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Berliner Mauerweg - Vom Nordbahnhof zum Potsdamer Platz
Etappenlänge: 7 Kilometer
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Die sieben Kilometer lange Tour startet am Nordbahnhof an der ehemaligen Grenze zu West-Berlin. Der S-Bahnhof war in der Zeit der Teilung stillgelegt; er gehörte zu den so genannten Geisterbahnhöfen. Die unterirdisch verkehrenden S-Bahnzüge fuhren über diese Strecke ohne Halt vom Süden West-Berlins in den Norden. Grenzsoldaten haben die abgedunkelten Bahnsteige bewacht. Mit einem Besuch der Ausstellung Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin im Bahnhofszugang an der Gartenstraße können Sie sich auf das Thema einstimmen.
Das ausgedehnte Außengelände des Nordbahnhofs wurde ab 1961 zum Grenzstreifen ausgebaut. Die erhaltenen Mauerreste und Spuren der Grenzanlagen wurden in die Parklandschaft integriert. Die Bahnhofsmauer an der Gartenstraße hat als vordere Sperrmauer gedient. Entlang der Liesenstraße setzte sie sich auf dem Friedhof der St.-Hedwig-Gemeinde als Betonwand fort und ist Ecke Gartenstraße noch im Originalzustand zu sehen. Auch der Friedhof zeigt noch deutliche Spuren des DDR-Grenzregimes. Ein Teil des Gräberfelds wurde durch den Ausbau des Grenzstreifens zerstört. Der Zugang zum Friedhof war nur von der Rückseite, durch ein Wohnhaus an der Wöhlertstraße, möglich.
Am Ende der Liesenstraße passieren Sie den ehemaligen Grenzübergang Chausseestraße, über den Sie eine Tafel der Geschichtsmeile Berliner Mauer informiert. Künstlerisch markiert wurde der Grenzübergang von Karla Sachse mit dem Kaninchenfeld. Durch die Boyenstraße gelangen Sie dann an den Spandauer Schifffahrtskanal, der die Grenze zu West-Berlin bildete. Hier finden Sie in einem erhaltenen Wachturm der DDR-Grenztruppen, die Gedenkstätte Günter Litfin.
Vorbei an dem durch den Grenzstreifen stark zerstörten Invalidenfriedhof erreichen Sie den ehemaligen Grenzübergang Invalidenstraße. Zwei Tafeln der Geschichtsmeile berichten hier über einen missglückten Fluchtversuch am Grenzübergang und das Schicksal von Günter Litfin, der als erster Flüchtling nach dem Bau der Berliner Mauer nicht weit von der Brücke am Humboldthafen von DDR-Transportpolizisten erschossen worden ist.
Im neuen Regierungsviertel zwischen Sandkrugbrücke und Brandenburger Tor finden Sie drei Gedenkorte für die Opfer der Berliner Mauer, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind: das Parlament der Bäume, von dem Künstler Ben Wagin nach dem Mauerfall aus Elementen der hinteren Sperrmauer angelegt; das “Mauermahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, mit dem sich das Parlament der Bäume in der Bundestagsbibliothek fortsetzt, und den Gedenkort Weiße Kreuze, der erstmals 1971 zum 10. Jahrestag des Mauerbaus von West-Berliner Bürgern am Spreeufer eingerichtet worden ist.
Hier lohnt sich ein Abstecher am südlichen Spreeufer entlang zum Tränenpalast, dem ehemaligen Kontrollgebäude am (Grenz-)Bahnhof Friedrichstraße. Auf dem Weg dorthin passieren Sie auch eine ehemalige Wasserkontrollstelle der DDR unterhalb der Marschallbrücke. Im denkmalgeschützten Tränenpalast hat die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Dauerausstellung zum Thema Teilung und Grenze im Alltag der Deutschen eingerichtet, die kostenlos zu besichtigen ist.
Auf dem Mauerweg zurück und am Reichstag vorbei, der unmittelbar an der Grenzmauer in West-Berlin stand, gelangt man zum Brandenburger Tor. Tafeln der Geschichtsmeile Berliner Mauer zeigen Ihnen, wie das Wahrzeichen Berlins zu Mauerzeiten mitten im Grenzstreifen stand und welche Bilder sich weltweit mit der friedlichen Überwindung der Mauer am Brandenburger Tor verbinden. Im U-Bahnhof Brandenburger Tor (U55) auf dem Pariser Platz gibt die Mauerinformation Brandenburger Tor einen Überblick über alle Mauergedenkorte in Berlin und die Geschichte des bekanntesten Berliner Wahrzeichens als Symbol für die Teilung Deutschlands wie für die Freude über die Deutsche Einheit. Von dieser letzten Station des Berliner Mauerwegs sind es nur noch wenige Minuten bis zum S- und U-Bahnhof Potsdamer Platz.
- Streckeninfos: Die Innenstadtstrecke führt vom Nordbahnhof zunächst entlang der ehemaligen Grenzanlagen über Garten- und Liesen- bis zum Ende der Boyenstraße. Dort biegt der Mauerweg zurzeit Richtung Süden in die Scharnhorststraße ab. Durch die Kieler Straße führt er an den Spandauer Schifffahrtskanal, dem er bis zur Sandkrugbrücke folgt. Über Alexanderufer, Kapelle-Ufer, Schiffbauerdamm und Ebertstraße folgt die Route dem Mauerverlauf bis zum Potsdamer Platz. Auch für diese Etappe gilt: Planen Sie ausreichend Zeit für die vielen Erinnerungsorte und Sehenswürdigkeiten ein.
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