„Meine Themen stammen aus der Wirklichkeit. Hegen sie etwa Zweifel daran, dass das Moderne Leben voller Gemeinheit und Grausamkeit ist?“
E. Albee
Berlin Prenzlauer Berg, zufriedener Durchschnittsbürger trifft alles in Frage stellenden Außenseiter, scheinbar gesicherter Alltag trifft Chaos, West trifft Ost, Mensch trifft Mensch, Glück und Unglück, alles relativ. Doch was passiert, wenn die Ideale des Einen ins Wanken geraten, weil er völlig unerwartet beim sonntäglichen Zeitungslesen im Volkspark auf sein Gegenbild trifft? Was, wenn dieser Mann ihn geschickt in ein Gespräch über das Leben, seine Ungerechtigkeiten und seine Abgründe verwickelt, dem er sich trotz Abscheu nicht entziehen kann?
Mimikry ist ein Stück heutige Wirklichkeit. Zwei Männer stehen beispielhaft für die gestörten menschlichen Beziehungen unserer Zeit.
Berliner Morgenpost:
Regisseur Cornelius Schwalm hat Edward Albees berühmten Einakter Die Zoogeschichte intelligent und gewitzt aus dem New York des Jahrs 1958 nach Berlin in die Gegenwart geholt. Seine Inszenierung mit dem sinnigen Titel Mimikry, die nur einen Steinwurf vom Bötzowviertel entfernt im Theater unterm Dach Premiere feierte, wird dominiert von einem Tropenparadies mit exotischen Tieren auf einer zerbröselten Mauer (Bühne: Rebecca Schley). Davor steht eine lädierte Parkbank. Typisch Berlin. Jene Stadt, über die Musiker Peter Fox reimt „jeder hat ‚nen Hund, aber keinen zum Reden“.