Berliner Mauerweg - Von Schöneweide nach Schönefeld

Etappenlänge: 6 Kilometer

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Link zeigt: Orte-Markierungen Ehemalige Grenzübergänge

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Link zeigt: Orte-Markierungen Gedenkorte

Link zeigt: Orte-Markierungen Museen und Ausstellungen

Link zeigt: Orte-Markierungen Gedenkstätten

Link zeigt: Orte-Markierungen Mauerreste

Link zeigt: Orte-Markierungen Gedenkorte für Todesopfer

Link zeigt: Orte-Markierungen Informationen zur Geschichte

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Diese Etappe ist nur sechs Kilometer lang und lädt zu diversen Abstechern ein. Ehe Sie sich auf den Weg zum Grenzstreifen machen, könnten Sie einen Besuch des ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlagers an der Britzer Straße in Schöneweide einplanen. Es wurde 1995 als letztes in Berlin erhaltenes Lager unter Denkmalschutz gestellt und zum Dokumentationszentrum ausgebaut. Zurück an der Michael-Brückner-Straße fahren Sie in nordwestlicher Richtung unter der Bahntrasse hindurch über den Sterndamm, an dem Sie im alten Rathaus Johannisthal (Nr. 102) das Bezirksmuseum besuchen können. Sollte Sie das Museum nicht interessieren, fahren Sie über den Groß-Berliner- und Segelflieger Damm durch die Stubenrauchstraße an den Teltowkanal.

Reste der Hinterlandmauer am Landschaftspark Rudow/Altglienicke

Wer nicht nur auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs ist, sollte den Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Berlin-Adlershof und den Natur- und Landschaftspark Adlershof in Augenschein nehmen. Sie sind auf dem ehemaligen Flugplatz Johannisthal entstanden. Jenseits des Teltowkanals vor der Rudower Höhe steht noch ein längerer Abschnitt der hinteren Sicherungsmauer am Originalstandort. Große Teile des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Teltowkanal und Waltersdorfer Chaussee wurden mit der Autobahn 113 überbaut, andere als Landschaftspark Rudow/Altglienicke angelegt.

Verteilerraum des Abhörtunnels; 1956

Südlich der Rudower Höhe, die einmal eine Mülldeponie war, verlief von einer Radarstation der US-Streitkräfte der Berliner Spionagetunnel zur Schönefelder Chaussee in Altglienicke im sowjetischen Sektor der Stadt. Der Tunnel verschaffte dem amerikanischen und britischen Geheimdienst Zugang zu jenen Telefonkabeln, die von den sowjetischen Streitkräften in der DDR für ihre interne Kommunikation genutzt wurden. Bis zu seiner Entdeckung im April 1956 war der Tunnel 11 Monate in Betrieb und zeichnete rund 440 000 Gespräche auf ca. 50 000 Tonbandspulen auf. Die Bänder wurden täglich in die USA und nach England geflogen, wo die Informationen von etwa 600 Mitarbeitern ausgewertet wurden. Der Bau der ca. 450 Meter langen Röhre mit der aufwendigen Abhörtechnik war ein herausragendes Ereignis in der Geschichte des Kalten Krieges. Ein ca. sieben Meter langes Originalsegment des Spionagetunnels konnte geborgen werden und ist im AlliiertenMuseum, Berlin Zehlendorf ausgestellt. Am Mauerweg berichtet eine Informationstafel von der Geschichte des Spionagetunnels.

Landschaftspark Altglienicke

Nicht weit vom ehemaligen Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee hat sich auf der Höhe der Ost-Berliner Rheingoldstraße am 12. Februar 1987 eine dramatische Flucht zugetragen. Mit einem LKW waren Lutz Schmidt und Peter Schulze ins Grenzgebiet gefahren und bei Nebel und schlechter Sicht über die hintere Sperrmauer und mehrere Zäune geklettert, als an der „Vorderlandmauer“ DDR-Grenzsoldaten das Feuer eröffnen. Peter Schulze erreicht West-Berlin, Lutz Schmidt wird tödlich getroffen. Der Staatssicherheitsdienst der DDR zwingt seine Frau, die wahre Todesursache auch in der Familie geheim zu halten und von einem Unfalltod ihres Mannes zu sprechen.

Grenzzäune in der Umgebung Waltersdorfer Chaussee; 1961

In diesem Abschnitt der ehemaligen Grenze erinnern Informationsstelen an Opfer an der Berliner Mauer: Siegfried Widera und Georg Feldhahn, Nähe Massantebrücke; Dieter Berger, Michael Kollender und May Sahmland, Nähe Ernst-Ruska-Ufer; Horst Kutscher und Johannes Sprenger, Nähe Hornkleepfad; Lutz Schmidt sowie Christel und Eckard Wehage, zwischen Walterdorfer Chaussee und Friedensstraße.

Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee; 1975

Die Etappe des Mauerwegs endet an dem Grenzübergang, den West-Berliner, Bürger der Bundesrepublik und Ausländer seit 1963 benutzten, um zum Flughafen Schönefeld zu gelangen. Bei Vorlage ihres Tickets wurde ihnen ein Transitvisum ausgestellt. Ab 1980 verkehrte ein Zubringerbus zwischen Flughafen und Grenzübergang. Nachdem die Passkontrolle 1985 in die so genannte Transithalle des Flughafens verlegt worden war, konnten die Busse mit den Fluggästen aus West-Berlin die Grenze ohne Wartezeiten passieren. Die DDR-Regierung förderte den Reiseverkehr, weil die Tickets mit westlicher Währung bezahlt werden mussten, dem SED-Regime also Devisen einbrachten.

  • Streckeninfos: Südlich des Teltowkanals verläuft der Berliner Mauerweg entlang der A113 durch den Landschaftspark Rudow/Altglienicke.

Sehenswürdigkeiten an der Strecke

Die Hufeisensiedlung aus der Luft.

Hufeisensiedlung

Mit der Hufeisensiedlung wollten die Architekten Bruno Taut und Martin Wagner 1925–27 den Prototyp einer modernen Großsiedlung schaffen. Hufeisensiedlung