Berliner Mauerweg - Von der Wollankstraße zum Nordbahnhof

Etappenlänge: 5 Kilometer

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Kirschbäume am Mauerweg

Solange die Mauer stand, war der S-Bahnhof Wollankstraße der einzige Zwischenhalt an der Nordbahn von Gesundbrunnen Richtung Heiligensee und Frohnau. Obwohl er jenseits der Grenze lag, durften West-Berliner den Bahnhof ohne Kontrollen betreten. Für Ost-Berliner war er dagegen gesperrt. Unmittelbar vor dem nordöstlichen Ausgang führte der „Kolonnenweg“ der DDR-Grenztruppen vorbei. Heute ist er durch Kirschbäume und einen Gedenkstein markiert. Bäume und Stein sind Teil einer großen Spendenaktion: 1990, zum ersten Jahrestag des Mauerfalls, wollten japanische Bürger Deutschland mit diesem Geschenk zur wiedergewonnenen Einheit gratulieren. Auf Höhe der Bösebrücke setzt sich die Kirschbaumallee fort.

S-Bahnhof Bornholmer Straße 1961

Kurz vor der Brücke sehen Sie linker Hand an der Böschung ein Stück „Hinterlandsicherungsmauer“, das den ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße gegen eine Laubenkolonie abgeschirmt hat. Am 9. November 1989 wurde dieser Übergang weltbekannt. Unter dem Druck der Ost-Berliner Bürger musste er als erster der sieben Berliner Grenzübergänge geöffnet werden. Nachdem die DDR-Regierung am Abend eine neue Reiseregelung verkünden ließ, wollten die Leute aus Pankow und Prenzlauer Berg sofort Gebrauch davon machen und West-Berlin einen Kurz-Besuch abstatten.

Platz des 9. November

Platz des 9. November

Am 9. November 2011 wurde am östlichen Brückenkopf auf einem Areal des ehemaligen Grenzübergangs der interessant gestaltete Platz des 9. November 1989 der Öffentlichkeit übergeben. Eine Open-Air-Ausstellung berichtet dort zu folgenden Themen: Der 9. November in der deutschen Geschichte; Die Friedliche Revolution in der DDR und der 9. November 1989; Grenzanlagen und Grenzübergang Bornholmer Straße; Andere Gedenk- und Erinnerungsorte Berliner Mauer.

Luftaufnahme Mauerpark

Der S-Bahnhof Bornholmer Straße wurde mit Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 geschlossen. Die Züge in den Norden West-Berlins passierten den Bahnhof ohne Halt auf dem westlichen Gleis. Für die Züge, die vom Ost-Ring nach Bernau fuhren, hatte die DDR-Führung schon 1952 – nach der Schließung der West-Grenze und des Außenrings um Berlin – ein Fernbahngleis elektrifizieren lassen. Der Weg von Schöneweide nach Pankow sollte nicht länger über den West-Berliner Bahnhof Gesundbrunnen führen. Im Jahr des Mauerbaus wurde dann eine eigene, unterirdische S-Bahn-Trasse gebaut. Und schon im Dezember 1961 war aus der „Stalin“- eine „Ulbricht-Kurve“ geworden, durch die die Züge von der Schönhauser Allee direkt nach Pankow ratterten. Vom neuen Steg zwischen Behmstraße und Mauerpark ist noch die hintere „Sicherungsmauer“ zu sehen, mit der diese grenznahen Bahnanlagen vom Ost-Berliner Stadtgebiet abgetrennt waren. Weiter führt der Weg über die alte Schwedter Straße durch den Mauerpark. Er hat seine heutige Breite durch einen Gebietsaustausch 1988/89 erhalten. Der Streifen des alten Eberswalder Güterbahnhofs wurde damals dem Territorium der DDR zugeschlagen.

