Integration in Neukölln

kleines Kind malt mit Kreide

Die Integrationsbeauftragte des Bezirks setzt sich für ein friedliches und möglichst spannungsfreies Zusammenleben der unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Gruppen in Neukölln ein.

Eines der Anliegen ist es, Verständnis füreinander zu wecken und zu fördern und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken. Eine vorrangige Aufgabe wird in der Förderung der Integration der hier dauerhaft ansässigen Migranten gesehen. Die Integrationsbeauftragte ist Ansprechpartnerin der in Neukölln ansässigen Migrantenvereine und -projekte.

Damit Sie sich ein genaueres Bild über die Tätigkeiten machen können, folgt hier ein Überblick.

  • Integration geht nur gemeinsam
    Integration

    Integrationsarbeit in Neukölln
    Der Begriff der Integration ist in letzter Zeit viel diskutiert. Nicht wenige sind hierbei der Meinung der Begriff passe nicht mehr in unserer Zeit. Doch egal, wie wir das, was täglich in Neukölln passiert auch nennen, es ist ein äußerst dynamischer Prozess. Alle Beteiligten lernen täglich Neues, hinterfragen sich und ihr Handeln beständig und behalten dabei doch immer eins im Blick, ein gutes und friedliches Miteinander aller Neuköllnerinnen und Neuköllner, bei dem alle die gleichen Teilhabemöglichkeiten haben.

    Die neue Sicht auf Integration spiegelt sich in unserem Konzept „Integration durch Normalität“ wieder, die das gute Zusammenleben in einer interkulturellen Großstadt zum Ziel hat.

    Wenn sich eine Stadt als interkulturelle Großstadt bezeichnen darf, dann Neukölln. In Neukölln leben 330.000 Menschen, die aus 150 verschiedenen Ländern stammen. Einwanderung ist seit Jahrhunderten ein Teil der Neuköllner DNA. Neukölln hat schon immer von den neuen Kulturen, Ideen und Sichtweisen der Zugewanderten profitiert. Es kann aber auch nicht verschwiegen werden, dass Zuwanderung auch zu jeder Zeit mit Problemen und besonderen Herausforderungen an die Stadtgesellschaft verbunden war und ist.

    Unterschiedliche Zuwanderungsepochen
    In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts kamen viele so genannte Gastarbeiter vor allem aus der ländlichen Türkei und zogen in die Altbauquartiere zwischen der Karl-Marx-Straße und dem S-Bahn-Ring. Hier standen viele Wohnungen leer, weil sich die deutschen Familien Häuser im südlichen Teil des Bezirks gebaut hatten oder die neuen Hochhäuser in der Gropiusstadt attraktiver fanden.

    In den achtziger und neunziger Jahren lösten Familien aus dem arabischen Raum die türkischen Familien in den Altbauvierteln ab, darunter viele Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Libanon, Palästina und Syrien. Auch Menschen, die den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien entflohen waren, kamen hinzu.

    Die türkischen Familien, die den sozialen Aufstieg geschafft hatten, folgten häufig den Deutschen in den ruhigeren, südlichen Teil des Bezirks. Aufgrund der Asylregelungen war es geflüchteten Menschen zunächst verboten einer Erwerbstätigkeit nachzugehen Zudem gab es keinen Zugang zu Sprach- oder Integrationskursen. Vielen Familien fiel es daher sehr schwer, Fuß zu fassen. Die Folge ist bis heute zum Teil der Rückzug in die eigene ethnische Gemeinschaft.

    Dazu kam, dass viele der ungelernten Arbeitenden, die in den sechziger Jahren gekommen waren, haben in den neunziger Jahren ihre Arbeitsplätze verloren, da in Neukölln zahlreiche Unternehmen schließen mussten. Diese Entwicklungen sowie die soziale Spreizung, auch der einheimischen Bevölkerung, führten dazu, dass Neukölln noch heute die höchsten Arbeitslosen- und Transferempfängerquoten in Berlin hat.

    Diesen Herausforderungen stellen wir uns in Neukölln. Sie bestimmen den Arbeitsalltag all derer, die für alle Neuköllnerinnen und Neuköllner Teilhabe ermöglichen wollen.

