Hochbunker Pallasstraße

Der graue, nur im Rohbau fertiggestellte vierstöckige Hochbunker befindet sich in der Pallasstraße in Berlin-Schöneberg.

Der Bunker wurde von 1943-45 von Zwangsarbeitern errichtet. Im Jahr 1944 arbeiteten sechs Millionen zivile Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Deutschland, die meisten davon aus Polen und der Sowjetunion. In Berlin gab es mehr als 700 Ausländerlager. Eines von ihnen war das „Augusta-Lager“, benannt nach der Staatlichen Augusta-Schule (heute Sophie-Scholl-Schule) in der Elßholzstraße. Ab Herbst 1943 war das Schulgebäude zu einem Zwangsarbeiterlager umfunktioniert worden. Alle arbeitsfähigen Internierten mussten den Hochbunker in der Pallasstraße bauen, der als Schutzraum für das Fernmeldeamt in der Winterfeldtstraße dienen sollte. Die Sophie-Scholl-Schule hat seit 1994 freundschaftlichen Kontakt zu ehemaligen Deportierten, die als Kinder bzw. Jugendliche im Lager lebten.

Im Mai 2002 wurde am Bunker an der Pallasstraße ein „Ort der Erinnerung“ eingeweiht, der am authentischen Ort auf das Schicksal von Zwangsarbeitern aufmerksam macht.
Seitdem diente er wieder­holt als Schauplatz für Ausstellungen. 2010 wurde der Bunker schließlich entwidmet und 2011 unter Denkmal­schutz gestellt.