Pflegekinderdienst im Jugendamt Pankow

PKD-Kampagne 2023-1 --16-9
Q-R-Code URL Pflegekinderdienst

Das mat(s)cht! Kinder suchen Pankower Pflegeeltern

Schön, dass Sie auf dieser Seite vorbeischauen. Sie finden hier Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Pflegekinderhilfe. Wenn Sie Interesse an der Tätigkeit als Pflegeeltern haben oder sich noch näher informieren möchten, finden Sie hier auch die Kontaktdaten aller Kolleg:innen des Pflegekinderdienstes Pankow.

Fragen und Antworten
Erfahrungsberichte von Pflegeeltern
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Als Dankeschön für die Arbeit, die Sie als Pflegeeltern erbringen, organisiert der PKD Pankow einmal im Jahr ein großes Fest, auf dem Sie auch andere Pflegefamilien kennenlernen und sich vernetzen können.

  • Wer kann Pflegeeltern werden?

    Grundsätzlich kommen alle Menschen zwischen 25 und 45 Jahren als Pflegepersonen infrage, egal ob allein- oder zusammenlebend, verheiratet oder unverheiratet, kinderlos oder mit eigenen Kindern. Wichtig sind Verantwortungsbewusstsein, ein Sinn für kooperative Zusammenarbeit, Eigeninitiative, Offenheit für die bisherige Lebensgeschichte des Kindes oder Jugendlichen und den daraus resultierenden Problemen sowie eine Aufgeschlossenheit in der Kontaktgestaltung zur Herkunftsfamilie des Pflegekindes. Familie heißt für uns zuallererst, eine liebevolle, sichere und verlässliche Beziehung miteinander entwickeln zu können.

  • Wie kann ich mich bewerben?

    Wenn Sie sich dafür interessieren, Pflegeeltern zu werden, rufen Sie bei uns an oder schreiben Sie eine Mail. Wir laden Sie zu einem Informationsgespräch ein. Wir geben Ihnen dann konkretere Informationen über die Aufgabe einer Pflegeelternschaft und beantworten alle Ihre offenen Fragen. Das Gespräch ist für Sie selbstverständlich unverbindlich.

  • Was ist der Unterschied zwischen Vollzeit- und Kurzzeitpflege?

    +Kurzzeitpflege+
    für Kinder und Jugendliche, deren Eltern zum Beispiel durch Krankheit, Kur oder Krisensituationen für eine begrenzte Zeit die Versorgung und Erziehung nicht selbst wahrnehmen können. Die befristete Vollzeitpflege ist auf 6 Monate begrenzt. Das soziale Umfeld und der Kontakt des Kindes zu seiner Familie sollen erhalten bleiben.

    +Vollzeitpflege+
    für Kinder und Jugendliche, die für lange Zeit oder dauerhaft die Geborgenheit einer Pflegefamilie benötigen und in ihrer Entwicklung häufig beeinträchtigt sind. Ziel der Hilfe ist die Integration des Kindes beziehungsweise des Jugendlichen in einen familiären Rahmen, die Förderung seiner Entwicklung sowie die Sicherung der Beziehungskontinuität zu seiner Herkunftsfamilie entsprechend seines Hilfebedarfs.

    +Vollzeitpflege mit erweitertem Förderbedarf+
    für Kinder und Jugendliche mit erheblichen emotionalen, seelischen, kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigungen im Alltag, die besondere pädagogische Betreuungsbedingungen benötigen. Der erweiterte Förderbedarf wird durch einen vom Jugendamt beauftragten Gutachter festgestellt. An die Pflegeeltern werden erweiterte Anforderungen in Bezug auf ihre Erziehungsleistung sowie die Qualität der Betreuung gestellt.

  • Wie läuft die Überprüfung?

    Hat sich nach dem Informationsgespräch Ihr Entschluss gefestigt, beginnen wir zusammen das Überprüfungsverfahren, in dessen Rahmen Sie ein Gesundheitsattest, ein polizeiliches Führungszeugnis und Ihren Einkommensnachweis einreichen müssen. Zudem führen wir mit Ihnen mehrere Gespräche zu Ihrer eigenen Biografie und Ihren Vorstellungen zur Tätigkeit als Pflegeeltern und ihrem potentiellen Pflegekind. Dabei besuchen wir Sie auch zu Hause.

    Es ist uns wichtig, Sie während der Gespräche gut kennen zu lernen, damit wir eine Einschätzung treffen können, für welches Kind/welche Kinder Sie die passende Pflegeperson sein können. Unser vorrangiges Ziel ist es, Pflegekindern weitere Beziehungsabbrüche zu ersparen. Deshalb prüfen wir bereits am Anfang sehr genau, für welche Art von Pflegestelle und für welches Kind Sie die richtige Person wären.

  • Wie gestaltet sich die Aufnahme eines Pflegekindes?

    Sind alle Voraussetzungen der Überprüfung erfüllt, werden Sie als mögliche Pflegeeltern vorgemerkt. Bei Bedarf kommt es zu einer Vermittlung zwischen Kind und Pflegefamilie. Sie erhalten anonymisiert Informationen über das mögliche Pflegekind, über seine Vorgeschichte und seine leibliche Familie. Es bleibt Ihnen dann natürlich Zeit, um sich für diese neue und wichtige Aufgabe zu entscheiden. Das Kennenlernen zwischen Ihnen als Pflegeeltern und dem Pflegekind wird durch uns begleitet.

