Spielplan

TuD-Spielplan 2025

Ticket-Reservierung unter theateruntermdach-berlin.de oder per E-Mail

Januar 2025

»Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« von Manja Präkels

Donnerstag, 16.01., 12.00 Uhr + Freitag, 17.01.2025, 20.00 Uhr

Stückentwicklung
»Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß«
von Manja Präkels

Mit: Laura Mitzkus, Linda Fülle und Tizian Steffen
Regie und Stückfassung: Katja Lehmann
Co-Regie: Thorsten Schlenger
Ausstattung: Sarah Methner
Theatervermittlung: Annah Hübner

Mimi und Oliver sind Nachbars­kinder und Angel­freunde in einer kleinen Stadt an der Havel. Sie spielen Fußball mit­ein­ander, leisten den Pionier­schwur und be­rauschen sich auf Familien­festen heim­lich mit den Schnaps­kirschen der Eltern. Mit dem Mauer­fall zerbricht auch ihre Freund­schaft. Mimi ist der letzte Pionier, schreibt Songs für die KAPUTTEN.
Aus Oliver wird Hitler, der An­führer einer Neonazi­bande die Schrecken ver­breitet. In Windes­eile bringen seine Leute Straßen und Plätze unter ihre Kontrolle. Die Situation eskaliert vollends. Aus Freunden von früher werden plötzlich Feinde. Die Wut der Wende­jahre schlägt um in rohe Gewalt. Wie kann man sich jemals wieder in die Augen schauen?

»Ufer des Verschwindens« von Futur II Konjunktiv

Sonnabend, 18.01. + Sonntag, 19.01.2025, 20.00 Uhr

Uraufführung
Ufer des Verschwindens
von Futur II Konjunktiv

Mit: Alexandra Finder und Ingo Tomi Künstlerische Leitung: Matthias Naumann / Johannes Wenzel Text: Dagmar Fričová und Matthias Naumann Regie: Johannes Wenzel Ausstattung: Leonie Ohlow Musik: Wanja Slawin Dramaturgie: Dagmar Fričová Produktion: Olivia Stutz PR: Nora Gores Assistenz: Sophia Sachs

Eine Produktion von Futur II Konjunktiv, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartnerin ist taz.die tageszeitung

Seen schrumpfen, Ufer breiten sich aus, Dörfer tauchen wieder auf und ein ende­mi­tischer Fisch beginnt zu sprechen. Während das Klima sich ändert und die Land­schaften verändert, brechen Konflikte zwischen den Genera­tionen hervor. Auf ihrem Weg in die Wälder sucht ein Mädchen danach, wie sich die Kata­stro­phe vielleicht doch noch auf­halten lässt. Das Theater­kollaborativ Futur II Konjunktiv erzählt in Ufer des Ver­schwindens absurde, fast märchen­hafte Geschichten von Menschen an ver­schwinden­den Gewässern. Inspiriert von Recherchen an Branden­burger Seen, in der Lausitz und in Ski­ge­bieten des Erz­gebirges vermischen sich Fakt und Fiktion einer Realität, die dring­licher nicht sein könnte. In einem gemein­samen Schreib­prozess ent­wickelten der Autor Matthias Naumann und die tschechi­sche Schrift­stellerin Dagmar Fričová einen Theater­text, der in unter­schiedlichen Insze­nierungen in Berlin im Theater unterm Dach und in Prag im A Studio Rubín fast zeitgleich zur Urauf­führung gebracht wird.

»Die Nacht der Seele« – Eine post-romantische Theaterverschwörung

Freitag, 24.01. / Sonnabend, 25.01. / Sonntag, 26.01.2025, 20.00 Uhr

Berlin-Premiere
DIE NACHT DER SEELE – Eine post-romantische Theaterverschwörung
von Theater Aggregate

Schauspiel, Gesang, Sound: Astrid Kohlhoff und Lutz Wessel
Musikalische Leitung, Klavier, Gesang, Sound: Alexander Ernst
Regie: Silvio Beck
Kostüme: Katharina Schirmer

