Bereits die brandenburgischen Kurfürsten nutzten die ausgedehnte Wald- und Seenlandschaft in der Umgebung Berlins als Jagdgebiet und erbauten erste Jagdschlösser. Aber erst Friedrich II. legte mit dem Bau des Schlosses Sanssouci, der Bildergalerie und der alten Orangerie (heute Neue Kammern) sowie der Anlage der Weinbergterrassen durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 1745-47 den Grundstein für die Kulturlandschaft, wie wir sie heute kennen.
Die Schönheit der Wälder, Höhen und Seen inspirierten auch seine Nachfolger zum Bau prächtiger Sommerresidenzen inmitten ausgedehnter Garten- und Parkanlagen, zu Villen im italienischen Stil und Cottages nach englischem Vorbild. Friedrich Wilhelm II. führte die Bautätigkeit im Neuen Garten und auf der Pfaueninsel fort. Friedrich Wilhelm IV. erweiterte den Park Sanssouci und bebaute den Pfingstberg. Prinz Carl ließ sich in Glienicke und Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser Wilhelm I., auf dem Babelsberg nieder.
Viele Architekten, Künstler und Gartenarchitekten trugen zur Gestaltung und Verschönerung der Havellandschaft bei. Zu den bedeutendsten Künstlern des 18. Jahrhunderts zählen neben Knobelsdorff der Maler Antoine Pesne und der Bildhauer Friedrich Christian Glume. Unter den im 19. Jahrhundert tätigen Künstlern sind vor allem Karl Friedrich Schinkel, Peter Joseph Lenné und der Bildhauer Christian Daniel Rauch zu nennen. Später traten die Architekten Ludwig Persius und August Stüler hinzu.
Peter Joseph Lenné trieb 1816-66 die gartenkünstlerische Gestaltung der Landschaft nach englischem Vorbild voran. Er griff die auf die kurfürstliche Zeit zurückgehende Idee der „Insel Potsdam“ wieder auf. Sein 1833 gezeichneter „Verschoenerungs-Plan der Umgebung von Potsdam“ umschloss bereits den Umfang des heutigen UNESCO-Welterbes.