Erwerbsleben

Wie viele Berlinerinnen und Berliner haben einen Job?

Erwerbsleben und Erwerbsbeteiligung in Berlin

Von 2005 bis 2020 ist nicht nur die Anzahl der arbeitsfähigen Menschen in Berlin gestiegen, sondern auch die Anzahl derer, die einen Job haben. Erst die Zeit der Pandemie hat zu einem Rückgang der Zahlen geführt. Genau andersherum war es daher bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.

In einem abhängigen Erwerbsverhältnis sind Frauen und Männer etwa zu gleichen Teilen vertreten – es gibt jedoch etwa doppelt so viele selbstständige Männer wie Frauen.

Im Jahr 2020 lag die Erwerbsquote der Männer bei etwa 81 , die der Frauen bei 75 %. Die Erwerbstätigenquote der Männer lag bei fast 76, die der Frauen bei fast 71 %. Im Jahr 2005 lagen alle Quoten darunter:
Die Erwerbsquote der Männer lag bei etwa 77 , die der Frauen bei etwa 69 %. Die Erwerbstätigenquote der Männer lag bei 60, die der Frauen bei 57 %. Der Anstieg der Erwerbstätigenquote ist im Vergleich zur Erwerbsquote damit steiler. Bis 2019 stiegen die Quoten mehr oder weniger kontinuierlich an und fielen dann im Jahr 2020 leicht ab.

Im Jahr 2020 war die Erwerbsquote mit 84,2 % bei Männern ohne Migrationshintergrund und 81,4 % bei Frauen ohne Migrationshintergrund am höchsten. Es folgen Männer ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit 78,9 %, sowie Männer (67,2 %) und Frauen (66 %) mit Migrationshintergrund. Am niedrigsten war die Erwerbsquote bei den Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit 60,7 %.

Außer bei Männern mit Migrationshintergrund ist die Erwerbsquote seit 2005 in allen Gruppen gestiegen, wobei sich der stärkste Anstieg bei Männern und Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft zwischen 2015 und 2019 zeigt. Bei Männern und Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft und Männern mit Migrationshintergrund sinkt die Erwerbsquote von 2019 auf 2020 deutlich um jeweils 3,5-4,8 Prozentpunkte.

Im Jahr 2020 war die Erwerbsquote mit 80,1 % bei Männern ohne Migrationshintergrund und 78,2 % bei Frauen ohne Migrationshintergrund am höchsten. Es folgen Männer ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit 70,3 %, Männer und Frauen ohne Migrationshintergrund lagen mit knapp über 60 % nahezu gleich auf. Am niedrigsten war die Erwerbstätigenquote bei den Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit 54 %.

Tendenziell ist die Erwerbstätigenquote bei allen Gruppen seit 2005 gestiegen. Von 2019 auf 2020 blieben die Zahlen nur bei Deutschen ohne Migrationshintergrund und Frauen ohne Migrationshintergrund vergleichsweise konstant. In den übrigen Gruppen sank die Quote – am deutlichsten bei den deutschen Männern mit Migrationshintergrund (2019: 65,5 %, 2020: 60,6 %).

2020 waren etwa 782.600 Berliner Männer und 758.500 Berlinerinnen abhängig beschäftigt. Im Jahr 2000 waren es 638.200 Männer und 601.500 Frauen. Die tiefsten Werte lagen im Jahr 2005 mit 570.500 abhängig beschäftigten Männern und 583.000 Frauen. Ab dann steigen die Werte an. Lediglich im Jahr 2011 zeigen die Kurven noch einmal einen Knick nach unten. Der Höchstwert ist 2019 erreicht: Hier befanden sich fast 790.000 Männer und etwa 768.800 in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis.