    Die Neuköllner Gesellschaft ist eine Einwanderungsgesellschaft
    Es ist wichtig, die Gesellschaft als Einwanderungsgesellschaft zu begreifen und sich immer wieder zu vergegenwärtigen, was dies für alle Neuköllnerinnen und Neuköllner bedeutet. Die Offenheit der Gesellschaft für Einwanderung muss gestärkt und eine Willkommenskultur –wie wir sie nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Zuzug vieler Geflüchteter erleben durften und noch immer erleben dürfen- gefördert werden. Ohne die grundlegende Aufnahmebereitschaft in der Bevölkerung und Integrationsbereitschaft bei den Einwanderern kann Migration nicht erfolgreich gestaltet werden. Die Chancen die Zuwanderung durch das Einbringen neuer Ideen und Sichtweisen und die Auseinandersetzung mit Bewährtem mit sich bringt, muss das Denken und Handeln aller leiten. Unsere Stadtgesellschaft muss eine solche Offenheit an den Tag legen, dass sie allen Neubürgerinnen und Neubürgern auf Augenhöhe begegnet und ihnen in keinem Lebensbereich die Teilhabe erschwert oder vorenthält.

    Neukölln ist bereits eine solidarische, offene und liberale Stadtgesellschaft, für die alle Bürgerinnen und Bürger Verantwortung tragen. Die Verständigung zwischen den vielfältigen gesellschaftlichen Gruppen und der gegenseitige Respekt sind Grundlagen für Integration und friedliches Mit- und Nebeneinander. Klare Regeln führen dazu, dass keine Gruppe über eine andere dominiert und sich alle ohne Angst begegnen.

    Teilhabe für alle Neuköllnerinnen und Neuköllner ermöglichen
    Vielfältige Maßnahmen stärken die Fähigkeiten aller in Neukölln lebenden Menschen, unabhängig von Nationalität, kultureller Herkunft, Hautfarbe, Alter, Geschlecht, Religion, Weltanschauung und sexueller Neigung, unabhängig auch von Behinderung oder Krankheit.

    Zu den Kernbereichen der gesellschaftlichen Teilhabechancen zählen wir Bildung und Ausbildung, Arbeitsmarkt, Wohnraum, Gesundheitsversorgung sowie das kulturelle Leben und die politische Partizipation. Alle Menschen haben eine faire Chance, auf ein eigenes, selbst bestimmtes Leben in unserem Bezirk zu führen. Sie nehmen ihre demokratischen Rechte wahr, erfüllen ihre Pflichten und bringen sich tolerant und demokratisch in unsere Gemeinschaft ein. Die Wohnquartiere sind sozial und kulturell durchmischt und haben eine hohe Aufenthaltsqualität. Bildungsbewusste Familien wohnen gerne hier. Es gibt viele Orte der Begegnung und des Austauschs.

    In diesem Sinne verstehen wir unsere Arbeit für ein demokratisches, friedliches, tolerantes und buntes Neukölln, in dem Teilhabe und Vielfältigkeit Normalität sind.

  • Die Integrationsbeauftragte - Ansprechpartner, Initiator und was noch?
    Button mit Integration

    Aufgabenprofil

    Migrantenvereine und -projekte * Projektberatung * Planung und Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen * Vernetzung der Projekte untereinander

    • Initiierung und Beratung von ressortübergreifenden Arbeitsgruppen
    • Vorsitz des bezirklichen Migrationsbeirates

    Bürger

    • Beratung von Bürgern über Hilfsmöglichkeiten, Anlaufstellen, Zuständigkeiten innerhalb und außerhalb der Verwaltung zu migrantenspezifischen Problemen
    • Hinweise und ggf. Vermittlung zu Projekten und Vereine, die Beratungsangebote muttersprachlich anbieten

    Bezirksamt

    • Beratung des Bezirksamtes, der BVV und der Fachausschüsse
    • Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen des Bezirksamtes bei migrantenspezifischen Fragestellungen
    • Mitwirkung bei der Entwicklung von Konzepten, Stellungnahmen und Initiativen zu migrantenspezifischen Belangen in allen bezirklichen Aufgabenfeldern

    Soziokulturelle Arbeit in Kooperation mit Vereinen, Projekten und anderen Dienststellen

    • Organisation von Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen, Seminaren und Fachtagungen
    • Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit
    • Mitwirkung bei AGs im Fachbereich Kultur

