Kunstwettbewerb – 48. Grundschule Conrad-Blenkle-Straße in Berlin-Pankow

Neubau der 48. Grundschule, Conrad-Blenkle-Straße 20, 10407 Berlin

Nichtoffener Wettbewerb mit 12 eingeladenen Teilnehmer:innen _ Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler:innen: Marie Aly, Lotta Bartoschewski, Eva Berendes, Betty Böhm, Harriet Groß, Ulrike Flaig, Monika Jarecka, Klaus Killisch, Kai Schiemenz, Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich, Brigitte Stahl, Vassiliea Styliandou
Zur Ausführung empfohlen: Entwurf »Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen« von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich
Realisierung: 2022/2023

Entwurfsdarstellung „Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen“ von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich

Mit ihrem Entwurf „Alles schwingt! Klangskulptur zum Mitmachen“ konnten die Berliner Künstler:innen Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich den nicht­offenen Kunst­wett­bewerb für den Neubau der 48. Grundschule in der Conrad-Blenkle-Straße 20 in Berlin-Pankow für sich entscheiden.

In seiner Sitzung am 13. Juli 2022 hat das Preisgericht unter Vorsitz des Berliner Künstlers Thorsten Goldberg aus zehn eingereichten künstlerischen Entwürfen ein­stimmig die mehr­teilige Klang­skulptur von Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich mit dem ersten Preis aus­gezeichnet und zur Realisie­rung empfohlen.

Die fast raum­hohen, hölzernen Klang­rohre, die eine un­mittel­bare räum­liche Präsenz besitzen wie auch als instru­mentale Resonanz­körper bespiel­bar und damit akustisch wahr­nehm­bar sein werden, markieren inner­halb des Schul­ge­bäudes Orte der Begegnung im Sinne der inhalt­lichen und pädagogi­schen Aus­richtung der 48. Grund­schule als erste musikali­sche Schule und der Pädagogik Maria Montessoris.

Der Entwurf einer mehr­teiligen Klangs­kulptur wurde von dem Preis­gericht vor allem aufgrund seines lang­fristigen inter­aktiven Potenzials positiv gewürdigt. Sie bietet – so die ein­stimmige Beur­teilung des Preis­gerichtes – die Möglich­keit, auditive Erlebnisse selbstständig oder in gemeinschaftlicher Projekt­arbeit über mehrere Generationen von Schüler:innen auszuloten und für sich zu erfahren. Die Installation besticht zudem durch ihre besondere, haptisch interessante und nach­haltig gedachte Materialität. Anders als bei techni­schen Geräten altert das Material (einheimischer Ahorn) auf eine positive Art und Weise. Die Arbeit zieht sich über mehrere Etagen, wobei die Tonhöhe der Klang­röhren mit auf­steigender Geschoss­zahl zunimmt. Ähnlich einer Panflöte sind die Klang­röhren konkav und in ihrer Größe an­steigend an­geordnet, wodurch eine deut­liche Raum­gliede­rung statt­findet. Die Arbeit ist unprätentiös, auf positive Weise einfach und materiell wie inhalt­lich nach­haltig.

Mit dem zweiten Preis wurde die Arbeit „Audio-visuelles, inter­diszipli­näres und partizipa­tives Kunst­projekt“ der Stuttgarter Künstlerin Brigitte Stahl ausgezeichnet, die eine gemein­sam mit Schüler:innen entwickelte Klang­arbeit sowie daran an­schließend die Installa­tion von Klein­skulpturen als „stummes Orchester“ vorschlug.

Mit dem dritten Preis wurde die Arbeit „Spazier­gang durch ein Klavier“ der Berliner Künstlerin Lotta Bartoschewski aus­gezeichnet – eine farbige Boden­arbeit, die sich mit den Bestand­teilen eines Klaviers aus­einander­setzt.

Der nichtoffene einphasige Kunst­wett­bewerb wurde im April 2022 von der Ab­teilung Schule, Sport, Weiter­bildung und Kultur des Bezirks­amtes Pankow von Berlin, ver­treten durch die Galerie Pankow / Kunst im öffentlichen Raum ausgelobt. Anlass war der Neubau der 48. Grund­schule in Berlin-Pankow im Rahmen einer 10-jährigen Schul­bau­offensive der Senats­ver­waltung für Stadt­ent­wicklung, Bauen und Wohnen zur Schaffung dringend benötigter Schul­plätze.

Aufgabe des Kunst­wett­bewerbs war es, eigen­ständige Ent­würfe für eine künst­lerische Gestal­tung des Foyers und der Treppen­häuser des Schul­ge­bäudes zu ent­wickeln, welche auf die konzeptio­nelle Aus­richtung der Schule eingehen und zugleich ein Identifikations­moment für die Nutzer:innen bilden. Der musische Schwer­punkt der Grund­schule spiegelte sich im Thema der künst­lerischen Aufgaben­stellung – „KlangFarbe“ – wider, wobei Korrespon­den­zen zwischen künst­lerischen Gattungen (Bildende Kunst und Musik) sowie das Wechsel­spiel von auditiver und visueller Wahr­nehmung auf­ge­griffen werden sollen. Aspekte wie Harmonie, Kontrast, Nuancierung, Rhythmus und ihre Beziehungen oder die Band­breite und Möglich­keiten von Sinnes­wahr­nehmungen im All­gemeinen sollten dabei eine Rolle spielen. Ansätze der an der Schule praktizierten Montessori-Pädagogik sollten ebenfalls in die Be­arbeitung der Aufgaben­stellung ein­fließen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.wettbewerbe-aktuell.de/ergebnis/kunstwettbewerb-neubau-48-grundschule-conrad-blenkle-str-berlin-pankow-240410

Die Realisierung der Kunst ist im 2. Halbjahr 2022 / 1. Halbjahr 2023 geplant; hierfür stehen bis zu 145.000 Euro zur Verfügung.