Internationale Kfz-Verschiebung unter mutmaßlicher Beteiligung eines Berliner Polizeibeamten - Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt

Polizeimeldung vom 13.12.2018

berlinweit

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Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 2608
Der Staatsanwaltschaft Berlin und der Berliner Polizei ist heute ein Schlag gegen die organisierte, internationale Kfz-Verschiebung gelungen. Heute früh konnten vier Haftbefehle gegen zwei deutsche, einen jordanischen und einen polnischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 30 und 52 Jahren sowie 18 Durchsuchungsbeschlüsse in Berlin, Brandenburg und Niedersachsen gegen 16 weitere Tatverdächtige vollstreckt werden. An dem unter Beteiligung von Europol laufenden Einsatz waren in Berlin circa 250 Polizeibeamte beteiligt.
Bereits gestern konnten die Ermittler einen 46-jährigen mutmaßlich tatbeteiligten Berliner Polizeibeamten am Saatwinkler Damm verhaften. Er hatte sich hier mit drei mutmaßlichen Autodieben verabredet, die vorläufig festgenommen wurden.
Bei den Durchsuchungen konnten die Beamten diverse Beweismittel, darunter acht Pkw, ein Motorrad, diverse Datenträger, Spezialwerkzeuge zum Aufbruch von Kfz und zur Überwindung von Wegfahrsperren und Bargeld sowie Drogen sicherstellen. Drei weitere Beschuldigte sind zudem vorläufig festgenommen worden.
Der in einer Abteilung für Organisierte Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft Berlin geführte Ermittlungskomplex erstreckt sich auf 23 Tatverdächtige unterschiedlicher Staatsangehörigkeit und betrifft unter anderem den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahls, der Hehlerei, des Betruges, der Urkundenfälschung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie der Bestechung und Bestechlichkeit und des Verstoßes gegen Datenschutzvorschriften durch entgeltliche Auftragsabfragen in das polizeiliche Informationssystem.
Die Ermittlungen erstreckten sich auf das gesamte Bundesgebiet, Frankreich, Belgien, Schweden, die Niederlande, Italien, Österreich, Polen, Litauen und Algerien.
Nach auffälligen Zulassungen von diversen, zuvor unter anderem in Berlin und Brandenburg entwendeten Pkw, auf unterschiedliche, offensichtlich in Verbindung stehende Falschpersonalien in Berlin und im Landkreis Oberhavel/Brandenburg sind im November 2017 Ermittlungen eingeleitet worden, die ergaben, dass zur Zulassung der Fahrzeuge neben totalgefälschten slowenischen und österreichischen Personaldokumenten auch ge- und verfälschte Zulassungsbescheinigungen aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Schweden genutzt worden sind.
Der Berliner Polizist ist mutmaßlich bandenbeteiligt, soll zunächst als Anmelder eines der Fahrzeuge aufgefallen sein und ist aufgrund der weiteren Ermittlungserkenntnisse seit Frühjahr 2018 vom Dienst suspendiert.

Die Ermittlungen dauern an.

  • Bild 1 zum Einsatz

    Bild 1 zum Einsatz

  • Bild 2 zum Einsatz

    Bild 2 zum Einsatz