Berliner Mauerweg - Von Wannsee nach Staaken

Etappenlänge: 21 Kilometer

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Kladower Promenadenhafen

Kladower Promenadenhafen

Nach der Fahrt über den Großen Wannsee führt Sie der Weg in südwestlicher Richtung zur Grenze zwischen Berlin und Brandenburg. Hier lädt eine Nebenroute ein, nach Sacrow zu fahren und dort das Schlösschen und die Heilandskirche zu besichtigen.

Grenzanlagen an der Heilandskirche

Grenzanlagen an der Heilandskirche

Seit dem Bau der Berliner Mauer verliefen die Grenzanlagen über das Kirchengelände. Der Glockenturm war zunächst Teil der Grenzmauer, das Kirchenschiff stand im so genannten Niemandsland zwischen der politischen Grenze in der Havel und dem Todesstreifen. Bis zum 24. Dezember 1961 konnten in der Kirche Gottesdienste stattfinden. Als wenig später der Innenraum zerstört wurde, nahmen die Grenzorgane die Verwüstung zum Vorwand, die weitere Nutzung zu untersagen. Obwohl die Kirche weder von Potsdam noch von Berlin aus zugänglich war, wurde der zusehends verfallende Bau mit Hilfe von Spendengeldern aus West-Berlin äußerlich wiederhergestellt. Am 24. Dezember 1989 feierte die Gemeinde mit vielen Gästen den ersten Gottesdienst nach dem Fall der Mauer. Die Rekonstruktion des Kirchen-Innenraums erfolgte von 1993 bis 1995. Auch die durch die Grenzbefestigung zerstörten Gartenanlagen von Peter Joseph Lenné konnten wiederhergestellt werden.

Mauerrest Groß Glienicker See

Mauerrest Groß Glienicker See

Im Potsdamer Abschnitt des Berliner Mauerwegs berichten Informationsstelen von den Maueropfern Lothar Henning, Kladower Straße/Weinmeisterstraße; Rainer Liebeke, Spandauer Straße (Sacrow) sowie Erna Kelm und Lothar Lehmann, Fährstraße (Sacrow).

Auf der Hauptroute geht es über den Luisenberg auf ehemaligem DDR-Territorium nach Norden Richtung Groß Glienicker See, den Sie westlich umfahren. Die Grenze verlief in der Mitte des Sees, ein von West-Berlinern wegen des sauberen Wassers – trotz ständiger Beobachtung durch die DDR-Grenzsoldaten – gern aufgesuchter Badeplatz. Von den Sperranlagen am DDR-Ufer ist ein Mauerrest ganz im Norden des Sees an der Gutsstraße erhalten. Dort treffen Sie auch auf die Reste des im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Ritterguts Groß Glienicke, dessen noch erhaltene Wirtschaftsanlagen durch die DDR-Grenze geteilt worden waren.

Radweg Potsdamer Chaussee

Radweg Potsdamer Chaussee

Nach der Überquerung des Ritterfelddamms fährt man weiter über die Privatstraße zur Potsdamer Chaussee, die die Grenze zu Brandenburg bildet. Im Dreieck der beiden großen Straßen lag der Flugplatz Gatow. Als Ausbildungsstätte der deutschen Luftwaffe, die damals unter Befehl des nationalsozialistischen Reichsluftfahrtministers Göring stand, wurde er 1935 eröffnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schlug man das zur Gemarkung Seeburg gehörende Gelände im Austausch gegen den Spandauer Ortsteil West-Staaken dem britischen Sektor von Berlin zu. Während der Blockade 1948/49 war der Flugplatz der Royal Air Force Gatow Start- und Landeplatz für Maschinen der Luftbrücke. Nach dem Abzug der Briten übernahm die Bundeswehr das Gelände und richtete das Luftwaffenmuseum ein.

Mauerweg Hahneberg

Informationstafel Hahneberg

Östlich der ehemaligen DDR-Grenze führt der Weg durch die Rieselfelder bis zur Karolinenhöhe, an der er scharf nach Nordwesten abbiegt. Am Fort Hahneberg vorbei nähern Sie sich dem Grenzübergang Staaken. Näheres dazu können Sie auf einer Infotafel an der Bergstraße erfahren. Seit 1990 gehört der Ortsteil West-Staaken wieder zu Berlin und der ehemalige Grenzübergang liegt nun fast zwei Kilometer von der heutigen Grenze entfernt „mitten im Land“.

