Kunstwettbewerb – Neubau der 50. Grundschule

Neubau der 50. Grundschule, Ernst-Ludwig-Heim-Straße 14, 13125 Berlin

Nichtoffener Wettbewerb mit 12 eingeladenen Teilnehmer:innen | Kunst am Bau

Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „AUGENHÖHE“ der Künstlergruppe „inges idee“

Realisierung: 2022/2023

Teilnehmende Künstler:innen: Antje Blumenstein, Barbara Breitenfellner, Christian Henkel, inges idee (Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt, Georg Zey), Maarten Janssen, Florian Japp, Shila Khatami, Simone Lanzenstiel, Martin Pfahler, Mariel Poppe, TRAK Wendisch

In seiner Sitzung am 15. September 2022 hat das Preis­gericht des nicht­offenen Kunst­wett­bewerbs für den Neubau der 50. Grund­schule in der Ernst-Ludwig-Heim-Straße 14 in Berlin-Pankow unter Vorsitz der Berliner Künstlerin Antje Schiffers aus elf eingereichten künst­lerischen Ent­würfen zwei 1. Preise und eine An­erkennung ausgewählt.

Der Entwurf „AUGENHÖHE“ der Berliner Künstler­gruppe „inges idee“ erhielt den ersten 1. Preis und wurde zur Realisierung empfohlen.

Die comic-hafte, reduzierte und über­dimensionale Skulptur eines orange­farbenen Hasen auf der Grün­fläche neben der Frei­treppe nimmt Kontakt mit einem kopfüber an der Decke des Foyers installierten, kleineren „Art­genossen“ auf und eröffnen eine „absurd humor­volle Erzählung“.
Als über­zeugend wertete das Preis­gericht, dass die Elemente in einen Dialog mit den nutzenden Kindern treten und mit deren Erfahrungs­welt korrespondieren. Die Assozia­tionen reichen vom Versteck­spiel über Comic, Figuren aus der medialen Bilderwelt der Schüler:innen bis hin zum „V“ für Victory.
Die beiden Skulpturen sind so positioniert, dass sie durch eine Blick­achse mit­einander verbunden sind. Die Hasen­figur im Innen­bereich unter­streicht durch ihre Kopf­über­position die humor­volle Prägung der Arbeit.
Das Preisgericht würdigt die Klarheit der abstrahierten Form, die mit der um­gebenden Architektur korres­pondiert, durch die hoch­wertige Materialität des Beitrags und die signifikante Farb­gebung.

Mit dem zweiten 1. Preis wurde die Arbeit „Vier farbige Metallskulpturen“ des Berliner Künstlers Christian Henkel aus­ge­zeichnet, welche vier farbige, groß­formatige Stahl­elemente an ver­schiedenen Orten des Eingangs­bereiches platziert.
Die Skulpturen­gruppe belebt und strukturiert den archi­tekto­nischen Raum.
Das Preisgericht hebt das identitäts­stiftende Potential des Entwurfs hervor, seine selbst­bewusste Präsenz und Farbig­keit. Die lockere An­ordnung der Skulpturen, welche an aus­ge­schnittene Zufalls­formen erinnert, bietet Durch­blicke und eine räum­liche Bezug­nahme. Die einzelnen Elemente erlauben offene Assoziationen zwischen Abstrak­tion und Figuration. Sie besitzen bild­hauerische Qualität, die nicht abbildet, aber im Schul­kontext Fragen aufwirft und frei interpretier­bar bleibt. Die leicht humor­volle und ironische Wirkung wird als positiv em­pfunden.

Die Anerkennung ging an Shila Khatami für ihren Entwurf „Mit­einander, Zu­einander, In­einander und Über­einander“, bei dem eine aus farbigen Wind­rädern bestehende Skulptur im Eingangs­bereich mit einer ab­strahier­ten, groß­formatigen Wand­arbeit im Foyer korrespondiert.
Das Windspiel aus vier Rotoren liefert den Betrachter:innen ein sich je nach Wind­richtung veränderndes Er­schei­nungs­bild und dominiert den Vorplatz des Schul­standortes in einer identitäts­stiftenden Wirkung. Weiterhin zitiert das Windspiel das Farb­konzept der Schmuck­elemente der Fassade. Die Arbeit inspiriert zum Nach­denken über die Nutzung von nach­haltiger Energie und macht sie an­schaulich.

Der nichtoffene einphasige Kunstwettbewerb wurde im Mai 2022 von der Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin, vertreten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum aus­gelobt. Anlass war der Neubau der Grundschule Karower Chaussee in Berlin-Pankow im Rahmen einer 10-jährigen Schulbauoffensive der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen zur Schaffung dringend benötigter Schulplätze.

Aufgabe des Kunstwett­bewerbs war es, eigenständige Ent­würfe für eine künst­lerische Ge­staltung zu ent­wickeln, welche im Haupt­eingangs­bereich der Schule signifikante Zeichen setzen, die Foyer und Vor­platz zu­einander in Ver­bindung setzen und für die Nutzer*innen ein Identifikations­moment her­stellen.
Die Auseinander­setzung mit der Idee des „Compartment“, die das pädagogi­sche Konzept und die bauliche Struktur der Schule wesent­lich prägt, und die damit verbunde­nen Korres­pon­denzen und Trans­parenzen sollen unter dem Thema „Durch­blicken“ in die künst­lerische Gestaltung einfließen.

Die Wettbewerbs­entwürfe werden ab dem 07.10.2022 auf der Plattform www.wettbewerbe-aktuell.de öffentlich ausgestellt.

Die Realisierung der Kunst ist für 2023 geplant, hierfür stehen bis zu 185.000 Euro zur Verfügung.

  • Entwurf „AUGENHÖHE“ von „inges idee“ (Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt, Georg Zey), erster 1. Preis und Realisierungsempfehlung

    Entwurf „AUGENHÖHE“ von „inges idee“ (Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt, Georg Zey), erster 1. Preis und Realisierungsempfehlung

  • Entwurf „Vier farbige Metallskulpturen“ von Christian Henkel, zweiter 1. Preis

    Entwurf „Vier farbige Metallskulpturen“ von Christian Henkel, zweiter 1. Preis

  • Entwurf „Miteinander, Zueinander, Ineinander, Übereinander“ von Shila Khatami (Mitarbeit: Regine Müller-Waldeck, Bildhauerin und Max Wetzig, Architekt), Anerkennungspreis

    Entwurf „Miteinander, Zueinander, Ineinander, Übereinander“ von Shila Khatami (Mitarbeit: Regine Müller-Waldeck, Bildhauerin und Max Wetzig, Architekt), Anerkennungspreis