Lesebühne mit sechs Berliner Poetinnen: Raison und Resilienz − Weibliche Literatur

Eine Frau spricht in ein Mikrofon. Es ist komplett dunkel und die Frau hat mittellange rote Haare und einen tättowierten Unterarm.

Marie Geissler

Pressemitteilung Nr. 079 vom 06.03.2020

Bis in die heutige Zeit hinein dominiert vor allem der männliche Erfahrungshorizont, nicht nur in der Literatur, sondern auch in vielen anderen Bereichen des alltäglichen und weniger alltäglichen Lebens. Sechs Poetinnen aus der Berliner Poetry Slam- und Lesebühnen-Szene drehen dies um, an einem Abend über das Leben aus weiblichen Perspektiven:

  • Dienstag, 24. März 2020 um 20:00 Uhr
  • Mittelpunktbibliothek „Theodor-Heuss-Bibliothek“
    Hauptstr. 40, 10827 Berlin

Was genau ist eine Lesebühne?

Hier finden sich Autor_innen, Poetry Slammer_innen oder Wortkünstler_innen zusammen und tragen neue, oft themenbezogene Texte vor. Eine Lesebühne ist im Gegensatz zum Poetry Slam kein Wettbewerb. Die Akteur_innen präsentieren Texte, die sie sonst eher nicht auf die Bühne bringen. Dadurch wird nicht nur der Austausch und die spontane Interaktion mit dem Publikum angeregt, sondern verleiht dieser Art von literarischer Veranstaltung eine besondere Note.

Moderiert wird die Lesebühne “Raison und Resilienz − Weibliche Literatur” von Marie Geissler, 1993 geborene Berlinerin, ist Poetin, Moderatorin und Politikerin aus Leidenschaft. Bis Dezember 2019 moderierte sie den Rosi’Slam am Mehringdamm und zuletzt veröffentlichte sie im Januar zuvor unter ihrem Bühnennahmen „RedeVux“ den Text „Geschichten aus dem Wunderland“ in der Berlin-Anthologie „Komma zum Punkt − Slamtexte aus der Hauptstadt”.

Eingeladen sind:

Misheel Enkh-Amgalan ist 1997 in der Mongolei geboren und im Alter von fünf Jahren mit ihrer Mutter nach Hannover gezogen. Die studierte Politikwissenschaftlerin, die bereits mit “Die NSU-Monologe” in der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung auftrat, lebt in Berlin und arbeitet unter anderem in der Bildungsarbeit gegen Antidiskriminierung in. Im Januar erschien ihr Gedichtband „Es brüllt durch die Atmosphäre“.

Edna Grewers kam 2017 aus Frankfurt am Main nach Berlin um Linguistik zu studieren. Inzwischen ist die junge Lyrikerin Gründungsmitglied der Lesebühne „déjà-vu“ und fester Bestandteil der “Montagsleser” und betreibt den Blog „vampirtintenfische.de“. Zurzeit schreibt sie an ihrem ersten Roman zum Thema Vernachlässigung und emotionale Isolation.

Die Poetry-Slammerin Vivien Mügge ist vor ein paar Jahren vom Ruhrgebiet in die Hauptstadt gezogen und auf zahlreichen Berliner Lese- und Slam-Bühnen vertreten. Im letzten Jahr steuerte sie einen Text in der Anthologie “Fantastische Queerwesen und wo sie sich finden” bei. Seit 2016 nimmt sie an großen Poetry Slam-Wettbewerben teil, wurde u.a. Vize-Meisterin beim Ruhrpokal, und im letzten Jahr Vize-Meisterin der U20 Berlin. Zudem widmet sie sich ihrer zweiten Leidenschaft, der Musik.

Jacinta Nandi, 1980 in Ost-London geboren, zog 2000 nach Berlin, wo sie heute als Kolumnistin, Autorin und Bloggerin lebt. 2011 erschien ihr erstes Buch mit dem Titel „Deutsch werden: Why German people love playing frisbee with their nana naked.“ Zusammen mit dem Berliner Schriftsteller Jakob Hein veröffentlichte sie 2013 „Fish’n’Chips & Spreewaldgurken. Warum Ossis öfter Sex und Engländer mehr Spaß hatten.“ Im Jahr 2015 erschien Jacinta Nandis autobiografischer Roman „Nichts gegen blasen.“

Amira Zarari ist gebürtige Hessin und Studentin der Islamwissenschaften. Seit fünf Jahren ist sie freiberufliche Spoken Word-Performerin beim Künstlerkollektiv “i,Slam”, gibt Spoken Word-Workshops und tritt auf unterschiedlichen Lese-Bühnen auf. Außerdem beschäftigt sie sich mit den Themen Antimuslimischer- und Antischwarzer Rassismus, bringt sich damit u.a. ehrenamtlich beim Jungen Hamburger Netzwerk “MOSAIQ” ein.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Museen Tempelhof-Schöneberg im Rahmen der Veranstaltungsreihe Frauenmärz 2020.

Der Eintritt ist kostenfrei.