    Öffentlichkeitsarbeit

    • Erstellen von Informationsmaterialien und Publikationen
    • Erstellung und Pflege einer Datenbank über Beratungs- und Freizeitangebote für Migranten und Flüchtlinge in Neukölln
    • Pressemitteilungen
    • Veranstaltungshinweise

    Gremienarbeit

    • Vorsitzende des Neuköllner Beirates für Migrationsangelegenheiten
    • Landesarbeitsgemeinschaft bezirklicher Integrations- und Migrationsbeauftragter
    • Integrations- und Migrationsbeauftragter des Senates von Berlin
  • Migrationsbeirat - ein wichtiges Bürgergremium
    Teamwork and integration concept

    Der Beirat vertritt die Interessen aller im Bezirk Neukölln wohnenden Migrantinnen und Migranten in allen Lebensbereichen. Er trägt zur politischen und sozialen Integration der Migrantinnen und Migranten und zum freundschaftlichen Zusammenleben von deutscher und nichtdeutscher Bevölkerung bei.
    Weitere Informationen

  • Integrationsfonds - ein finanzielles Unterstützungsinstrument
    Geldstücke auf Puzzleteilen

    Der Integrationsfonds ist ein Förderprogramm des Landes Berlin, welches Maßnahmen der Bezirke zur Integration und Partizipation von Menschen mit Fluchtgeschichte finanziert. Es erlaubt den Bezirken eine flexible Umsetzung ihrer Maßnahmen, die sich an den jeweiligen Bedarfen und Besonderheiten vor Ort orientieren und stellt ein Unterstützungsinstrument im Gesamtkonzept zur Integration und Partizipation Geflüchteter dar. Die Projekte werden in Zusammenarbeit mit lokalen und gemeinnützigen Organisationen durchgeführt.

AKTUELLES

Einladung zur ersten öffentlichen Sitzung des Neuköllner Migrationsbeirates am 16.11.2023

Der Neuköllner Migrationsbeirat wird am Donnerstag, den 16.11.2023 zum ersten Mal eine öffentliche Sitzung im Rathaus Neukölln durchführen. Gerne möchten wir Sie einladen, an der Sitzung teilzunehmen. Auf diese Weise können Sie mit verschiedenen neuköllner Akteur*innen in Kontakt kommen. Die Integrationsbeauftragte Frau Balci lädt alle Interessenten ein, an der öffentlichen Sitzung teilzunehmen. Aufgrund der begrenzten Platzzahl, werden alle Interessenten darum gebeten, sich bis spätestens Freitag, den 27.10.2023 über die folgende E-Mailadresse anzumelden:lorenz.rogasch@bezirksamt-neukoelln.de. Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie entsprechend weitere Informationen zu der anstehenden Sitzung.

Buchcover "Guten Morgen, Güzelim!"

Buchvorstellung "Guten Morgen, Güzelim!" von Sevim Celik-Lorenzen

14. September 2023 um 19.00 Uhr Programmschänke Bajszel, Emser Straße 8-9, 12353 Berlin

Das in Ost und West berühmte Buch mit den Gesprächsprotokollen von Maxie Wander »Guten Morgen, du Schöne«, das ihr 1977 eine ältere Freundin in die Hand drückte, war Sevim Çelik-Lorenzen im Kopf, als sie begann, den Geschichten der türkischen Einwanderinnen der ersten Generation, damals Kinder oder junge Frauen, nachzuspüren. Die meisten waren schon über die 70, lebten allein oder in Altersheimen, einige verstarben mittlerweile. Und viele von ihnen sprachen zum ersten Mal über ihr Ankommen, über ihre Träume und Illusionen, über Enttäuschungen und Verletzungen, die sie erlitten hatten. Über harte, stumpfe Arbeit, Zurücksetzung, Aufstiegserfahrungen und Selbstbewusstsein. Über Solidarität und deutsch-türkische Freundschaften. Und vor allem über den Kampf gegen patriarchale Bevormundung und Gewalt, der bereits in der Türkei begonnen hatte und sich in Deutschland fortsetzte. Herausgekommen ist ein vielseitiges Porträt der Einwanderungsgeschichte und weiblicher Schicksale. Ergänzt wird der Band mit Abbildungen aus Dokumentationsstellen und privaten Fotoarchiven.

