Ein Jahr Erwachsenenbildungsgesetz | Newsletter 25/2022

ältere Schüler in einer Klasse

Liebe Leserinnen und Leser,

im vergangenen Sommer trat das neue Erwachsenenbildungsgesetz in Kraft, das die öffentlich getragene Erwachsenenbildung auf neue Füße stellt. Zwei unserer Kollegen aus dem zuständigen Fachbereich blicken zurück auf ein arbeitsreiches Jahr und zeigen die Möglichkeiten auf, die sich durch die Neuregelung ergeben. Dies und mehr lesen Sie im aktuellen Newsletter.

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Ein Jahr Erwachsenenbildungsgesetz

Ein Gespräch zwischen Tim Opitz, zuständig für Grundsatzfragen zum Berliner Erwachsenenbildungsgesetz (EBiG) und Bernhard Stelzl, Referent für Digitalisierung und Öffentlichkeitsarbeit in der Erwachsenenbildung.

Bernhard Stelzl: Am 1. August jährt sich das Inkrafttreten des Erwachsenenbildungsgesetzes zum ersten Mal. Ich erinnere mich noch gut, wie im letzten Sommer alle mit Hochdruck daran gearbeitet haben, dass das Abgeordnetenhaus das Gesetz vor der Sommerpause beschließen kann.

Tim Opitz: Ja, alles war furchtbar aufregend und sehr bedeutsam – schließlich gab es wenige Gesetzvorhaben, die einen fast 50 Jahre langen Vorlauf haben. Man arbeitet mit daran, dass es ein Erwachsenenbildungsgesetz gibt, bekommt als Arbeitsbereich dafür auch einige Anerkennung – und dann ist die Welt doch nicht anders, als zuvor… Ich bin nach dem Sommer tatsächlich in ein kleines Loch gefallen, war überrascht, keine Auswirkungen des EBiG sehen und „anfassen“ zu können.

BS: Das kann ich verstehen. Allerdings hat das EBiG nichts erfunden, was zuvor nicht auch schon da war. Es gab in Berlin eine bunte Szene an Erwachsenenbildungseinrichtungen und viele interessante Lernmöglichkeiten. Die zwölf bezirklichen Volkshochschulen gab es vorher und sie waren im Schulgesetz verankert.
TO: Genau das meine ich. Und doch kann ich nach einem Jahr sagen, dass es Einiges vom EBiG zu berichten gibt. Ein Ziel des EBiG war es, neben der bestehenden, öffentlich getragenen Erwachsenenbildung, also neben Volkshochschulen und Berliner Landeszentrale für politische Bildung, eine Förderung auch für andere, weniger bekannte Einrichtungen und Träger der Erwachsenenbildung anzubieten. Der Förderaufruf ist zusammen mit der Förderrichtlinie Anfang Juli erschienen, so dass wir mit der Förderung 2023 starten können. Gesetzliche Voraussetzung für diesen Aufruf war eine Auseinandersetzung des Berliner Erwachsenenbildungsbeirates mit den geplanten Förderschwerpunkten. Dieser Beirat musste aber erst geschaffen werden, Ende Juni hat er erstmals getagt. Die erste Hälfte des Jahres haben wir genutzt, um die erste Sitzung vorzubereiten und die Mitglieder, immerhin 33, zu bestellen.

BS: Bei der konstituierenden Sitzung des Erwachsenenbildungsbeirates wurden Prof. Dr. Bernd Käpplinger und Dr. Karin Reichel als Vorsitzende des Erwachsenenbildungsbeirates gewählt. Alle Teilnehmenden, darunter Senatorin Astrid-Sabine Busse, erhielten einen guten Einblick in die vielfältige Welt der Erwachsenenbildung.
TO: Ja, denn es braucht auch anerkannte Träger, die Angebote der Erwachsenenbildung machen. So etwa gab es in Berlin aber gar nicht. Seit Anfang des Jahres arbeitet unsere Anerkennungsstelle, mittlerweile wurden über 25 Träger als Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Berlin anerkannt. Diese haben in einer eigenen Trägerversammlung nicht nur ihre Vertretungen für den Beirat gewählt, sondern stehen nun in den Startlöchern, sich auf die Förderung zu bewerben. So entfaltet das EBiG eine ganz eigene Dynamik in der Stadt.

BS: Gerade modellieren wir erste Geschäftsprozesse und bringen eine entsprechende Anwendung in Benutzung, die den kompletten Weg von der Trägeranerkennung über die Förderung bis hin zur Evaluation und Statistik abbildet.
TO: Das erinnert mich an ein Ziel, das wir im Gesetzgebungsprozess genannt haben. Erwachsenenbildung soll als ein zusammenhängendes System sichtbar werden und funktionieren! Ein Bildungsbereich, der bisher aus Einzelstücken und verstreuten Initiativen besteht, soll enger zusammenarbeiten und dadurch zugänglicher, leistungsfähiger und attraktiver für aller Berlinerinnen und Berliner werden.

BS: Das ist eine große und teils auch abstrakte Vision. Große Ansprüche und neue Strukturen erfordern auch viel Arbeit und Engagement.
TO: Ich sage immer: Das Erwachsenenbildungsgesetz ist wie die Erwachsenenbildung selbst. Alle können teilnehmen, es gibt keine Pflicht, aber wenn jemand sich entschließt mitzumachen, dann mit den anderen zusammen, engagiert und mit Spaß. Dann lernt man viel, dann begeistert man auch andere, so dass aus dem EBiG etwas richtig Großes werden kann.

