“Einmal im Leben möchte ich dem Menschen begegnen, der mir ohne versteckten Vorwurf erlaubt zu sein, der ich bin.”
Diese Worte spricht Heinrich von Kleist in dem Prosastück KeinOrt.Nirgends – ahnend schon, dass die Begegnung mit Karoline von Günderode jenen Horizont eröffnen könnte, der ihm mit anderen Menschen verschlossen bleibt. Doch die Begegnung hat real nicht stattgefunden. Das reale Leben endete für beide mit dem Freitod.
KeinOrt.Finsternis ist eine performative Suche nach Ursachen und Auswirkungen der hierzulande am weitest verbreiteten psychischen Erkrankung: Depression. Aufbauend auf Erfahrungsberichten und literarischen Vorlagen entsteht das Kaleidoskop eines Krankheitsbildes, das sich in poetischen Bekenntnissen niederschlägt. “Schon witzig”, schreibt Tobi Katze in seinem Roman Morgen ist leider auch noch ein Tag, “ich habe auf Facebook, unter all meinen 1437 Freunden, noch nie jemanden weinen gesehen.”
Anne Schneider ist freie Regisseurin und Künstlerische Leiterin von Hauptsache Frei – Festival der Darstellenden Künste Hamburgs. KeinOrt.Finsternis ist nach Das BiestA der zweite Teil ihrer Trilogie Außenwelten. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg.
Gefördert durch Freie Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde der FHH, Bezirksamt Pankow von Berlin (Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur), Hamburgische Kulturstiftung, Rusch Stiftung, Fonds Darstellende Künste und Rudolph-Augstein-Stiftung.