Kunstwettbewerb – Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium

Pasteurstraße 7–11, 10407 Berlin

Denkmalgerechte Instandsetzung des Schulstandortes Pasteurstraße 7–11 und Neubau einer Sporthalle mit vier Hallenteilen

Einladungswettbewerb Kunst am Bau

Teilnehmende Künstler_innen: Ka Bomhardt, Marie Luise Faber, Sebastian Hagenow, Gisela Kleinlein, Stefan Krüskemper, Inken Reinert, Diana Sirianni, Studio Gründer Kirfel, Tilman Wendland, Anke Westermann, Rolf Wicker und Barbara Anna Keiner, Barbara Wille
Zur Ausführung empfohlen: Entwurf „Pausenheimaten“ von Studio Gründer Kirfel
Realisierung: 2020/21

Das denkmal­geschützte Schul­gebäude wurde von 1908 bis 1910 nach einem Entwurf des Berliner Stadt­bau­rates Ludwig Hoffmann errichtet. Es wurde unter Ein­be­ziehung des zu­ge­hörigen Lehrer­wohn­hauses grund­haft saniert und für eine zeit­gemäße Nutzung als Gym­na­sium umgebaut.

Ziel des vom Bezirksamt Pankow, Abt. Kultur, Finanzen und Personal in Zusammen­arbeit mit der Abt. Schule, Sport, Facility Management und Gesund­heit aus­ge­lobten Kunst­wett­bewerbs war es, eigen­ständige Ent­würfe zu ent­wickeln, die sich mit dem Thema „Empfang“ beschäf­tigen und im neuen Foyer der Schule einen signifi­kanten gestalte­rischen Beitrag leisten. Die künst­lerische Gestal­tung soll dem Foyer eine hervor­ge­hobene Aufent­halts­qualität geben und ihn als zentra­len Ort des Schul­kom­plexes akzentu­ieren, damit dieser eine identitäts­stiftende Qualität für die Schule wie auch für die ein­zelnen Schüler_innen erhält.

Am 25. März 2019 fand die Preis­gerichts­sitzung unter Vorsitz von Leonie Baumann (Rektorin Weißensee Kunst­hochschule Berlin) statt. Das Ver­fahren wurde als anonymer Ein­ladungs­wett­bewerb mit zwölf ein­gela­denen Künstler_innen durch­geführt. Der Entwurf „Pausen­hei­ma­ten“ von Studio Gründer Kirfel wurde mit sechs Ja-Stimmen zur Realisierung empfohlen.

Die „Pausen­heimaten“ umfassen sieben groß­for­matige Skulp­turen in Form über­dimen­sio­naler Papier­knäuel in zwei Aus­führungen, denen als Aus­gangs­formen echte Papier­knäuel zugrunde liegen, welche mit digitaler Technik als Sitz­möbel aus Holz aus­gearbeitet und gefertigt werden. Das Heimat­knäuel „Ganz da“ bietet Raum für mehrere Schüler_innen und markiert einen Ort der Kommu­ni­kation. Für eher introver­tierte Stimmungen gewährt die zweite Skulptur „Kurz weg“ Rückzug und Schutz.
Der prägnante Entwurf behauptet sich im Raum, markiert in der nach­ge­bildeten Faltung einen formalen Kontrast zur Geometrie der Architektur und vereint künst­lerische Skulptur und Nutz­barkeit. Das Preisgericht würdigt das Spannungs­ver­hältnis zwischen Leichtig­keit und Flüchtig­keit eines Papier­knäuels und der Präsenz und Solidität einer Holz­skulptur, deren kantiges Außen wiederum im Kontrast zu einem angenehm gerundeten Innen steht. Als Neben­produkte von Arbeits- und Lern­prozessen ver­weisen die Papier­knäuel auf das Prozess­hafte des Lebens. Die Skulpturen unter­streichen die mensch­lichen Bedürf­nisse nach Kommuni­kation ebenso wie nach Rück­zug und offerieren den Nutzer:innen den ge­eigneten Raum dafür.

Die Realisierung der Kunst ist bis April 2021 geplant, hier­für stehen bis zu 138.000 Euro zur Verfügung.