Die Buchpräsentation findet in Anwesenheit der Autorin statt und wird von Frau Fatma Käser (Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung) moderiert. Der Eintritt ist frei.

Mythos#Israel1948 - Projektvorstellung u. Podiumsdiskussion

13. September 2023 um 19.00 Uhr Programmschänke Bajszel, Emser Straße 8-9, 12353 Berlin

Um das Land Israel kursieren seit der Staatsgründung im Jahr 1948 Gerüchte und Mythen, die eine einseitige und vereinfachte Sichtweise auf dieses komplexe historische Ereignis befördern und nicht selten auch in israelbe­zogenen Antisemitismus Ausdruck finden. Vorurteile gegen den jüdischen Staat, der spätestens seit dem anti­zionistischen Turn nach 1968 zum Juden unter den Staaten (Léon Poliakov) wurde, sind in Deutschland weit verbreitet und manifestieren sich auch in Berlin regelmäßig auf der Straße.
Das Projekt Mythos#Israel1948, des noch jungen Vereins Masiyot Bildung, Aufklärung, Kritik e.V., in dem sich Jüdinnen und Nicht – Juden mit und ohne Migrationshintergrund zusammengeschlossen haben, setzt sich kritisch mit den Mythen um die Staatsgründung Israels auseinander und leistet Argumentationshilfen und -strategien, um ein differenzierteres Bild vom jüdischen Staat zu vermitteln. Bei der Abendveranstaltung werden die Ergebnisse des Projektes vorgestellt und in einer Podiumsdiskussion besprochen. Im Anschluss wird es Möglichkeit für einen informellen Austausch geben.Das Projekt findet in Kooperation mit dem Mideast Freedom Forum Berlin statt und wird durch die Landeszentrale für politische Bildung Berlin gefördert. Der Eintritt ist frei.

12.06.2023 Besuchstermin Sonnenallee Herr Prosor & Herr Hikel

Der Israelische Diplomat Ron Prosor unterhält sich mit dem Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel

Stellungnahme des Migrationsbeirates Neukölln von Berlin zur Hetze der Organisation „Samidoun“ gegen jüdische und israelische Menschen

Der Migrationsbeirat Neukölln verurteilt die Hetze der Organisation „Samidoun“ gegen jüdische und israelische Menschen. Demonstrationen und Hetzkampagnen, in denen zu Gewalt gegen unsere jüdischen und israelischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgerufen wird, müssen geahndet werden. Das friedliche Miteinander in Neukölln muss mit allen demokratischen Mitteln verteidigt werden.

Der Zunahme antisemitischer Hetze in Neukölln muss auch mit präventiven Maßnahmen begegnet werden. Um auch in Zukunft die Sicherheit und das friedliche Miteinander in einer so heterogenen Einwanderungsgesellschaft, wie wir sie in Neukölln haben, zu garantieren, wünschen wir uns noch bessere Aufklärung an Schulen und in Einrichtungen der Jugendhilfe auch zum Nahost-Konflikt.
Neukölln darf nicht zum Austragungsort für Konflikte von Akteuren wie Samidoun werden.

  • Stellungnahme (PDF)

    PDF-Dokument (115.5 kB)
    Dokument: Migrationsbeirat

Iranischer Staatsterror in Deutschland und Europa. Analyse und Handlungsoptionen.

30. Mai 2023 um 19.30 Uhr, Programmschänke Bajszel, Emser Straße 8-9, 12353 Berlin

Jörg Rensmann ist Politikwissenschaftler und Mitglied im Vorstand des Mideast Freedom Forum Berlin. Er hat bis Oktober 2021 Seminare und Bildungsprogramme des MFFB konzipiert, darunter das von der Bundesregierung unterstützte Seminar „Bildungsbaustein Israel. Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt”. Seit Oktober 2021 ist er Leiter der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus NRW – RIAS.

“Der globale iranische Staatsterrorismus ist eine lebensbedrohliche Gefahr für Jüdinnen und Juden, iranische Oppositionelle und als jüdisch gelesene Anschlagsziele auch in Deutschland und Europa. Erst im vergangen Winter sind jüdische und andere Einrichtungen im Ruhrgebiet Ziele dieses Terrors geworden. Sein Motiv ist ein milieuübergreifender Antisemitismus. Jörg Rensmann wird über Geschichte und Akteure aufklären und dabei die Reaktionen der deutschen Innen- und Außenpolitik in den Blick nehmen.”