AUsschnitt einer Tastatur mit einer blau hervorgehobeben Taste auf der Anträge steht und von einem Finger berührt wird

Trägeranerkennung und Förderung gemäß Erwachsenenbildungsgesetz

Im Erwachsenenbildungsgesetz Berlin werden die unterschiedlichen Angebote in der Trägerlandschaft Berlins als ein gemeinsames System betrachtet. Ferner können anerkannte Träger der Erwachsenenbildung eine Projektförderung erhalten. Hier geht es zum Anerkennungsverfahren für Träger und zur Förderung. Trägeranerkennung und Förderung gemäß Erwachsenenbildungsgesetz

Unterstützung gesucht

Die geplante Verbeamtung von rund 16.000 Lehrkräften ab dem vierten Quartal dieses Jahres ist ein Großprojekt, für das die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Unterstützung in der Personalstelle sucht.

Bei den aktuell ausgeschriebenen Stellen geht es unter anderem um die Bearbeitung von Personaleinzelangelegenheiten unter Anwendung einschlägiger tarif- und dienstrechtlicher Regelungen, die Begründung und Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen und die Zusammenarbeit mit den Interessenvertretungen. Um die politische Zielvorgabe in bestmöglicher Qualität zu erreichen, werden Bewerberin/-innen bei erfolgreicher Auswahl umfänglich in allen erforderlichen Rechtsgebieten, vorrangig im Dienst- und Arbeitsrecht, geschult.

Das Projekt ist bis zum 31. Dezember 2026 befristet, die Besetzung der Stellen (Entgeltgruppe 9b TV-L) ist in Voll- und Teilzeit möglich. Eine Option zur dauerhaften Übernahme in die Personalstelle, unter Berücksichtigung der stellenwirtschaftlichen Maßgaben, ist gegeben.

Bewerbungen sind noch bis zum 26. August direkt im Karriereportal des Landes Berlin möglich. .

Lehrerin an der Tafel im Klassenzimmer

Wir verbeamten

Im Koalitionsvertrag hat die Landesregierung die Rückkehr zur Verbeamtung von Lehrkräften als Ziel festgehalten. Die 2004 abgeschaffte Verbeamtung erwies sich als Standortnachteil für Berlin, weil alle anderen Bundesländer wieder zur Verbeamtung von Lehrkräften zurückgekehrt sind. Wir verbeamten

Kurznachrichten

Fortbildung zu Diversität und Diskriminierung: KontextSchule ist eine Tandem-/Teamfortbildung für Künstlerinnen und Künstler sowie Lehrkräfte zur Entwicklung einer multiprofessionellen Zusammenarbeit aus diversitätssensibler und diskriminierungskritischer Perspektive. Bewerbungen sind noch bis zum 31. August online möglich.

Temporäre Familienhilfe: Die Temporäre Familienhilfe kann auch 2022 wieder beantragt werden. Selbständige, geringfügig Beschäftigte, Eltern, die ihr Gehalt mit Arbeitslosengeld II aufstocken, berufstätige Studierende und Eltern, die keinen Anspruch auf Kinderkrankengeld haben, weil ihr Kind privatversichert ist, können die finanzielle Unterstützung für jedes Kind bis zu 12 Jahren und Kinder mit Behinderung bis zu 21 Jahren – rückwirkend ab dem 01.01.2022 – bis zum 23.09.2022 online beantragen. Weitere Informationen finden Sie in unserem Schreiben vom 14. Juli 2022.

Das steht an

23. August, 14-17 Uhr: „Coming-out – und dann…?!“ – LGBTIQ* Jugendliche begleiten und stärken. Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, Seminarraum 1. Bitte melden Sie sich online an.

10. September: Berlin-Tag. Deutschlands größte Berufs- und Informationsmesse im Bildungsbereich in der STATION Berlin am U-Bahnhof Gleisdreieck. Interessierte können sich voraussichtlich ab dem 8. August zum Besuch des Berlin-Tags anmelden.

14. September, 11 Uhr – 15. September, 14 Uhr: Bundeskongress „Die bewegte Republik“ von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ im Umweltforum, Pufendorfstraße 11, 10249 Berlin. Weitere Informationen und Programm finden Sie online.

22. September, 13.00-17.30 Uhr: Kubinaut Labor #11 – Kulturelle Bildung und Schule: zusammen|wachsen. Veranstaltungsorte sind das Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung und die James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel. Das Kubinaut Labor richtet sich mit einem Fachgespräch und verschiedenen Workshops an Akteur/-innen der Kulturellen Bildung, Fachkräfte und Projektgestalter/-innen aus dem Jugend- und Kulturbereich sowie Lehrer/-innen und Pädagog/-innen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen finden Sie online.

27. September, 9-16 Uhr: Fachtag Sprachbildung „Geschichten erlebbar machen“ in der Psychologischen Hochschule Berlin, Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin. Die Veranstaltung richtet sich an multiprofessionelle Teams, Sprachbildungskoordinator/-innen und Pädagog/-innen von Ganztagsschulen. Hier finden Sie weitere Informationen, hier geht es zur Anmeldung.

Bitte beachten Sie bei allen Präsenzveranstaltungen die geltenden Corona-Regelungen und prüfen Sie bitte vorab, ob die Veranstaltungen stattfinden!

Jobs, Jobs, Jobs

Wir suchen dringend Sachbearbeiter/-innen (m/w/d) in der Personalstelle. Bewerbungen sind bis zum 26. August möglich. Weitere Informationen und Bewerbung im Berliner Karriereportal.

Einen Überblick über offene Stellen bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finden Sie im Karriereportal des Landes Berlin

Sie sind eine pädagogische Fachkraft? Dann machen Sie Berlin groß! Das Land Berlin sucht Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte – auch interessant für Quereinsteigende.

Impressum

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin

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