Hermann Bachmann (1922-1995) – Die Berliner Jahre

Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag

09.02. bis 17.04.2022

Info zum Ausstellungsbesuch

Das Tragen einer FFP2 Maske und das Einhalten der allgemein­gültigen Abstands- und Hygieneregeln ist weiterhin Pflicht. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen: www.berlin.de/corona/massnahmen/veranstaltungen-und-kultur/
(Stand: 18.02.2022)

Hermann Bachmann - Ohne Titel (Hallodu), 1955, Aquarell, Farbstift auf Papier, 21 x 29,5 cm

Hermann Bachmann - Ohne Titel (Hallodu), 1955, Aquarell, Farbstift auf Papier, 21 x 29,5 cm

Zur Ausstellung

“Sein hauptsächliches Wirkungsfeld fand Hermann Bachmann in der Kunst­me­tro­pole Berlin. Hier war er als Maler und Hochschullehrer bekannt und verehrt, aber auch als Sympathisant der Studentenbewegung zeitweise umstritten. Eberhard Roters, Gründungs­direktor der Berlinischen Galerie und deren Leiter bis 1987, nannte Bachmann einen »Quermaler«, der aus der mittel­deutschen Saale­stadt Halle kam, wo Aufklärung und Pietismus beheima­tet sind.”
Dr. Dorit Litt im Katalog zur Ausstellung

Führungen

Live Speaker in der Ausstellung

An den Donnerstagen 10.02., 24.02., 10.03., 24.03. und 07.04.2022 steht Ihnen Björn Brolewski, wissenschaftlicher Volontär der Galerie Parterre Berlin, jeweils von 18 bis 20 Uhr für Fragen und Führungen durch die Ausstellung zur Verfügung.
Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Der Eintritt ist frei.

Darüber hinaus bieten wir für Gruppen ab 5 Personen Führungen auf Anfrage und nach Vereinbarung an.

Hermann Bachmann: Sitzfigur, 1957, Öl auf Karton, 35 x 25 cm, Privatbesitz

Hermann Bachmann: Sitzfigur, 1957, Öl auf Karton, 35 x 25 cm, Privatbesitz

Veranstaltungen

Sonntag, 13.03.2022, 17.00 Uhr

Hermann Bachmann in Berlin

Vortrag – Dr. Dorit Litt

Hermann Bachmann nahm an bedeu­ten­den Aus­stellungen in Ost- und West­deutsch­land teil, er war mit Max Pechstein und Karl Hofer befreun­det, welcher Bachmann wesent­lich förderte. 1922 in Halle geboren, kehrte Hermann Bachmann, der als sehr junger Mann als Soldat am Feld­zug gegen Russland teil­nehmen musste, 1945 in seine Geburts­stadt zurück. Hier schloss er sich den Künst­lern der Halleschen Schule an, zu denen u.a. Charles Crodel, Otto Fischer-Lamberg, Otto Müller, Karl Völker und Waldemar Grzimek gehörten. Eine beson­ders enge Freund­schaft verband ihn mit dem Maler Willi Sitte, der ihm auch zur Flucht nach West-Berlin geraten hatte. Hier fand Bachmann ab 1953 sein haupt­säch­liches Wirkungs­feld als Maler und Hoch­schul­lehrer.

In ihrem Vortrag geht Dr. Dorit Litt auch mit Bild- und Ton­bei­spielen der Frage nach, wie es zu Bachmanns Flucht aus Halle an der Saale kam, wie er den Orts- und System­wechsel ver­kraf­tete und unter welchen Voraus­setzungen er sein bild­künst­lerisches Schaffen in der Folgezeit weiter­entwickelt hat.

Dr. Dorit Litt wurde 1959 in Hoyerswerda geboren. Sie studierte Kultur- und Kunst­wissen­schaften an der Universität Leipzig und promo­vierte 1989 im Fach Kunst­geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bis 1994 war sie wissen­schaftliche Mit­arbeiterin an der Burg Giebichenstein – Hoch­schule für Kunst und Design, Halle (Saale), seitdem lebt und arbeitet sie frei­beruflich als Kunst­historikerin und Kuratorin in Bonn. Ihre Arbeits­schwer­punkte sind die gesamt­deutsche Nach­kriegs­moderne und die bildenden Künste in Mittel­deutschland.

Die Platzzahl ist begrenzt, wir bitten um Ihre Voranmeldung unter (030) 90295-3821 oder per E-Mail an Bjoern.Brolewski@ba-pankow.berlin.de !
Der Eintritt ist frei.

Rudolf Springer und Hermann Bachmann, 1960

Rudolf Springer und Hermann Bachmann, 1960

Donnerstag, 31.03.2022, 19.00 Uhr

Von Halle nach West-Berlin

Hermann Bachmann, sein Galerist Rudolf Springer und der Kunst­handel im Berlin der 1940er und 1950er Jahre

Gespräch zwischen Dr. Ingo Brunzlow und Claus-Dieter Fröhlich

Zu Beginn der 1950er Jahre war Hermann Bachmann einer der am meisten beachteten Nach­wuchs­künstler, die in der jungen DDR tätig waren. Weil die kultur­politi­schen Bedingungen seine Arbeit behinderten, verlegte er seinen Wohnort 1953 von Halle (Saale) nach West-Berlin. Hilfe­stellung leistete ihm dabei der Galerist Rudolf Springer, der Arbeiten Bachmanns erstmals 1950 und bis zu dessen Tod 1995 in seiner weit über die Grenzen Berlins an­erkann­ten Galerie ausstellte. Mit keinem Künstler arbeitete Springer länger zu­sammen als mit Bachmann. Wer war dieser Rudolf Springer? Welche Rolle nahm dessen Unter­nehmen innerhalb der Berliner Galerien­landschaft ein? Und was verband die beiden Männer mit­einander? In die Unter­­haltung werden Bild- und Ton­bei­spiele ein­bezogen.

