Hospitationsprogramme und kurzzeitige Auslandsverwendungen

Neben den längerfristigen Auslandsmissionen auf der Grundlage internationaler Mandate betreibt die Polizei Berlin verschiedene Hospitationsprogramme mit dem Ziel des bi- und multilateralen Erfahrungsaustauschs.

Erasmus+ Auslandspraktika für Berufsanfängerinnen und -anfänger
Im Projekt “Have a European start” wird Berufsanfängerinnen und -anfängern des mittleren Dienstes der Schutzpolizei regelmäßig die Möglichkeit gegeben, ihren Dienst mehrere Wochen bei einer europäischen Partnerbehörde zu versehen und dort v.a. schutzpolizeiliche Dienststellen und Tätigkeiten kennenzulernen. Das im Rahmen des EU-Förderprogramms Erasmus+ finanzierte Hospitationsprogramm ermöglicht es unseren Nachwuchskräften somit bereits zum Beginn ihrer Karriere, Polizeiarbeit aus dem internationalen Blickwinkel zu betrachten. Erleichtert wird dies durch die Erasmus-Akkreditierung der Polizei Berlin, gültig von 2021 bis 2027, und den damit verbundenen unkomplizierten Zugang zu Fördermitteln.
Weiterhin wurde in Einschätzung der bisher geleisteten erfolgreichen Projektarbeit im Förderprogramm Erasmus+ das Zertifikat für Exzellenz verliehen.
Analog zu den Angeboten für Nachwuchskräfte besteht auch die Möglichkeit für Berufsbildungspersonal, hauptsächlich der Polizeiakademie, eine Hospitation im EU-Ausland durchzuführen.

Europäische Kommissariate und Sichere Touristische Saison
Im Rahmen der sogenannten Europäischen Kommissariate werden sprachkundige Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte der Polizei Berlin in verschiedene Urlaubsregionen mit hohem deutschem Touristenaufkommen in die Länder Spanien, Frankreich und Bulgarien entsandt. Zum Zwecke der operativen, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der verbesserten Kriminalprävention sowie der gegenseitigen Unterstützung, versehen dabei Berliner Dienstkräfte auf der Grundlage des Vertrages von Prüm Streifendienst in den genannten drei Mitgliedstaaten der EU. Das Programm Sichere Touristische Saison findet mit der gleichen Zielrichtung in Kroatien statt.

Europa-Hospitationen
Im Rahmen des Berliner Landestitels „Wissenstransfer“ wurden Mittel bewilligt, um Berliner Landesbediensteten Hospitationen im europäischen Ausland zu ermöglichen. Die Polizei Berlin nutzt diese Mittel regelmäßig, um Hospitationen in EU- und vereinzelt auch Drittstaaten durchzuführen. Ziel und Ergebnis der Hospitationen sind neben dem umfangreichen Erfahrungsaustausch und Erkenntnisgewinn die Intensivierung der Zusammenarbeit europäischer Polizeibehörden.

Hospitationsvereinbarung mit Rumänien
Auf Grundlage einer 2013 unterzeichneten Absichtserklärung über die Durchführung von Hospitationen im Polizeiwesen zwischen dem Innenministerium Rumänien und der Senatsinnenverwaltung Berlin finden regelmäßige Hospitationen in beiden Staaten statt. Seit Inkrafttreten der Vereinbarung sind wiederholt Polizeidienstkräfte aus Rumänien in Berlin tätig und haben verschiedene Dienststellen unterstützt, insbesondere beim Umgang mit rumänischsprachigen Bürgerinnen und Bürgern. Neben Hospitationen in den Bereichen Wohnraumeinbruch und Taschendiebstahl fanden auch Maßnahmen in touristisch hoch frequentierten Bereichen wie dem Alexander- oder Breitscheidplatz statt.