"Israel- die multieethnische, multireligiöse und multikulturelle Gesellschaft:" Vortrag und Diskussion

24. Mai 2023 um 19.30 Uhr, Programmschänke Bajszel, Emser Straße 8-9, 12353 Berlin

Israel ist das Gegenteil jeder Projektion einer homogenen Gesellschaft (wie sie vor allem von Gegnern aber auch von unreflektierten Sympathisanten behauptet wird).

In Israel treffen auf engem Raum westliche und orientalische Denk- und Verhaltensweisen, unterschiedliche Religionen, Anschauungen und Kulturen aufeinander. Die Identitätsfrage beschäftigt das Land mehr als jede andere Frage und ist in jeden Konflikt verwoben. Die multikulturelle und multiethnische Vielfalt macht es unmöglich DEN Israeli zu bestimmen. Bestehende Gräben werden ständig vertieft und zugeschüttet. Gleichzeitig verlaufende Desintegrations- und Integrationsprozesse zeichnen das Land.

In den letzten Monaten haben sich die Spannungen zwischen Juden und Arabern, säkularen und ultraorthodoxen Juden, Liberalen und Nationalreligiösen verschärft und aufgezeigt welch völlig gegensätzlichen Vorstellungen von Israel in der israelischen Gesellschaft vorherrschen.

Vor Allem wurde in den letzten Monaten der israelische Kulturkampf zwischen Ashkenazi und Mizrahim, den zu verstehen die Grundlage für das Verständnis der derzeitigen Auseinandersetzungen in Israel ist, neu angefacht.

Oliver Vrankovic lebt seit 2007 in Israel, arbeitet in einem Elternheim der Vereinigung der Israelis mitteleuropäischer Herkunft und lebt in der jüdisch-arabischen Stadt Ramle. Er ist Vorsitzender der Deutsch Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V.. Er ist als freischaffender Journalist tätig, organisiert Bildungsreisen und betreibt einen Blog über Fussballkultur in Israel.

BeHauptet – als Muslimin zwischen Sicherheit und Freiheit - Buchlesung

„BeHauptet – als Muslimin zwischen Sicherheit und Freiheit“ Lesung mit der Autorin Ayla Işik

29. März 2023 um 19.30 Uhr, Programmschänke Bajszel, Emser Straße 8-9, 12353 Berlin

Was ist falsch daran, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen? Ayla Işik beschreibt den schwierigen Weg einer Muslimin, die sich den Glauben bewahren, aber den patriarchalen Gesetzen der Community nicht mehr unterordnen will. Ein Buch, das die innere Zerrissenheit muslimischer Frauen in Deutschland zeigt, das erklären, versöhnen und Mut machen will. Denn Freiheit und Gehorsam widersprechen sich.

Dies ist kein Buch über das Kopftuch und doch spielt es eine große Rolle, denn oft fangen die Probleme genau dann an, wenn es als Symbol der inneren Befreiung abgelegt wird. Ayla Işik beschreibt ihren Weg aus dem engen Korsett der muslimischen Community hin zu einem selbstbestimmten Leben. Für Frauen, die nach Freiheit streben, heißt das nicht selten, auf die Kinder zu verzichten, von den Familien und der Gemeinschaft verurteilt zu werden und finanziell vor dem Nichts zu stehen, denn oft genug fehlen Berufsausbildung und somit die finanzielle Unabhängigkeit. Warum entscheidet sich eine Ehefrau und Mutter trotzdem für die Freiheit und gegen die soziale, religiöse und finanzielle Sicherheit? Ein Buch, das exemplarisch zeigt, wie schwierig und dennoch lohnend es ist, den eigenen Weg zu gehen.
Moderation: Helga Frese-Resch, Lektorin
Eine Kooperation der Neuköllner Integrationsbeauftragten, der Gleichstellungsbeauftragten mit der Programmschänke Bajzel.

