SW26: Radtour durch die Diedersdorfer Heide – über Schloss Diedersdorf und Mahlower Badesee

Eindrücke am Wegesrand

Revier Wuhlheide

Wanderkarte

Mit dieser schönen und teilweise anspruchsvollen Radtour werden kleine Waldstücke durchquert, die südlich von Berlin liegen und ebenfalls zu den Berliner Forsten gehören. Die Tour führt von Blankenfelde durch reizvolle kleine Waldoasen und weite Felder über das Schloss Diedersdorf und den Mahlower Badesee zurück nach Berlin-Lichtenrade.

Gestartet wird am S- und Regionalbahnhof Blankenfelde in westliche Richtung in den Mozartweg. Der Mozartweg, der in seinem größten Teilabschnitt nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad benutzbar ist, endet auf der K.-Liebknecht-Straße. Dort schwenkt man nach Norden (rechts) in die Straße ein, um schon nach wenigen Metern dem F.-Reuter-Weg nach Westen (links) zu folgen. Auch dieser Weg ist verkehrsberuhigt und man erreicht über diesen den Berliner Damm. Vor einem befindet sich nun der evangelische Waldfriedhof mit seinem sowjetischen Ehrenmal. Wer möchte, kann einen kurzen Abstecher über den Friedhof machen. Die Tour geht weiter in nördliche Richtung auf dem Berliner Damm hinein in den Wald. Bereits an dem nächsten nach Westen (links) abgehenden beschrankten Waldweg verlässt man wieder die Straße und radelt auf diesem schattigen Weg bis zur nächsten großen Kreuzung. Dem querenden Weg wird nach Norden (rechts) gefolgt. Dieses kleine Waldstück, das dort durchradelt wird, steht unter der Obhut der Berliner Forsten. Nach einiger Zeit teilt sich der Weg und man fährt auf dem linken Weg weiter. Er führt in einer Kurve nach Westen (links) und endet am Rande des Waldstückes. Der Blick über die weiten Felder verführt unwillkürlich zu einer kurzen Pause.

Von dort schwenkt man nach Südwesten (links) und fährt erst an der Waldkante und später über eine Freifläche bis zum Verbindungsweg zwischen Blankenfelde und Diedersdorf. An dieser Stelle schweift man in einem leichten Rechtsbogen nach Westen. Im weiteren Verlauf folgt man einer Allee von Kirschbäumen, bis man die Blankenfelder Chaussee erreicht. Auf dem Radweg, der parallel zur Straße verläuft, passiert man nach wenigen Minuten das Ortseingangsschild Diedersdorf / Großbeeren. Auf der anderen Straßenseite geht der Buschweg ab. Dieser wird genutzt, um die befahrene Hauptstraße schnellstmöglich wieder zu verlassen. Bereits an der nächsten Ecke verläuft parallel zur Hauptstraße die verkehrsberuhigte Straße “Am Plan”, auf der weiter geradelt wird. Über diese Straße gelangt man durch eine Eigenheimsiedlung auf die alte Dorfstraße, auf die nach Südwesten (links) eingebogen wird. Die Dorfstraße, an deren Flanken teilweise sehr liebevoll restaurierte Höfe zu sehen sind, wird genutzt, um den Dorfanger zu erreichen. In der Mitte des Dorfangers ist eines der Wahrzeichen von Diedersdorf zu sehen. Die Dorfkirche.

Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert als schlichte Rechteckkirche errichtet. In den folgenden Jahrhunderten erfuhr die Kirche einige Umbauarbeiten. So wurde z.B. 1710-12 die Kirche um den Glockenturm erweitert. Im Turm schlägt noch heute die größte und auch älteste Glocke aus dem Jahre 1592, die von Heinrich Borsselmann in Magdeburg gegossen wurde. 1976 musste aus baulichen Gründen die Kirchennutzung untersagt werden. In den folgenden Jahren wird der Bau aufwendig saniert und restauriert. 1980 war es dann soweit. Der erste Gottesdienst wird wieder in der Kirche abgehalten. 1996 musste die Kirche noch einmal einen Rückschlag erleiden. Das Dach des Glockenturms, auch Turmhelm genannt, musste abgehoben werden, da der marode Turm drohte, unter der Last einzustürzen. 1999 wurde der Turm neu aufgebaut und seit dem 27.02.2000 steht die Kirche wieder für ihre eigentliche Nutzung zur Verfügung.