Gedenktafel Heerstraße

An der Heerstraße, Höhe Bergstraße treffen Sie auf einen Gedenkort, der in Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk Spandau und der Heimatkundlichen Vereinigung Spandau 1954 e.V. entstand. Zum Vorabend des Mauerbaus findet dort jedes Jahr am 12. August eine Gedenkveranstaltung statt.

Wenn Sie der Bergstraße folgen, gelangen Sie zum Gedenkort für Dieter Wohlfahrt. Ein Holzkreuz und eine Informationsstele aus dem Jahr 2011 erinnern an den 20-jährigen Studenten, der am 9. Dezember 1961 erschossen wurde, weil er DDR-Bürgern zur Flucht verhelfen wollte. Der Besitzer eines österreichischen Passes, der bis 1956 selbst in der DDR gelebt hatte, engagierte sich in der studentischen Fluchthilfe. Am 9. Dezember 1961 wollten Wohlfahrt und seine Freunde einer Frau aus West-Staaken die Flucht nach West-Berlin ermöglichen, indem sie an der stillen Stadtrandstraße den Grenzzaun zerschnitten. Die Frau aber hatte das Vorhaben verraten: DDR-Grenzpolizisten erwarteten die Fluchthelfer bereits und eröffneten sofort das Feuer. Dieter Wohlfahrt, von einer Kugel ins Herz getroffen, starb im Grenzstreifen.

  • Streckeninfos: Nach der Ankunft am S-Bhf. Wannsee beginnt die 21 Kilometer lange Tour mit einer Bootspartie. Die Mitnahme von Fahrrädern auf dem Fährschiff der BVG ist grundsätzlich erlaubt. Bitte erfragen Sie die Bedingungen bei den Verkehrsbetrieben. Von der Anlegestelle fahren Sie über Imchenallee, Sakrower Kirch- und Lüdickeweg auf die Sakrower Landstraße, über die Sie die Landesgrenze erreichen. Dort biegt der Mauerweg nach Norden ab; geradeaus führt die drei Kilometer lange Nebenstrecke nach Sacrow. Für Wanderer empfiehlt sich der Fußweg am Havelufer entlang. Die Hauptstrecke verläuft westlich des Groß Glienicker Sees bis zum Ritterfelddamm und folgt dann der Potsdamer Chaussee bis zur Karolinenhöhe. Weiter in nordwestlicher Richtung führt die Strecke am Hahneberg vorbei, über Bergstraße, Nennhauser Damm und Eichholzbahn zum Regional-Bhf. Staaken. Zwischen Kladow und Staaken gibt es für Radfahrer, die den ÖPNV benutzen wollen, keine Abkürzungsmöglichkeiten. Spaziergänger treffen mehrfach auf Autobuslinien nach Spandau und in verschiedene brandenburgische Orte.

Sehenswürdigkeiten an der Strecke

Schloss Sacrow

Schloss Sacrow

Als barockes Gutshaus wurde Schloss Sacrow 1773 für den schwedischen Generalleutnant von der Hordt erbaut. 1840 erwarb Friedrich Wilhelm IV. das Gebäude und ließ es von Ludwig Persius zum Schloss umgestalten. Schloss Sacrow

Heilandskirche Sacrow

Heilandskirche Sacrow

Die Heilandskirche erinnert mit ihrem freistehenden Campanile an eine frühchristliche Basilika. Ludwig Persius hat sie 1840–44 nach Skizzen von Friedrich Wilhelm IV. erbaut. Heilandskirche Sacrow

Fort Hahneberg

Fort Hahneberg

Dem Schutze Spandaus, seiner Zitadelle und Rüstungsbetriebe sollte Fort Hahneberg dienen. 1886 zur Fertigstellung festungstechnisch bereits überholt, wurde es als einziges von vier geplanten Forts ausgeführt und bis 1945 militärisch genutzt. Fort Hahneberg

Dorfkirche Alt-Staaken

Dorfkirche Alt-Staaken

Die vermutlich 1436-38 erbaute Dorfkirche Alt-Staaken wurde 1712 um Turm und Leichenhaus erweitert. 1952 bis 1990 lag sie im Grenzgebiet, konnte von den Bewohnern West-Staakens (DDR) aber weiterhin als Gemeindekirche genutzt werden. Dorfkirche Alt-Staaken