Wiedervernässung

Wiedervernässung der Lietzengrabenniederung

Wiedervernässung der Lietzengrabenniederung

Der gesunkene Grundwasserspiegel und die trockengefallenen Böden mit hohem Schad­stoff­vor­kommen waren eine große Herausforderung für die Nachnutzung der ehemaligen Rieselfelder. Sie erschweren die Bewaldung des Geländes bis heute. Für die erfolgreiche Wiedervernässung des Lietzengrabens wurden verschiedene Projekte durchgeführt.

Mit dem 1996 eigens für das Gebiet entwickelten „Bucher Verfahren” wurden die belasteten Böden überlehmt. Diese Überlehmung diente dazu, die Schwermetalle im Boden zu binden, die Wasser­rück­haltung zu verbessern und so die Waldentwicklung zu sichern.

Bereits kurz nach Stilllegung des Rieselfeldbetriebs im Jahre 1985 gab es Planungen, gereinigtes Abwasser auf die ehemaligen Rieselfelder um Hobrechtsfelde aufzuleiten und so den Wasserhaushalt zu sichern. Die Abwasserdruckleitung vom Klärwerk Schönerlinde wurde schon Mitte der 1980er Jahre errichtet, konnte aus Mangel einer Erlaubnis aber erst im Januar 2005 im Projektrahmen des Umwelttentlastungs­programmes (UEP) I (2002-2006) in Betrieb genommen werden.

Die Inbetriebnahme der Druckleitung wurde in Folge der Überlehmung auf Grundlage der 2002 eingeholten wasserrechtlichen Erlaubnis möglich. Die Schwermetalle liefen nicht mehr Gefahr, in das Grundwasser gespült zu werden. Jetzt konnte gereinigtes Abwasser (Klarwasser) genehmigungs­konform in das ehemalige Lietzengrabengebiet eingebracht werden. Das Klarwasser wurde in den Teichen 12 und 13 zunächst biologisch gereinigt, bevor es in die Landschaft gelangte.

Um die Landschaft auch für den Menschen erlebbar zu machen, führt die Besucherlenkung heute durch eine abgestimmte Wegeführung mit Beobachtungsplattformen und Aussichtspunkten in eine vielfältige, erlebnisreiche Erholungslandschaft.

Diese Maßnahmen dienten in erster Linie der Naturschutzpflege, der Schaffung von Lebensräumen für seltene Tierarten sowie der gezielten Besucherlenkung. Das übergeordnete Ziel der Landschafts­planung im Gebiet ist ein lichter Eichenmischwald, bestehend aus geschlossenem Wald, Halboffen- und Offenlandschaften. Die Maßnahmen konnten mit Mitteln des UEP II fortgesetzt werden. Umfangreiche Forschungsarbeiten und Monitorings begleiteten die UEP-Vorhaben und halfen, diese weiterzuentwickeln.