Film Riss Theater: Die Saat

nach dem gleichnamigen Roman von Gustav Regler

Regie/Dramaturgie: Miriam Sachs
Licht: Christian Maith
Mit: Miriam Sachs, Leo Solter, Karsten Troyke

Premiere: 23. November 2017

Miriam Sachs (FILM RISS THEATER), Theatermacherin und Autorin, erhielt 2014 für ihre Kriegsheimkehrer-Prosa DIE HEIMKEHR den Gustav Regler Literaturpreis. 2015-16 setzte sie sich in ihrer Projektreihe EIDESSTATTLICHE VERLEUM­DUNGEN mit dem vergessenen und in Ungnade gefallenen Widerstandskämpfer Gustav Regler auseinander.

Sie beschäftigte u.a. die Frage: Wie wird man vom Rädchen in der Kriegs­maschinerie zum Sand im Getriebe? Auch in dem Roman DIE SAAT, der zwischen Kreuzzügen und Bund­schuh­bewegung und der Angst vor „dem Türken“, der Europa bedroht, spielt, geht es um Widerstand, Rebellion. Gustav Regler schrieb ihn 1934 im Exil – seine präzisen Analysen der Kriegshetze und deren Lukrativität für die Obrigkeit haben an Aktualität nichts eingebüßt. Die Streit­gespräche der beiden Romanprotagonisten klingen zuweilen, als kämpften sie mit bzw. gegen das Gedankengut von Pegida und AfD.

Ausschlaggebend für FILM RISS THEATER, DIE SAAT zu inszenieren – oder vielmehr einen Auszug daraus zur Debatte zu stellen – mal mit dem Roman in der Hand, mal im Ringen um Ideale, bis zur körperlichen Verausgabung des Auf-Der-Stelle-Dauerlaufens – ist der Bezug zu aufkommendem Fremdenhass, der Angst vor Terror und der neuen Brisanz, die Glaubens­kriege heutzutage wieder haben. Sind Vorsichtsmaßnahmen berechtigt oder wirtschaftlich lukrative Propaganda­maßnahme?