Disease Management Programme (DMP)

Ein Mediziner misst den Blutzucker bei einem Patienten

Bei der Versorgung und Betreuung chronisch kranker Menschen hat sich gezeigt, dass durch eine optimal abgestimmte und wissenschaftlich abgesicherte Therapie Komplikationen und Folgeschäden durch chronische Erkrankungen vermieden beziehungsweise gelindert werden können. Ziel verschiedener strukturierter Behandlungsprogramme (Disease Magagement Programme) ist es, betroffenen Patienten mehr Sicherheit und eine qualitativ hochwertige Behandlung für die jeweilige chronische Erkrankung zu bieten.

Beispiele für strukturierte Behandlungsprogramme

Bisher existieren Programme für die folgenden chronischen Erkrankungen:

- Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
- Koronare Herzerkrankungen
- Brustkrebs
- Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)

Angeboten werden diese Behandlungsprogramme von den Krankenkassen. Die Programme unterscheiden sich dabei zwischen den einzelnen Krankenkassen z. B. im Bezug auf den Service oder den zur Verfügung gestellten Informationsmaterialien. Zudem kann die Bezeichnung für die Behandlungsprogramme bei den einzelnen Krankenkassen unterschiedlich sein. Bei der AOK heißen diese Programme beispielsweise AOK-Curaplan. Wer an einem solchen Programm teilnehmen möchten, kann seinen Arzt bzw. seine Krankenkasse direkt darauf ansprechen.

Eine besondere Aufgabe innerhalb der Programme kommt dem koordinierenden Arzt zu, der als fester Ansprechpartner für den Patienten zur Verfügung steht. Er vereinbart zusammen mit dem Patienten die Behandlungsziele, koordiniert die gesamte Therapie und stimmt diese auch mit weiteren Spezialisten (z. B. Diabetologen) und gegebenenfalls auch mit Krankenhäusern ab. Der Arzt prüft darüber hinaus, ob im Rahmen der Programme vorgesehene Schulungen dem Patienten helfen können, besser mit der Erkrankung umzugehen

Die Programme werden durch eine gesetzlich vorgeschriebene wissenschaftliche Begleitforschung geprüft. Diese konnte belegen, dass sich der Gesundheitszustand der Patienten, die kontinuierlich an einem solchen Programm teilnahmen, tatsächlich verbessert hat.

Die gesetzliche Grundlage für die Programme ist in § 137f SGB V (Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten) geregelt.

Qualitätsicherung der strukturierten Behandlungsprogramme

Qualitätssicherung ist ein wesentlicher Bestandteil der strukturierten Behandlungsprogramme. Die regelmäßig veröffentlichten Qualitätsberichte der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin betreffen alle teilnehmenden Patienten unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer speziellen Kasse. Die Qualitätsberichte der Krankenkassen zeigen, welche qualitätssichernden Maßnahmen sie für ihre eigenen Versicherten durchgeführt haben.

Die Qualitätsberichte der AOK Nordost zu ihren strukturierten Behandlungsprogrammen und die Qualitätsberichte der KV Berlin zu den Themen DMP Diabetes und Homecare können auf den jeweiligen Internetseiten heruntergeladen werden.

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