Im Jahr 2020 gingen fast 154.000 Berliner Männer einer selbstständigen Beschäftigung nach. Bei den Berlinerinnen waren es etwas mehr als 95.000. Die Zahl der Selbstständigen ist seit 2000 angestiegen (Männer: 122.400, Frauen: 56.100). Die meisten Männer waren im Jahr 2012 selbstständig (176.400), die meisten Frauen 2018 (104.600). Seitdem gehen die Zahlen wieder leicht zurück.Über alle Jahre hinweg waren deutlich mehr Männer als Frauen selbstständig – aber der Abstand wurde geringer: Im Jahr 2000 waren 31,4 % aller Selbstständigen Frauen, im Jahr 2020 waren es 38,2 %.

In der Altersgruppe von 30-39 Jahren sind die meisten Berliner:innen mit etwa 226.500 Männern und 214.000 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gefolgt von der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen (163.700 Männer und 160.500 Frauen. Bei allen anderen Altersgruppen liegen die Zahlen teils deutlich unter 100.000 Beschäftigten. Bis zum Alter von 49 Jahren und ab einem Alter von 65 Jahren sind mehr Männer als Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zwischen 50 und 64 Jahren sind mehr Frauen beschäftigt.

Die Zahl der Arbeitslosen lag im Jahr 2020 bei etwa 192.600. Davon waren etwa 108.250 Männer und 84.350 Frauen.

Im Jahr 2000 waren insgesamt etwa 264.800 Menschen arbeitslos. Die Zahl stieg bis 2005 auf etwa 319.200 und sank bis 2019 auf den Tiefstwert von insgesamt 152.500. Über den gesamten Zeitraum waren mehr Männer als Frauen arbeitslos.

Wie lang arbeiten die Berlinerinnen und Berliner?

Daten zu Arbeitszeit und Teilzeitbeschäftigung

Insgesamt gab es im Jahr 2020 mehr teilzeitbeschäftigte Frauen als Männer. Als Grund für eine Teilzeitstelle geben deutlich mehr Frauen als Männer die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Personen an. Den Grund „Fortbildung/Ausbildung“ geben deutlich mehr Männer als Frauen an.

Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit unter 40 Stunden überwiegt der Frauenanteil, über 40 Stunden überwiegen die Männer.

Etwa 27 % der Frauen und 25 % der Männer sind aus eigenem Wunsch teilzeitbeschäftigt.

Der größte Abstand zwischen Männern und Frauen findet sich bei der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen/ behinderten Personen: während fast 23 % der Frauen dies als Grund für eine Teilzeitbeschäftigung angeben, sind es bei den Männern lediglich gut 7 %.

Einen weiteren großen Abstand gibt es bei Fortbildungen und Ausbildungen als Grund für eine Teilzeitbeschäftigung. Diese Gründe geben deutlich mehr Männer (fast 25 %) als Frauen (16 %) an.

Der überwiegende Teil der Frauen arbeitet 21 bis unter 40 Stunden die Woche, im Jahr 2020 waren es etwa 362.700. Bei den Männern gibt der größte Teil eine 40-Stunden Woche an (im Jahr 2020: 423.700).

Bei den Clustern der kürzeren Arbeitszeiten (bis unter 40 Stunden) dominieren die Frauen in allen drei Gruppen. Bei den Arbeitszeiten von 40 Stunden und darüber gibt es mehr Männer.

Im Jahr 2020 waren etwa 601.800 Männer und 422.300 Frauen Vollzeit beschäftigt. Bei den Teilzeitbeschäftigungen waren es mit etwa 338.900 Frauen deutlich mehr als Männer (176.400).

Über den Zeitraum von 2000 bis 2020 ist die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen und Männer mehr oder weniger kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2000 waren es 154.800 Frauen und 46.800 Männer.
Bei den Vollzeitbeschäftigungen gingen die Zahlen von 2000 (Männer 513.700, Frauen 402.600) zunächst bis 2005 zurück (Männer 431.200, Frauen 360.400). Ab dann stiegen auch die Zahlen der Vollzeitbeschäftigten. Bei den Männern war der Anstieg steiler als bei den Frauen.