berliner schule für schauspiel: ... deren Wege sich eben kreuzten

Körper-Masken-Spiel

Leitung: Andreas Kühnel
Licht, Ton: Torsten Schütz, Benjamin Hirt
Spiel: Studenten des 6. Semesters

Premiere: 04.06.2009

Eine poetische Annäherung an Peter Handkes Text „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“.

Zufällige Begegnungen auf einem öffent­lichen Platz bilden in der neuen Insze­nierung der berliner schule für schauspiel das zentrale Motiv.
Figuren allein, als Paar oder in Gruppen gehen, schlendern, eilen, rennen, werden getragen, rollen oder irren über die Bühne und ver­schwinden wieder. Sie ziehen ihre Bahn, drehen ihre Kreise – direkt oder auf Um­wegen, mit oder ohne Ziel – dazwi­schen Pausen, Ge­räusche, Stille, Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
In einem bewegten Körper­spiel erwächst ein schillern­des Panop­tikum von Rollen und Charak­teren. Naivität und Reife, Furcht und Courage, Ent­sagung und Eitel­keiten geben sich ein Stell­dichein. In An­lehnung an Peter Handkes Text „Die Stunde da wir nichts von­ein­ander wussten“ beschreibt das Stück den Weg des Theaters in die Sprache. Dabei wird jener Moment spiele­risch unter­sucht, der die Not­wendig­keit von Text vor­bereitet. Und wo Worte fehlen, fällt der Blick auf die Dinge, für die man gewöhn­lich kein Auge hat. Es ent­steht ein Frei­raum für die Phantasie der Zu­schauer, die beim Sehen und Deuten auch eigene Geschichten entdecken.

Das Spiel der neun Studenten des 6. Semesters konzen­trierte sich in über 80 Rollen auf die körper­lichen Vor­gänge des Theaters, ihren Takt und ihren Rhythmus, es präsen­tiert Nuancen statt Nummern und setzt auf Poesie statt auf Pointen.

Ab 13. Juni 2009 hatten die Schau­spiel­stu­denten mit diesem Stück am inter­natio­nalen Arezzo-Festival der Accademia dell ‚Arte in Italien teilgenommen.