Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas” birgt gesellschaftspolitisch jede Menge Zündstoff, den Regisseurin Anja Gronau im ersten Teil einer neuen Trilogie durchleuchtet.
Die Geschichte des Rosshändlers offenbart Missbrauch und Korruption staatlicher Gewalt, Willkür der Justiz und den Betrug der „Elite“ am leichtgläubigen staatstreuen Bürger. Kohlhaas’ Widerstand gegen diesen abgehobenen Staat scheint die einzig mögliche Form des kleinen Mannes, seinem Anliegen Gehör und Recht zu verschaffen.
Fragen nach: Wie funktionieren Regierung und Politik heute? Welchen Einfluss hat welche Lobby? Wie wird Bürokratie und Gesetzgebung zum Spießrutenlauf für den Bürger? sind Aufhänger der Inszenierung. Gemeinsam mit der Schauspielerin Renate Regel in der Rolle des Kohlhaas, wird der Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher und individueller Gewalt untersucht. In Zeiten der Diskussion um persönliche und politische Verantwortung von Regierenden möchte der Abend zum Nachdenken über das eigene politische Selbstverständnis anregen.
Eine Produktion von Anja Gronau in Koproduktion mit dem Theater unterm Dach Berlin, Forum Freies Theater Düsseldorf, LOFFT Leipzig und Kulturamt Stadt Leipzig.
Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angele-genheiten, des Amtes für Kultur und Bildung Berlin Pankow und des Fonds Darstellende Künste.