Das Einsteinhaus in Caputh

Führung und Gespräch mit Erika Britzke (Kunsthistorikerin)

Sonntag, 23.07.2017, ab 11.00 Uhr
Veranstaltungsort: Einsteinhaus in Caputh, Am Waldrand 15–17, 14548 Caputh
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: 10.17 Uhr ab Potsdam Hauptbahnhof mit dem Bus 607 bis Caputh-Schumannstraße, von dort führt ein kurzer Fußweg zum Haus. (Der Bus fährt nur stündlich.)
Um Anmeldung wird gebeten: Galerie Parterre Berlin
Eintritt: 5,- / 2,50 € zzgl. Fahrtkosten (Freier Eintritt für Mitglieder des Vereins Berliner Kabinett)

Begleitveranstaltung zur aktuellen Ausstellung: Käthe Kollwitz und Berlin. Eine Spurensuche (05.07.bis 24.09.2017)

Das Einsteinhaus in Caputh von der Gartenseite

Albert Einsteins Sommerhaus in Caputh, das dieser nur knapp drei Jahre, von 1929 bis 1932, bewohnen konnte, hat der Architekt Konrad Wachsmann gebaut. Der Bericht über die Bekanntschaft zwischen Einstein und Käthe Kollwitz folgt in der Regel Wachsmanns Erinnerungen* und wird in das Jahr 1918 datiert, als Einstein auf Kollwitz’ Widerspruch ge­gen den Aufruf zum Fronteinsatz von Richard Dehmel auf­merk­sam wurde. Mindestens einmal hat sich Käthe Kollwitz, nämlich 1932, bei Albert Einstein in dessen Sommerhaus aufgehalten. Sehr viel öfter aber in Caputh, wo auch Max Immanuel, der Freund ihres Sohnes Hans, ein Sommerhaus besaß. Es wurde von ihr und ihrer Familie gern besucht. Ob sie bei diesen Ausflügen Einstein traf, ist nicht bekannt, möglich wäre es. In jedem Fall standen Kollwitz und Einstein in per­sön­lichem und brieflichem Kontakt, interessierten sich für die Entwicklung in der Sowjetunion, engagierten sich in der Liga für Menschenrechte und unterschrieben − gemeinsam mit Heinrich Mann − als erste den berühmten »Dringenden Appell«, um bei den Reichs­tags­wahlen 1932 die National­sozialisten von der Macht fernzuhalten. Ebenso interes­sant ist die Geschichte der Entstehung von Einsteins Sommer­haus und dessen sachliche Ästhetik.

Erika Britzke studierte Kunstgeschichte und ist seit 1979 Mitarbeiterin des Einsteinhauses. Für ihre Forschung zu Leben und Werk Albert Einsteins, zur Geschichte des Hauses und zur Tätigkeit Konrad Wachsmanns wurde sie 2000 mit dem Wilhelm-Foerster-Preis der Urania Potsdam geehrt. Seit 1993 wird das Haus durch das Einstein Forum in Potsdam verwaltet und ganz im Sinne Einsteins als Treffpunkt und Ort des Gedankenaustauschs genutzt. Weitere Informationen finden Sie unter www.einsteinforum.de

*Michael Grüning, Ein Haus für Albert Einstein (Berlin 1990)

Ein Projekt der Galerie Parterre Berlin in Zusammenarbeit mit dem Käthe Kollwitz Museum Köln und der Akademie der Künste, Berlin, gefördert vom Hauptstadt­kulturfonds.