Flucht an der Bernauer Straße am 17. August 1961

Am Ende des Mauerparks knickte die Grenze im rechten Winkel nach Westen ab. Hier, am Anfang der Bernauer Straße, stand bis zum Gebietsaustausch die höchste West-Berliner „Besuchertribüne“, für den Blick und den Gruß über die Mauer. An dieser Kreuzung beginnt das Areal der Gedenkstätte Berliner Mauer. Die Bernauer Straße, der der Mauerweg nun bis zum S-Bahnhof Nordbahnhof folgt, hat nach dem 13. August 1961 traurige Berühmtheit erlangt. Dramatische Fluchten erschütterten die Weltöffentlichkeit, bei denen Menschen aus den Häusern zu entkommen versuchten, die zu Ost-Berlin gehörten, während der Bürgersteig vor der Haustür schon West-Berliner Boden war. Die berührende Geschichte dieser geteilten Straße dokumentiert die Gedenkstätte Berliner Mauer. Auf 1,4 km Länge wird in ihrer Open-Air-Anlage auf dem ehemaligen Grenzstreifen am Beispiel der Bernauer Straße die Geschichte der deutschen Teilung nachvollziehbar erzählt.

Besucherzentrum Gedenkstätte Berliner Mauer

Auf dem Areal der Gedenkstätte steht das letzte Stück der Berliner Mauer, das in seiner Tiefenstaffelung erhalten geblieben ist und einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen zum Ende der 1980er Jahre vermittelt. Dazu gehören das Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft sowie das Fenster des Gedenkens, das Dokumentationszentrum mit seinem Aussichtsturm und das Besucherzentrum an der Gartenstraße. Die Gedenkstätte ist der zentrale Erinnerungsort an die deutsche Teilung.

Kapelle der Versöhnung

Im Verlauf der Bernauer Straße treffen Sie auch auf die Kapelle der Versöhnung. Sie hat den Platz der evangelischen Versöhnungskirche eingenommen, die im Grenzstreifen stand und 1985 auf Veranlassung der DDR-Regierung gesprengt worden ist. Nehmen Sie sich Zeit für eine Besichtigung der Gedenkstätte. Der Weg bis zum Ende dieser Etappe ist von dort nicht mehr weit.

  • Streckeninfos: Die Strecke führt vom S-Bhf. Wollankstraße zunächst westlich von Bahntrasse und ehemaliger Grenze zur Grünthaler Straße, wo sie auf der Höhe der Esplanade durch die Unterführung hindurch auf die östliche Seite der Bahnanlagen abschwenkt. Dort folgt sie dem Grenzverlauf unter der Bösebrücke hindurch über den Schwedter Steg und die Schwedter Straße zum Mauerpark. Weil Sie dort einen Kinderbauernhof, einen Spielplatz und wunderbare Schaukeln finden, die einen direkt in den Himmel hineintragen, ist die fünf Kilometer lange Tour auch für einen Ausflug mit jüngeren Kindern geeignet. Nachwuchsfreundliche Cafés und ein sonntäglicher Flohmarkt liegen am Weg. Wie auf allen Innenstadttouren kann der Ausflug jederzeit beendet werden. Zur nächsten Haltestelle von Bus oder Tram ist es nicht weit.

Sehenswürdigkeiten an der Strecke

Max-Schmeling-Halle

Max-Schmeling-Halle

Mit bis zu 11 000 Plätzen ist die Max-Schmeling-Halle eine der größten Sportstätten Berlins. Sie entstand 1993–97 im Kontext der Berliner Bewerbung um die Olympischen Spiele 2000 nach Plänen von Joppien Dietz Architekten. Max-Schmeling-Halle

Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion

Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion

Zu DDR-Zeiten nutzte vor allem der Sportclub Dynamo, die Sportorganisation der Stasi, das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion in Prenzlauer Berg. Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion

Zionskirche

Zionskirche

Auf einer Anhöhe der Rosenthaler Vorstadt wurde die evangelische Zionskirche 1866–73 nach Plänen von August Orth im Rundbogenstil der Schinkel-Nachfolge erbaut. Zionskirche