Seit 2018 ging es in dem Pilotprojekt „Mehr Vielfalt in der Berliner Justiz“ am Amtsgericht Neukölln darum, eine vielfältige Berliner Justiz zu fördern und die Justiz als attraktive Arbeitgeberin insbesondere bei Menschen mit eigener/familiärer Migrationsgeschichte bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten bestehende Vorbehalte und Hürden im Sinne einer diversityorientierten Stadtgesellschaft abgebaut werden. Dafür sind wir auf die Menschen in Neukölln zugegangen und haben zum Beispiel aktiv bei migrantischen Organisation für die Justizberufe geworben.
Im Jahr 2021 haben sich dann alle Präsident*innen der Gerichte der ordentlichen Gerichtsbarkeit und die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz darauf verständigt, die wertvollen Erkenntnisse des Pilotprojekts an allen Berliner Amtsgerichten und dem Landgericht nutzbar zu machen. Seit 2023 beteiligten sich auch die Berliner Fachgerichte und die Strafverfolgungsbehörden an dem Vorhaben. Wir sind also ein starkes Team!
Der Grundgedanke des Vorhabens ist, dass sich die Vielfalt in der Berliner Gesellschaft auch bei den Beschäftigten der Justiz widerspiegeln muss, um eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen und das Vertrauen in die Arbeit der Justiz und unseren Rechtsstaat in allen Bevölkerungsgruppen langfristig zu stärken. Die verschiedenen Berufe der Justiz sollen allen interessierten Menschen offenstehen, und insbesondere der Anteil von Menschen mit eigener/familiärer Migrationsgeschichte in der Berliner Justiz soll weiter erhöht werden.
Der Schwerpunkt unseres Vorhabens ist die Nachwuchsgewinnung vor Ort. Die Berliner Justiz steht mit fast 40 Schulen, migrantischen Organisationen sowie Beratungseinrichtungen der Stadt in Kontakt und veranstaltet in fast allen Bezirken Infoveranstaltungen zu den zahlreichen Berufen und Karrieremöglichkeiten. Eine Justiz zum Anfassen und eine Justiz für alle ist unser Credo.