Die erste antiisraelische Kampagne der Nachkriegszeit - Vortrag von Ulrike Becker (MFFB)

Wie deutsche Nazis ihren antisemitischen Antizionismus in die arabische Welt exportierten

25.01.2023, Beginn 19.30 Uhr
Ort: Bajszel, Emser Str. 8/9, Kirsten-Heisig-Platz, 12051 Berlin

1952 beschloss die erste Bundesregierung unter Konrad Adenauer,
Entschädigungszahlungen an Israel zu leisten. Gegen dieses Vorhaben regte sich in Deutschland und in arabischen Ländern schnell Protest. Arabische und deutsche Akteure organisierten eine Kampagne, deren Ziel war, die Ratifizierung des „Luxemburger Abkommens“ durch Bundestag und Bundesrat zu verhindern. Wer waren die Akteure, welche Rolle spielten alte Verbindungen aus der Nazi-Zeit und welche Rolle spielte der Antisemitismus in dieser erste antiisraelische Kampagne der Nachkriegszeit?

Die Historikerin Ulrike Becker hat zu diesem Thema promoviert und stellt
Ergebnisse ihrer Dissertation vor. Dr. des. Ulrike Becker ist Leiterin des Forschung Mideast Freedom Forum Berlin e.V.

Auftaktveranstaltung zu Kurdischen Kulturtagen

In Kooperation mit dem Verein Yekmal e.V. findet die folgendende Podiumsdiskussion zu dem Thema: Feindlichkeit gegenüber Kurd*innen in Berlin und Deutschland statt.

Zusätzlich zu ihrer strukturellen Benachteiligung sind Kurd*innen in ihren Heimatländern, der Diaspora und Deutschland mit Anfeindungen konfrontiert. Diese Tatsache stellt ein enormes Hindernis für die gesellschaftliche Teilhabe der Kurd*innen dar. In der Auftaktveranstaltung zu Kurdischen Kulturtagen wird dieses brisante Thema mit Expert*innen aus der Vereinsarbeit, der Wissenschaft und Politik diskutiert.

Es diskutieren mit:
  • Fatma Keser – Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung
  • Günay Darıcı – Yekmal e.V.
  • Prof. Dr. Kenan Engin – Akkon Hochschule für Humanwissenschaften
  • Ferat Koçak – Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin für die LINKE
  • Shani Hajo – Kurdische Gemeinde Deutschland
  • Moderation: Dr. phil. Yaşar Kırgız
Weitere Informationen
  • Datum: 17.03.2023
  • Uhrzeit: 17:00-19:00 Uhr
  • Ort: BVV-Saal, 1. OG, Karl-Marx-Straße 83, 12043 Berlin-Neukölln
  • Flyer

    PDF-Dokument (8.7 MB)
    Dokument: Yekmal e.V.

Buchcover Klaus-Michael Bogdal

Faszination und Verachtung, 7 Thesen zum Antiziganismus - eine Diskussionsveranstaltung

In Kooperation mit der Programmschänke “Bajszel” gibt es zum Thema Antiziganismus folgende spannende Diskussionsveranstaltung: Prof. Klaus-Michael Bogdal: “Faszination und Verachtung, 7 Thesen zum Antiziganismus”

15.01.2023 um 19:30 Uhr
in der Programmschänke “Bajszel”

Die Geschichte des Antiziganismus vermag dazu beizutragen, seine aktuellen Erscheinungsformen und Funktionsweisen besser zu verstehen. Denn der Antiziganismus ist wie der Antisemitismus ein strukturell ein in der europäischen Moderne angelegtes, vielschichtiges Phänomen und kann nur als solches erfolgreich bekämpft werden. Solange wie Sinti und Roma in Europa leben, seit über 600 Jahren also, vergiftet er das Zusammenleben der Menschen und führt zu Ausgrenzung und Gewalt. Kippsituationen, in denen eine Integration und eine Würdigung des Beitrags der Sinti und Roma zur gesellschaftlichen Entwicklung möglich erschien, wurden immer wieder verkannt oder bewusst in die entgegengesetzte Richtung gelenkt: nicht zuletzt in der „Zweiten Verfolgung“ nach 1945.

Beantwortet werden Fragen u.a. zu den Unterschieden zwischen Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus, zu den vorherrschenden Narrativen und zum Standardrepertoire des Hasses und der Verachtung. Es sollen die zentralen Erscheinungsformen vom kulturellen bis zum romantisierenden Antiziganismus herausgearbeitet werden. Ihre historischen Konjunkturen und wechselnden Intensitäten offenbaren viel über den jeweiligen Zustand einer Gesellschaft.

