Marwa El-Sherbini, im dritten Monat schwanger, wird 2009 in einem deutschen Gerichtssaal von Alex Wiens erstochen. Ihr Ehemann eilt zu Hilfe, wird von dem Täter schwer verletzt und von einem BKA Sicherheitsbeamten angeschossen. Alex Wiens bleibt unversehrt. Er war angeklagt, weil er Marwa El-Sherbini und ihr dreijähriges Kind auf einem Spielplatz rassistisch beleidigt hatte.
In dieser Gerichtsszene entlädt sich eine tief verwurzelte und gepflegte Gewalt gegen alles, was „anders“ ist in Deutschland. In der Öffentlichkeit als Einzelfall kleingeredet zeigt sich die zutiefst rassistische Struktur einer intergenerationell reproduzierten Kolonialherrschaft und ethno-nationialistischen Ideologie.
Nach Stücken zu white privilege, repressiver Stigmatisierung in der Psychiatrie, systematischer Grenzgewalt an den EU Außengrenzen und zur deutschen Verdrängung der NS-„Euthanasie“ erarbeitet der Kunstblock e.V. eine deutschlandkritische Erinnerung an Marwa El-Sherbini. Kein Vergessen.