Zwei Jahre LAF

Pressemitteilung vom 31.07.2018

Aktueller Schwerpunkt: bestmögliche und nachhaltige Unterbringung

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, das LAF, wird morgen, am 1. August, zwei Jahre alt. Berlins jüngste Behörde hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens die Flüchtlingsangelegenheiten in geordnete Bahnen gelenkt. Das LAF verantwortet alle Aufgaben rund um die Registrierung, Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten in der Stadt.

Im Ankunftszentrum in Tempelhof und in der Bundesallee, im Leistungsbereich in der Darwinstraße sowie in der Verwaltung und Entwicklung der Unterkünfte in den Treptowers sind rund 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den vom LAF betreuten Unterkünften leben aktuell etwa 22.600 Menschen.

Derzeit kommen monatlich zwischen 700 und 800 Menschen nach Berlin. Die meisten von ihnen sind auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien, gefolgt von Irak und Afghanistan. Sie werden in Berlin für die erste Zeit ihres Ankommens in einer der zehn Erstaufnahmeeinrichtungen mit Vollverpflegung untergebracht. Anschließend ziehen sie in eine der 69 Gemeinschaftsunterkünfte (GU). Darin können sie so lange wohnen, bis ihr Asylantrag entschieden ist. Zurzeit leben 19.600 Geflüchtete in GU. Gut die Hälfte von ihnen hat bereits einen Asylbescheid und könnte in eine eigene Wohnung ziehen – oder müsste vom Bezirk oder Jobcenter untergebracht werden. Weil der angespannte Wohnungsmarkt dies in Berlin aber nicht zulässt, verbleiben auch viele der so genannten „statusgewandelten“ Flüchtlinge in den LAF-Unterkünften.

„Wir sind eine Behörde der Willkommenskultur. Eines unserer wichtigsten Anliegen aktuell ist es, für die Geflüchteten bestmögliche Unterbringungsbedingungen zu schaffen“, sagt der Präsident des LAF, Alexander Straßmeir. „Musste anfangs noch viel improvisiert werden, setzen wir jetzt auf Nachhaltigkeit. So werden jetzt zum Beispiel Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) gebaut, die später auch für andere soziale Gruppen geöffnet werden können: junge Familien, Studierende, Menschen, die von Altersarmut betroffen sind. Zudem soll an den MUF-Standorten ein Mehrwert für das gesamte Quartier entstehen. Je nach Bedarf des Sozialraums kann etwa ein Spielplatz, eine öffentliche Kita, ein Begegnungscafé oder ein Jugendtreff entstehen. Dadurch wollen wir die interkulturelle Begegnung zwischen alten und neuen Nachbarinnen und Nachbarn fördern.
Trotz aller Erfolge in den ersten zwei Jahren bleibt noch viel zu tun, wie die Abläufe in unserer Behörde zu festigen und sie zu stärken sowie die dringende Schließung der letzten Notunterkünfte.“

Zahlen und Fakten

Unterkünfte:

Lebten zur Gründung des LAF noch mehr als 19.000 Geflüchtete in Notunterkünften, sind es heute noch 940. Die letzte Notunterkunft soll spätestens zum Ende dieses Jahres geschlossen werden.
Seit 2017 sind berlinweit neun neue Unterkünfte in modulare Bauweise (MUF) in Betrieb gegangen, insgesamt sind 3.600 Plätze entstanden. Acht weitere Gebäude für 2.900 Geflüchtete sind in Bau und werden noch in diesem Jahr eröffnet. 25 weitere Standorte der zweiten Generation – MUF2.0 – mit rund 7.000 Unterbringungsplätzen sind in Vorbereitung. Neu ist hier die ausschließliche Apartmentstruktur. Beide Modelle können für andere soziale Nutzergruppen geöffnet werden.

Leistungsabteilung:

Ihre Leistungen erhalten die Geflüchteten am Standort Darwinstraße, dort sprechen täglich 800 bis 1.000 Menschen vor.
Qualitätssicherung (QS): Die Abteilung QS kontrolliert die Sicherheit und Qualität der landeseigenen Unterkünfte. Dazu hat das Team seit 2017 rund 230 Begehungen durchgeführt, 120 davon fanden im Rahmen des LAF-Beschwerdemanagements statt.

Mietsachgebiet:

An Geflüchtete konnten im LAF seit 2016 mehr als 5.500 Wohnungen vermittelt werden.

Öffentlichkeitsarbeit:

Die Pressestelle hat mit Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen aus den Fachabteilungen rund 80 Besuchergruppen aus aller Welt, darunter Forschende, Studierende und internationale Delegationen im LAF zu Führungen und Vorträgen empfangen.