Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie TXL | Feuerwache TXL der Berliner Feuerwehr, Reinickendorf Berlin
Ausschreibung
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Aufgabe
Gegenstand des städtebaulichen Gutachterverfahrens war es, eine städtebauliche Gesamtkonzeption für das insgesamt ca. 7,8 ha große Planungsgebiet auf dem ehemaligen Flughafen Tegel zu erhalten. Diese sollte sowohl den funktionalen Anforderungen der Berliner Feuerwehr, als auch der denkmalgeschützten Flughafenrandbebauung mit den markanten Hangarbauten gerecht werden.
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Aufgabenstellung
PDF-Dokument (6.9 MB)
Steckbrief
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Kategorie
Städtebau
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Typologie
Infrastruktur
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Ort
Reinickendorf Berlin
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Verfahrenstitel
Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie TXL | Feuerwache TXL der Berliner Feuerwehr
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Verfahrensart
Nicht-anonymes, diskursives, konkurrierendes städtebauliches Gutachterverfahren als Mehrfachbeauftragung mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb
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Teilnehmerkreis
Architekt:innen und/oder Stadtplaner:innen in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt:innen
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Auslober:in
Land Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Zusammenarbeit mit Tegel Projekt GmbH
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Bauherr:in
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Abteilung Hochbau | Tegel Projekt GmbH
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Ausgewählter Beitrag
Architektur /Städtebau: kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten mbh, Berlin
Verfasser:in: Timm Kleyer, Alexander E. Koblitz
Mitarbeiter:in: Jörg Siegmüller, Marcos Mirra, Anna Brecht,
Mladen Milinovic, Cem Philipp BaykalLandschaftsarchitektur: KUULA Landschaftsarchitekten, Berlin
Verfasser:in: Ulrich Uphaus
Mitarbeitende: Laura Weiß und Kevin Conrad
Terminübersicht
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Bekanntmachung
26.07.2022
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Bewerbungsfrist
26.08.2022
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Versand der Aufgabenstellung
12.09.2022
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Auftaktkolloquium mit Ortsbesichtigung
21.09.2022
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Abgabe Beiträge 1. Phase
31.10.2022
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Zwischenkolloquium
18.11.2022
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Abgabe der Beiträge 2. Phase
22.12.2022
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Abschlusskolloquium
25.01.2023
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Ergebnisprotokoll
PDF-Dokument (1.5 MB)
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Beurteilung durch die Jury
Die Positionierung des Akademieneubaus im Südwesten des Planungsareals wird als Abschluss des südlichen Vorplatzes und als angemessene städtebauliche Setzung am Ende des historischen Bandes positiv bewertet.
Die Bestandsbauten werden behutsam ergänzt und bilden zusammen mit den Akademieneubauten den vorgelagerten Campusplatz mit Aufenthaltsqualität.
Die Hangarbauten bleiben als Landmark auch von der Westlichen Parallelstraße aus freigestellt.
Der ressourcenschonende Entwurf mit geringem Footprint, auch bedingt durch die effiziente Ausnutzung der Bestandsgebäude, wird im Sinne einer nachhaltigen, zukunftsweisenden Bauweise begrüßt.
Der Bezug zum Wäldchen mit der Orientierung der Mensafreifläche zum westlichen Landschaftsraum wird auch im Hinblick auf eine klimatisch günstige Position für einen Lehrbetrieb wertgeschätzt.
Die östlich platzierte Fahrzeughalle und der Eckturm, als weiteres einladendes Entreé mit Orientierung zur UTR nach Osten überzeugt in ihrer Ausformulierung und Gestaltung noch nicht.
Die städtebauliche Freistellung der Feuerwache wird insbesondere vom Denkmalschutz sehr positiv bewertet.
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Beurteilung durch die Jury
Die Verortung des Akademieneubaus an der Westlichen Parallelstraße mit Orientierung zur UTR wird begrüßt.
Der „Loop“ als eigenständiger, kreuzungsfreier Erschließungsweg, der insbe- sondere die Umkleide-/ Sanitärbereich untereinander verbindet, wird als sehr positiv bewertet. Die Idee der Weiterführung des „Loop“ entlang der Lärmschutzwand wird begrüßt, die Ausformulierung scheint bisher jedoch noch fraglich.
Die dargestellten Außenübungsanlagen sind gegenüber den geforderten Flächen deutlich zu klein. Eine uneingeschränkte Nutzung des Hangars N2 ist aufgrund der vorgelagerten Übungsflächen nicht möglich.
Der Geländeversprung zwischen Hangar N1 und Hangar N2 ist im Bereich des Ost-West-Erschließungsweges unberücksichtigt.Die zeitgleiche Nutzung des südlichen Vorplatzes für die Erschließung der Fahrzeugstellplätze in den Annexbauten sowie als Aufenthaltsfläche u. a. mit mobilen Pflanztrögen überzeugt nicht.
Der Denkmalschutz sieht durch das Volumen und die Höhe des Akademieneubaus eine Konkurrenz zum Hangar N1. Durch den Carport mit Flugdach ist die Sicht auf die Feuerwache eingeschränkt. Die Eingriffe in die denkmalgeschützte Substanz durch den „Loop“ werden kritisch gesehen.
Der Akademieneubau mit Untergeschoss liegt im Bereich der Altlastenschadensfahne.
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Beurteilung durch die Jury
Die Reduzierung der Gebäudehöhe des nördlichen Riegels im Vergleich zum Entwurfsstand des Zwischenkolloquiums wird positiv aufgenommen, ebenso wie die rückwärtige Erschließung der dort verorteten Fahrzeugstellplätze.
Die Platzierung des Akademieneubaus an der Westlichen Parallelstraße mit Orientierung zur UTR wird begrüßt, der stark rückversetzte Eingangsbereich unter den auskragenden Obergeschossen wird wiederum als weniger attraktiv angesehen.
Die architektonische Setzung der Akademieneubauten ist spannungsreich, das Gesamtvolumen wird jedoch als überdimensioniert bewertet. Durch die Setzung entstehen schmale Gebäudefluchten, die eine ausreichende Belichtung der angrenzenden Unterrichtseinheiten der FE-Schule in Frage stellen.
Bei den großzügigen Grundrisskonfigurationen im Bereich der Theoretischen Ausbildung, die informellen Begegnungen ermöglichen sollen, wird die Qualität der Aufenthaltsbereiche in Frage gestellt.
Die Gebäudevolumina der Akademieneubauten werden vom Denkmalschutz als starke Konkurrenz zu den Hangarbauten gesehen, da sie die Sicht auf die Feuerwache erheblich einschränken und zu einer räumlichen Trennung von Feuerwache und Hangar N1 führen.
Die Belegung des südlichen Vorplatzes mit Lärm emittierenden Übungsflächen führt zu einer gläsernen Schallschutzwand, die an dieser Stelle städtebaulich und aus denkmalfachlicher Sicht nicht überzeugt.
Der Akademieneubau mit Untergeschoss liegt im Bereich der Altlastenschadensfahne.
Kontakt
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Referat Architektur, Stadtgestaltung, Wettbewerbe