Erzählt wird keine Geschichte der europäischen Sinti und Roma, nicht nur weil historische Forschung noch weit davon entfernt ist, verlässliche Quellen aus dem Dunkel der Archive hervorgeholt zu haben. Der Blick richtet sich auf die „Erfindung der Zigeuner“, das Zerrbild, das Jahrhundert für Jahrhundert als Realität akzeptiert worden ist und dessen Wirksamkeit bis in Orte des Völkermords führt.

Professor Dr. Klaus-Michael Bogdal ist Literaturwissenschaftler und Autor. Er ist Verfasser des Buches „Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Es existiert eine Übersetzung ins Kroatische und Russische. Die Übersetzung ins Englische wird im Juni 2023 unter dem Titel „ Europe and The Roma. A History of Fascination an Fear bei Penguin Books erscheinen.

Coverbild

Wanderausstellung “Was die Afghaninnen uns zu sagen haben…”

In den Mittelpunkt des internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen stellt das Bezirksamt Neukölln in diesem Jahr die Lage von Frauen in Afghanistan. Dazu fand auf Einladung von Bezirksbürgermeister Martin Hikel eine prominent besetzte Gesprächsrunde im Rathaus Neukölln statt. Gemeinsam mit der Künstlerin Tahmina Alizada eröffnete der Bezirksbürgermeister anschließend die Wanderausstellung „Was die Afghaninnen uns zu sagen haben…“ Gezeigt wurde diese eindrucksvolle Ausstellung vom 23.11. – 10.12.2022 im Rathaus Neukölln.

Afghanistan ist das einzige Land auf der Welt, in dem Mädchen nicht zur Schule gehen dürfen. Seit ihrer Machtergreifung haben die Taliban viele Menschen gefoltert und getötet. Willkür und Unterdrückung sind seither wieder Alltag für die Menschen in Afghanistan. Neben anderen Rechtsverletzungen haben die Taliban seit der Einnahme von Kabul am 15. August 2021 vor allem die Rechte von Frauen und Mädchen stark eingeschränkt. Damit die Situation der Frauen und Mädchen nicht vergessen wird, möchten wir in Neukölln den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen nutzen, um auf die Situation der Menschen in Afghanistan aufmerksam zu machen.

Mit dieser Fotoausstellung, die erstmalig in Deutschland gezeigt wird, solidarisieren wir uns mit afghanischen Künstlerinnen, Mädchen und Frauen sowie ihrem Widerstand gegen die Taliban. Die 5 Künstlerinnen mussten aus ihrem Land fliehen. Von ihnen erfahren wir, warum es wichtig ist, sich überall für die universellen Rechte von Frauen einzusetzen und nicht zuzulassen, dass Mädchen und Frauen gesellschaftlich ausgeschlossen werden. Die Fotoausstellung wurde initiiert von der französischen BürgerInnenvereinigung „Mouvement pour la paix et contre le Terrorisme“.

Weltkugel umgeben von religiösen Symbolen

Vielfalt erfordert Freiheit - Projekt "Anlauf- und Dokumentationsstelle konfrontative Religionsbekundung"

Der Verein Demokratie und Vielfalt (DEVI e.V.) plant mit Unterstützung der Neuköllner Bezirksverwaltung eine „Anlauf- und Dokumentationsstelle konfrontative Religionsbekundung“ einzurichten. 2021 wurde dazu u. a. die Erstellung einer Broschüre und einer Bestandsaufnahme bewilligt. Weitere Informationen

Auf einer Pressekonferenz am 28.11. stellt Bezirksbürgermeister Martin Hikel gemeinsam mit dem Intagrationsbeauftragten und der Europabeauftragten des Bezirks das neue Integrationskonzept vor.

Integration durch Normalität - Neuköllns Integrationskonzept

Am 28. November 2018 hat Bezirksbürgermeister Martin Hikel das neue Integrationskonzept vorgestellt. Unter dem Motto „Integration durch Normalität“ haben die Bezirksamtsmitglieder, alle Fachbereiche sowie der Migrationsbeirat konkret benannt, was wir in Neukölln unter „Integration“ verstehen. Weitere Informationen

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