  • Welche Unterstützung gibt es für Pflegeeltern?

    Sie erhalten während Ihrer Tätigkeit als Pflegeeltern sozialpädagogische Beratung und Begleitung in Bezug auf das Pflegeverhältnis. Darüber hinaus stehen Fortbildungsangebote für Sie zur Verfügung. Zudem bekommen Sie Pflegegeld und können ggf. weitere finanzielle Beihilfen in Anspruch nehmen. Hier stehen Ihnen die Kolleg:innen des PKD ebenfalls beratend zur Seite. Ab dem Zeitpunkt der Aufnahme eines Pflegekindes können Sie auch Elternzeit nehmen. Bundeselterngeld erhalten Sie dabei jedoch nicht.

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Erfahrungsberichte von Pflegeeltern

Wir wurden sehr gut und kompetent auf unsere Rolle als Pflegeeltern vorbereitet. Durch die vertrauensvolle und empathische Art der Kolleg:innen des PKD fiel es uns leicht, uns im Austausch schnell zu öffnen. Die Gespräche waren für uns immer interessant und nicht zuletzt eine bedeutsame Selbsterfahrung. Wir haben uns von Gespräch zu Gespräch immer sicherer in unserer Entscheidung gefühlt.

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Sehr spontan wurde ich gebeten eine Inobhutnahme und evtl. spätere Dauerpflege zu übernehmen.
Einige Stunden später holte ich ein kleines, verschrecktes Bündel aus der Kriseneinrichtung ab. In mir war Freude, Angst, Aufregung. Alles zusammen. Die erste Nacht werde ich nie vergessen: Die Kleine schlief seelenruhig in meinem Bett, während ich vor Aufregung kein Auge zudrückte. Wie wird das werden, allein ein Pflegekind großzuziehen, nicht wissend, für wie lange? Wie wird mein Hund reagieren? Wie wird mein Leben aussehen?
Heute, sieben Monate später kann ich sagen, es ist das größte und schönste Abenteuer meines Lebens. Und das, obwohl ich als Dokumentarfilmerin schon die halbe Welt bereist und die ungewöhnlichsten Geschichten erlebt habe. Doch das hier ist anders. Es ist eine große Liebe, ein wunderbares Geschenk und die sinnvollste Aufgabe, die ich je hatte.

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Nach der Erziehung unserer eigenen, aber auch drei Dauerpflegekindern machen wir jetzt Kurzzeitpflege. Das bedeutet, wir nehmen Kinder auf, die aus einer akuten Notsituation kommen und eine sichere familiäre Unterkunft benötigen. Bis zur Klärung der Gesamtsituation des Kindes sind wir ein „sicheres“ Zuhause. Manchmal für einige Wochen, manchmal für mehrere Monate. Für diese Aufgabe benötigt man zeitliche Flexibilität, Belastbarkeit, Offenheit für die Aufnahme eines fremden Kindes und Spaß an neuen Herausforderungen. Wir versuchen den Kindern ein Bindungsangebot zu machen, Zuneigung und Aufmerksamkeit zu schenken. Dies soll eine besondere Zeit für das Kind sein und wir hoffen damit, ihm positive Erfahrungen für die Zukunft mitzugeben. Viele fragen, wie wir diese Wechsel bzw. Abschiede verkraften. Die Antwort: Wenn durch die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt eine gute Zukunft geplant wird, z.B durch passende Dauerpflegeeltern können wir mit guten Gefühlen loslassen.

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Mein Mann kommt selber aus Australien, ich aus Deutschland, unsere große Pflegetochter offiziell aus der Türkei, unser kleine Pflegetochter aus Deutschland und in den nächsten Tagen nehmen wir einen Pflegesohn auf, dessen Eltern aus der Moldau-Region kommen. So sind wir auf dem Papier ein zusammen gewürfelter Haufen, in der Realität jedoch eine Familie. Ich kann nur allen Menschen vom Herzen empfehlen sich dafür zu entscheiden Pflegeeltern für Kinder zu werden. Zum Schluss ist es weniger eine gute Tat, sondern die Entscheidung einen kleinen Menschen in seinem Leben und in seiner Familie potenziell für immer aufzunehmen. Sicherlich braucht man manchmal gute Nerven im Umgang mit Institutionen und Ursprungsfamilien, doch wir haben in den 5 Jahren Pflegeeltern sein unsere Entscheidung nie bereut und stets gute Unterstützung durch den Pflegekinderdienst und den RSD, die Vormünder und letztlich auch die leiblichen Eltern bekommen.

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  • Literaturliste

    PDF-Dokument (13.0 kB) - Stand: 07.01. 2015

  • PKD-Kampagne 2023 - Das mat(s)cht, werdet Pflegeeltern

    in dem Dokument werden die Inhalte dieser Seite noch einmal aufgeführt.

    PDF-Dokument (366.8 kB) - Stand: 12/2022
    Dokument: Jugendamt Pankow