Diedersdorf, das 1375 erstmals urkundlich erwähnt wurde, hat ein zweites markantes Wahrzeichen: das Schloss Diedersdorf, das südlich der Kirche am Rande des Ortes liegt. Dort sollte eine längere Pause eingeplant werden, um die aufwändig restaurierte Schlossanlage mit seinem großen Biergarten in Ruhe zu besichtigen.

Schloss Diedersdorf oder auch die “märkische Schöne”, wie es vom heutigen Besitzer zu Recht liebevoll genannt wird, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

Als der Hauptmann Friedrich Wilhelm von Bandemer 1790 das Anwesen Diedersdorf erbte, sprach dieses ihn nicht sehr an. Erst 1798 ließ er das Schloss, das damals noch ein Rittergut war, auf altem Funderment als repräsentativen Wohnsitz erbauen. 1848 wurde seine Tochter Caroline Henriette Friedericke Marie stolze Besitzerin des Rittergutes. Doch schon nach 6 Jahren verstarb Caroline und in ihrem Testament verfügte sie, dass das Gut nach dem Ableben ihrer Gesellschafterin zu einer Stiftung für unverheiratete Offizierstöchter werden sollte. So geschah es dann auch 1893. 1901 ging dann der Besitz an die Stadt Berlin über. Seit dem gab es viele Besitzer und Pächter des Gutes. Im zweiten Weltkrieg wurde eine Landwirtschaftsschule untergebracht und nach dem Krieg zogen 8 Landarbeiterfamilien und ein Kindergarten in das Rittergut ein. 1949 wurde es zum volkseigenen Betrieb und das einst schöne Rittergut verfiel in den Jahren immer mehr.

Erst als sich im Jahre 1989 der heutige Besitzer in das restaurierungsbedürftige Gut verliebte, war das ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte des heutigen Schlosses. Nach vielen Unwegsamkeiten wurde Thomas Worm der neue “Schlossherr”. Was er daraus gemacht hat, ist heute zu bestaunen. Wer sich auf dieser Radtour die Zeit nimmt und das Anwesen einmal anschaut, wird verstehen, warum der “Schlossherr” von der “märkischen Schönen” spricht. (Quelle: Chronik Schloss Diedersdorf)

Dort ist jedoch noch nicht das Ende der Radtour erreicht. Nach der Pause geht es weiter in Richtung Badesee. Dazu verlässt man das Schloss wieder in Richtung Dorfkirche. Diese wird umrundet und auf der neu gepflasterten Dorfstraße fährt man weiter aufwärts nach Norden (links). Folgt man der verkehrsberuhigten Straße, erreicht man nach der nächsten Biegung wieder die Blankenfelder Chaussee. Dort nach Westen (links) weiter fahren und den Kreisverkehr umrunden. Parallel zur Hauptstraße radelt man entspannt auf dem neu angelegten Radweg an einem Waldstück weiter nach Westen, bis man eine kleine Brücke über den Mahlower Seegraben erreicht. Dort wird direkt vor der Brücke nach Norden (rechts) in den Waldweg eingebogen. Übrigens: auch dieser Wald wird durch die Berliner Forsten betreut.

