Geteiltes Berlin ab 1948

1948
Friesenstraße 1948

Polizeigebäude Friesenstraße

 Im Zuge des kalten Krieges wurde Berlin zum Feld scharfer Auseinandersetzungen und Spielball der Politik.

Im Jahr 1948 erfolgte die Aufnahme eines geordneten Polizeidienstes im Polizeipräsidium Friesenstraße (Kreuzberg) mit 9.491 Polizeibeamten, 971 Hilfskräften und 2.200 Wachpolizisten.

1952
Freiwillige Helfer

Freiwillige Helfer der Volkspolizei

 Die Polizei Ostberlins wurde von der kommunistischen Zentralregierung an die Polizeistruktur in Ostdeutschland angepasst. Militärisch geführte Polizeieinheiten entstanden.

Hier wurden so genannte ABVs (Abschnittsbevollmächtigte) eingesetzt. Ihnen zur Seite standen “Freiwillige Helfer der Volkspolizei” und die “Ordnungstruppen der FDJ”. Diese direkte Einflussnahme auf das alltägliche Leben blieb bis zur Wende 1989 erhalten.

Bepo Schulzendorf

Bereitschaftspolizei in Schulzendorf

 Im Westteil Berlins wurde die Bereitschaftspolizei in Form von geschlossenen Einheiten gebildet.

Bei den zwölf Polizei-Inspektionen und beim Kommando Schutzpolizei entstanden Polizei-Einsatzkommandos.

1953
Potsdamer Platz 1953

Potsdamer Platz 1953

Der Arbeiteraufstand in Ostberlin und in Teilen der DDR wurde mit Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht niedergeschlagen.

Die so genannten “Kampfgruppen der Arbeiterklasse” (bewaffnete Organisation von Arbeitern und Angestellten in Betrieben und Institutionen) entstanden. Deren militärische Ausbildung übernahm die Volkspolizei.

1954
Neue VP-Uniformen

Neue Volkspolizei-Uniformen

 Die Volkspolizei erhielt neue Uniformen in grüner Farbe.

Drei Jahre später wurden die zivilen Dienstrangbezeichnungen durch militärische abgelöst.

1961
Mauerbau

 Der Bau der Berliner Mauer durch den SED-Staat am 13. August 1961 festigte die Spaltung Berlins scheinbar endgültig.

Ärmelabzeichen FPR

Mit dem Gesetz über die Freiwillige Polizeireserve (FPR) vom 25. Mai 1961 wurde im Westteil der Stadt, insbesondere als Reaktion auf die bewaffneten Betriebskampfgruppen im Ostteil, eine Organisation geschaffen, in der sich Berliner Bürger ehrenamtlich für die Sicherheit ihrer Stadt engagierten.

Aus der Freiwilligen Polizeireserve ging 1999 der Freiwillige Polizeidienst hervor, der aus Kostengründen 2002 eingestellt wurde.

1962
Peter Fechter

Am 17. August 1962 wird Peter Fechter das 24. der insgesamt 136 Todesopfer der Berliner Mauer.

Gemeinsam mit einem Arbeitskollegen hatte der 18jährige Bauarbeiter versucht, zwischen Charlottenburger- und Markgrafenstraße in Mitte über die Mauer zu flüchten. Der sofort einsetzende Kugelhagel der DDR-Grenzposten traf Peter Fechter, der unmittelbar vor der Mauer am Boden liegen blieb. Der schwerverletzte Jugendliche schrie um Hilfe, aber niemand gewährte sie ihm. Nach 50 langen Minuten wurde er schließlich von DDR-Grenzern abtransportiert und im Krankenhaus wenig später sein Tod offiziell festgestellt.

Das Sterben von Peter Fechter hielten Fotografen und Kameraleute im Bild fest und sein qualvoller Tod wurde so zum Symbol für die Unmenschlichkeit der Berliner Mauer. Ein Foto, das von der West-Berliner Polizei aufgenommen worden war und heute zum Bestand der Polizeihistorischen Sammlung gehört, ist im Rahmen eines Konvolutes von Fotos, Dokumenten und Filmen mit dem Titel „Bau und Fall der Berliner Mauer und der Zwei-plus-Vier-Vertrag“ am 25. Mai 2011 in das internationale UNESCO-Register „Memory of the World“ zum Dokumentenerbe aufgenommen worden.

1968
Demo 1968

Die Berliner Polizei war organisatorisch und psychologisch nicht auf Protestbewegungen und außerparlamentarische Opposition vorbereitet.

Althergebrachte Einsatzstrategien wurden verändert, insbesondere durch ein neues Demonstrationsmanagement und die Liberalisierung der inneren Polizeistrukturen. Ein tiefgreifender Wandlungsprozess der Polizei setzte ein.

1974
Klaus Hübner

Klaus Hübner

 Unter der Leitung des Polizeipräsidenten Klaus Hübner wurde die Berliner Polizei reformiert. Die Reviere wurden aufgelöst; an deren Stelle entstanden Abschnitte.

Das Landeseinwohneramt wurde direkt der Senatsverwaltung für Inneres unterstellt.

1977
Neue Uniform West-Berlin

Neue Uniformen West-Berlin

 Die bisherige blaue Dienstkleidung wurde ausgemustert, denn die Bundesinnenministerkonferenz hatte erstmalig eine bundeseinheitliche grün-beige Polizeiuniform eingeführt; entworfen vom Designer Heinz Östergaard.