Dr. Ingo Brunzlow, geboren 1975 und aufgewachsen im Rheinland, kam Ende der 1990er Jahre nach Berlin. Hier studierte er an der Freien Universität Kunst­geschichte und Betriebs­wirtschafts­lehre. In seiner Dissertation griff er ein Thema wieder auf, das ihn schon während seiner Studien­zeit beschäftigt hatte: die Aktivitäten des Galeristen Rudolf Springer und der Kultur­betrieb und Kunst­handel der späten 1940er und 1950er Jahre in West-Berlin. Der Band „Aufbruch oder Krise? Private Kunst­galerien im West-Berlin der Nach­kriegs­zeit 1945-61“ erschien im letzten Jahr.

Claus-Dieter Fröhlich, geboren 1947, absolvierte von 1966 bis 1969 eine Schau­spiel­ausbildung an der Fritz-Kirchhoff-Schule „Der Kreis“ in Berlin und war bis 1973 an der Landes­bühne Rheinland-Pfalz, dem Stadt­theater Marburg und dem Bayerischen Staats­theater Nürnberg beschäftigt. Von 1973 bis 1979 arbeitete Fröhlich als Kunst­händler bei Asta von Bethmann-Hollweg und Volker Westphal in Berlin. Zwischen 1980 und 2010 war er als Sprecher und Moderator beim Hörfunk des SFB/RBB angestellt, seit 2002 arbeitet Fröhlich zudem als freier Sprecher.

Die Platzzahl ist begrenzt, wir bitten um Ihre Voranmeldung unter (030) 90295-3821 oder per E-Mail an Bjoern.Brolewski@ba-pankow.berlin.de !
Der Eintritt ist frei.

Eröffnung

Pandemiebedingt verzichteten wir auf eine Eröffnungsveranstaltung, die Aus­stellung war am Eröffnungs­tag, Dienstag, 8. Februar 2022, von 18.00 bis 21.00 Uhr für das Publikum geöffnet.

  • Hermann Bachmann - Einladung zur Ausstellungseröffnung

    PDF-Dokument (122.2 kB)

Vermittlung

Vermittlungsprogramm für Schulklassen mit Daniela Herr (M.A.)
Anmeldung über: schule@jugend-im-museum.de oder telefonisch unter: (030) 3462-7179

Kita- und Schulprojekt

Hin und her /// Gestalten von beweglichen Papierfiguren

Zur Ausstellung: Hermann Bachmann (1922-1995). Die Berliner Jahre. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag

Ort: Galerie Parterre Berlin, Danziger Straße 103, 10405 Berlin
Teilnahme: Vorschulkinder, GS, SEK I + II / bis 28 Teilnehmende
Termine: 15.03. / 16.03. / 18.03. / 24.03. / 29.03. / 30.03. / 04.04. / 07.04.2022, jeweils 10.00-13.00 Uhr
Kosten: kostenfrei, Materialien werden gestellt
Konzept: Daniela Herr, Kunsthistorikerin/Kunstvermittlung
Anmeldung: danielle.herr@gmx.de / Tel.: (030) 4426141

Hermann Bachmann, in Halle geboren und dort auch lange tätig, ging aus politischen Gründen 1954 nach West-Berlin. Hier war er Maler und Hoch­schul­lehrer. Sein vielfältiges Werk bewegt sich zwischen dem Gegen­ständ­lichen und der Abstraktion, einer grauen Farb­palette bis hin zu stark farbigen Arbeiten. Immer wieder spielen die Figur und Figuren­gruppen eine wichtige Rolle in seinen Bildern.
In dem Workshop werden die Teilnehmenden die Figuren­dar­stellungen betrachten und nach Spuren der verschwunden zu sein schei­nen­den Ge­stalten suchen. Anschließend ent­stehen farbige Glieder­puppen aus Pappe, die durch Bewegung ihre eigentliche Gestalt ver­lassen können. Beim Zusammen­fügen aller Figuren bildet sich ein abstraktes Gesamt­kunst­werk der jeweiligen Klasse ab.

Der Workshop wird unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln durchgeführt. Veranstalter: Galerie Parterre Berlin in Kooperation mit Jugend im Museum e.V. Gefördert durch das Bezirksamt Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur.

Publikation

Arbeitsheft XXXI
Hermann BachmannDie Berliner Jahre
mit einem Text von Dorit Litt sowie Biographie, Ausstellungs- und Literaturhinweisen;
Französische Broschur, 28 × 21 cm, 48 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Berlin 2022
ISBN 978-3-943244-56-4
10,- Euro