Prater Digital erschafft virtuellen Kulturraum für alle

Pressemitteilung vom 10. November 2020

Im Berliner Prater in Prenzlauer Berg ziehen nach umfassender Sanierung im Jahr 2021 wieder Kunst und Kultur ein. Vorab werden mit dem Projekt Prater Digital drei virtuelle Räume des kulturträchtigen Ortes eröffnet. Der Launch von Prater Digital gibt vom 8. bis 12. Dezember 2020 erste Einblicke in die programmierte Prater Galerie, die Online-Bühne, den Versammlungsraum sowie das Foyer. Zur Eröffnung am 8. Dezember um 15:00 Uhr werden Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa sowie der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn, erwartet. In verschiedenen Showcases präsentieren Künstler*innen das Anwendungspotential der Räume. Damit setzt der Bezirk Pankow auch ein wichtiges Zeichen für die Kultur in Zeiten von Corona.

Mit Prater Digital präsentiert der geschichts­trächtige Kulturort Prater im Herzen Berlins mehrere virtuelle Räume, die Kultur­schaffenden gleich­wertig neben dem analogen Standort zur Verfügung stehen. Ent­wickelt und konzipiert werden verschie­dene modulare Räume, in denen Begegnungen, Versamm­lungen, Aus­stellungen, Performances und Auf­führungen statt­finden können.

Die einzelnen 3D-Modelle der Räume können jederzeit über verschie­dene End­geräte wie Handy, Tablet oder PC besucht werden, ohne, dass eine separate App installiert werden muss. Vor dem Betreten müssen sich die User_innen einen Avatar auswählen, mit dem sie sich wie in einem Computer­spiel per Maus, Tastatur oder Finger­bewe­gungen auf dem Bild­schirm fort­bewegen. Bis zu 25 Avatare können sich in einem Raum aufhalten. Auf diese Weise entsteht ein virtueller Ort, an dem Barrieren zur Teil­habe an digitalen Ange­boten im Bereich Kultur ab­ge­baut und gleich­zeitig deren Nutzung ver­mittelt wird.

Im vierten Quartal 2020 entwickelt ein Team, bestehend aus Ver­treter_innen der Bereiche Pro­grammie­rung, Games­entwicklung, Kunst sowie verschie­de­ner Kultur­institu­tionen, in mehre­ren Work­shops die ersten Proto­typen der Räume. Die neu geschaffe­nen An­wen­dungen sollen auf Open-Source-Platt­formen unter einer offenen Lizenz bereit­gestellt werden, um die Verwer­tung und Weiter­ent­wicklung der Projekte durch Dritte sicher­zu­stellen. Alle Anwen­dungen werden aus­führlich dokumen­tiert und zusätz­lich mit niedrig­schwelligen Lehr­videos kombi­niert, damit auch Menschen ohne aus­gewie­sene digitale Kompetenz die Räume schnell und effizient nutzen können. Zudem wird die Anwen­dung mit­hilfe von Work­shops, unter an­de­rem in Zusammen­arbeit mit der Berliner Initiative „Platz da!“, von Menschen mit Handicap, älteren Menschen und Schüler_innen auf Zugäng­lichkeit und Benutzer­freund­lichkeit geprüft und weiter­entwickelt.

Für den Launch des VR-Projekts kreieren unter anderem das Künstler_innen­kollektiv mantis aus Berlin und Leipzig sowie Theater- und Filme­macher Philipp Joy Reinhardt jeweils einen Showcase. Die Gruppe mantis verbindet in ihren Perfor­man­ces Drag und Video­kunst mit Mode, Kostüm- und Bühnen­bild. Im Mittel­punkt steht die Auseinander­setzung mit aktuellen politischen Diskursen. Für Prater Digital setzt sich mantis mit dem Konzept der safer spaces im digitalen Raum auseinander.
Philipp Joy Reinhardt ist unter anderem bekannt aus Arbeiten mit Ersan Mondtag. In seiner Solo­arbeit setzt er sich mit der materiellen, diskursiven, emotionalen und sozialen Bedingt­heit von Schau­spielerei aus­einander.

Die digitalen Räume werden von der Komponistin und Coderin Berrak Nil Boya gestaltet und pro­grammiert. Berrak Nil ist Künstlerin, aus­gebil­dete klassi­sche Musikerin und gefragte Pro­grammiererin, die in den letzten Jahren unter anderem an wichtigen Projekten von Apple beteiligt war. In diesem Projekt kann sie die Welt der Kunst und das Coden von Anfang an zusammendenken. Ein kurzes Interviews dazu finden Sie hier: https://www.dropbox.com/s/n75pux6j13ig716/Prater%20Digital%20Q%26A%20-%20Part%201.mp4?dl=0

Julian Kamphausen hat als Mitglied des Beirats zusammen mit der Leiterin des Fach­bereichs Kunst und Kultur, Tina Balla, das Projekt im Sinne der Ergebnisse der Beirats­arbeit aus­gearbeitet und ange­stoßen.

Prater Digital ist ein Projekt des Bezirksamt Pankow. Es wurde in Zusammen­arbeit mit dem Kurator Julian Kamphausen und dem Beirat zur Zukunft des Prater Berlin entwickelt und in Kooperation mit Mark Coniglio (Troikatronix) und der digital.DTHG und mit Unterstützung des Studien­gangs “Spiel & Objekt” der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch realisiert. Prater Digital wird gefördert aus Mitteln der Förderrichtlinie zur digitalen Entwicklung im Kultur­bereich der Senats­verwaltung für Kultur und Europa.

Weitere Projekte, die im Rahmen der Förder­richtlinie gefördert werden, und Informa­tionen zur Ziel­stellung finden sich hier: https://kultur-b-digital.de/foerderrichtlinie/

Pressekontakt

Für weitere Informationen, Pressematerialien und Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an:
Klaudia Kelleh
Mobil +49 (0) 171 163 88 30
E-Mail presse@prater.digital

Weiterführende Informationen, Pressematerialien und Fotos stehen zudem ab Ende November unter https://pratergalerie.de/de/prater-digital/ zum Download zur Verfügung.

  • Prater Digital erschafft virtuellen Kulturraum für alle; Pressemitteilung 2020-11-10

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