Man steht nun vor dem anspruchsvollsten Stück auf dieser Radtour. Immer parallel oberhalb des Wassergrabens fährt man auf dem teilweise sehr zugewachsenen Pfad. (Es empfiehlt sich, auf diesem Teilstück lange Hosen zu tragen.) Nach dem Wald sieht man rechter Hand die großen Felder des Spargelhofes Diedersdorf. Nach ca. 1 Kilometer hat man die “Wildnis” gemeistert und man biegt auf den breiten Feldweg nach Osten (rechts) ein. Zwischen den Feldern geht es bis zur stark befahrenen Birkholzer Straße. Neben der Hauptstraße folgt man dem kleinen Pfad nach Süden (rechts). Nach ca. 150 Metern ist eine breite schnurgerade Straße zu sehen. Auf dieser fährt man parallel zu der hohen Baumreihe durch die Diedersdorfer Heide mit schönen Ausblicken über die Felder. Der breite Weg schwenkt nach einiger Zeit nach Süden (rechts) ab. Weiter folgend fährt man an der nächsten Möglichkeit wieder nach Osten (links), um gleich anschließend wieder nach Norden (links) abzubiegen. Durch diesen Bogen, wurde ein unscheinbarer Wassergraben überquert. Unter einer Hochspannungsleitung hindurch bewegt man sich weiter nach Norden zwischen den Feldern auf der rechten und dem Waldstreifen auf der linken Seite. Es ist sicher überflüssig zu erwähnen, wer auch für diesen Waldstreifen zuständig ist…

Im Norden endet der Wald-/Feldweg auf der Diedersdorfer Straße. Auf diesem von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzten Weg, der für Pkws und LKWs gesperrt ist, radelt man nach Osten (rechts), an einer Schranke vorbei. Auf dieser Straße wird die Dorfstraße in Mahlow erreicht. Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Radweg, auf dem weiter nach Westen (links) gefahren wird. Nach wenigen Minuten erreicht man rechts das Restaurant und Seebad am Mahlower See. Das einladende Restaurant mit großem Gastgarten und angrenzender Badewiese am See ist ein sehr guter Ort für eine weitere ausgiebige Pause. Bei passendem Wetter lohnt es sich, dort im Seebad eine wohltuende Badepause einzulegen (Eintritt: 2,50 €/Erw.; 2,- €/ Kind ab 12 J.).

Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Ende dieser Radtour. Auf dem Radweg fährt man zurück bis zu dem Punkt, an dem man die Hauptstraße erreicht hat. Dort sieht man den Wegweiser zum Ortsteil “Waldblick”, der in die Marienfelder Straße weist. Diesem folgt man bis zum Ende der Straße. In einer leichten Rechtskurve radelt man auf dem anschließenden schmalen Verbindungspfad hinüber zur Hubertusstraße (ca. 20 Meter). Nördlich (links) ist der Zugang auf den Berliner Mauerweg. Das ist der Punkt, an dem man in sich gehen sollte und seine körperliche Fitness abfragt. Denn an diesem Punkt hat man die Möglichkeit, den Ausflugstipp Von Lichtenrade nach Lichterfelde anzuschließen. Wer sich weitere 13 km auf dem Fahrrad zutraut, fährt an dieser Stelle nach Westen (links). Wem jedoch die hinter einem liegenden 18 km und die auf dem Weg gesammelten Eindrücke ausreichen, der biegt nach Osten (rechts) ab. An der nächsten querenden Arcostraße verlässt man wieder den Berliner Mauerweg und fährt nach Norden (links) über den Mahlower Grenzgraben, vorbei am Ortseingangsschild, nach Berlin. Der Straße, die dort Beethovenstraße heißt, wird bis zur Lorzingstraße gefolgt. Erst nach Osten (rechts) und an der nächsten Kreuzung wieder nach Norden (links) in die Hilbertstraße einbiegen. Parallel zur Straße ahnt man bereits die S-Bahntrasse. An der Prinzessinnenstraße wird ein letztes Mal nach Osten (rechts) abgebogen und schon hat man den S-Bahnhof Lichtenrade und damit auch das Ende der Radtour erreicht.