Förderer: Land Sachsen-Anhalt, Lotto Sachsen-Anhalt, Stadt Halle

Eigentlich sollte das so ein richtig schöner Romantik-Abend werden. Der Musiker ist auch schon da. Aber für die Herzogin und den Baron kommt ständig die Psycho­politik des Neo­liberalis­mus dazwischen. Ihre Gespräche wandeln dann auch auf selt­samen Pfaden zwischen damals und heute. Bin ich ein romanti­sches Ich oder ein postmodernes Projekt? Und schon wissen sie nicht mehr so genau, in welcher Realität sie sich befinden.
In der Film­dramaturgie heißt der Punkt, wo für das Helden­team nichts mehr geht: „Die Nacht der Seele“. Das scheint wohl auch auf den aktuellen Welt­zu­stand zuzutreffen. Sie geben sich aber nicht ge­schlagen. Denn sie haben doch extra was für das Publikum vorbereitet, z.B. eine Hand­nebel­maschine, ein präpa­riertes Klavier, Gesang, Sound und natürlich Schau­spiel. Kurz: sie werfen die Scherben in den Nacht­himmel und lassen sie leuchten. Und das ist doch roman­tisch!

Montag, 27.01.2025, 20.00 Uhr

Lesung
Ich will keinen Trost von niemandem
von Max Aub – in der deutschen Fassung von Stefanie Gerhold

Es liest: Heide Simon
Regie: Alexander Schröder
Dramaturgie: Hedda Kage

“Ich will keinen Trost von niemandem” ist die zentrale Aussage der Jüdin Emma, die – nach dem Anschluss Österreichs 1938 – in der Dach­kammer ihrer ent­eigneten Wiener Villa nur geduldet als Putz­frau eines Theaters überlebt. Sie hat die Trauer um ihren in Dachau er­mordeten Mann Arnolf und den un­ge­klärten Tod ihres Sohnes in Wut ver­wandelt, mit der sie die Gräuel vieler freund­licher Mit­menschen beobachtet. Ihrem Arnolf berichtet sie täglich von den Demüti­gungen, gibt aber nicht auf, sondern will zusehen, was die Ver­ant­wort­lichen des Regimes einmal erwartet. Als getaufte Katholikin glaubt sie an göttliche Gerechtig­keit. Daneben beschwört sie die Szenen ihrer glück­lichen Ehe, mit Streite­reien, Ängsten, Eifer­sucht und fragt, ob nicht ihr politisch früher des­interessiertes Dahin­leben Mit­schuld an ihrem jetzigen Elend sei.
Max Aub hat Emmas Monolog 1939 im Pariser Exil auf Spanisch ge­schrieben und durch Lager- Kriegs- und weitere Exil­jahre gerettet. Die deutsche Fassung von Stefanie Gerhold wird erstmals anlässlich des 27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des National­sozialismus im TuD vorgestellt.

»Endemite: Geschichten des Verschwindens« – A studio Rubín, Prag

Donnerstag, 30.01. + Freitag, 31.01.2025, 20.00 Uhr

Zu Gast im TuD
Endemite: Geschichten des Verschwindens
von Dagmar Fričová, Matthias Naumann
auf Tschechisch mit deutschen Übertitel

Mit: Jana Kozubková, Tereza Hof, Halka Jeřábek Třešňáko
Regie: Lucie Ferenzová
Das Gastspiel von A studio Rubín aus Prag ist die tschechische Paralleluraufführung der Produktion Ufer des Verschwindens.

“Was erwarten Sie von der Zukunft?
Zuerst das Ende der Menschheit, dann das Ende des Kapitalismus…”

Am Ufer eines Sees erscheint ein nackter Mann und be­hauptet von sich, den Klima­wandel bereits vor etwa zwei­hundert Jahren aus­gerechnet zu haben. Eine Familie fährt in die Berge zum Ski­fahren, auch wenn es keinen Schnee gibt! Ein Mädchen flieht in einen Wald und spricht mit lebendi­gen Baum­stümpfen. Etwas verschwindet… und taucht erneut auf, denn Zeit und Raum sind voller Schichten und diese können gleich­zeitig existieren.
Science-Fiction über menschliche Endemiten auf dem Planeten Erde und über Entitäten, die uns überlebt haben. Es gab so viele Gattungen! So viele Sorgen, wunder­schön absurde! Und eine radikale Tat, nach der nichts mehr so war wie zuvor.

Inszenierungen der Spielzeit 2024 / 2025