Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten wird ein Jahr alt

Pressemitteilung vom 26.07.2017

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) wird in der kommenden Woche ein Jahr alt. Berlins jüngste Landesbehörde nahm am 1. August 2016 den Betrieb auf. Der Asylbereich des ehemals zuständigen Landesamts für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wurde in das LAF überführt.

Heute sind im Ankunftszentrum in Tempelhof und in der Bundesallee, im Leistungsbereich in der Darwinstraße und in den Treptowers zu den Unterkünften rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Registrierung und Versorgung der Geflüchteten beschäftigt. In den vom LAF betreuten Unterkünften leben aktuell etwa 27.000 Menschen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Menschen, die wir trotz des angespannten Immobilienmarktes unterstützen konnten. Im Zeitraum vom Januar bis Ende Juni 2017 bezogen 2.620 Personen eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer, für die das LAF die Kosten übernimmt.

Seit dem 1. Januar 2017 sind sämtliche Geflüchtete mit einer elektronischen Gesundheitskarte ausgestattet. Die eGK ermöglicht grundsätzlich eine reibungsfreie integrative Teilnahme am Regelsystem, soweit dieses in der Lage ist, dem deutlich gestiegenen Bedarf der sich unter anderem auch an der wachsenden Einwohnerzahl Berlins bemisst, zu bedienen. Dem gestiegenen Bedarf an ärztlicher Beratung kommt das LAF durch die Einrichtung von insgesamt zehn MedPunkten entgegen, die in Kooperation mit fachlich gut geeigneten Betreibern zur Unterstützung der Angebote im gesundheitlichen Regelsystem dienen. Für das kommende Jahr liegt ein Schwerpunkt der Arbeit im LAF in der Verbesserung der Unterkünfte für die Geflüchteten. Bestandsimmobilien sollen etwa durch den Einbau von Küchen und Sanitärtrakten umgewandelt werden. Gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen werden weitere Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) errichtet. Claudia Langeheine, Präsidentin des LAF: „Die Rückmeldungen von Geflüchteten aus den modularen Bauten sind erfreulicherweise sehr positiv. Gemeinsam mit den Bezirksverwaltungen ist es gelungen, gerade für jüngere Kinder den Übergang in neue Schulen weitgehend reibungslos zu organisieren.“

Die Qualität in den Flüchtlingsunterkünften soll durch ein niedrigschwelliges Beschwerdemanagement noch besser gesichert werden. Hierzu werden konzeptionelle Ansätze mit den Betreibern diskutiert.

Die Unterkünfte sollen in naher Zukunft auch eine wichtigere Rolle bei der beruflichen Integration spielen. „Wir sind mit Betreibern, Behörden und Berufsverbänden darüber im Gespräch, wie wir etwa die Gruppe der 15- bis 25-Jährigen in den Unterkünften gezielter erreichen können, um etwa die Vorzüge der dualen Ausbildung in Deutschland verdeutlichen zu können“, sagt Claudia Langeheine.

Ein weiterer Fokus der Arbeit des LAF liegt auf der Zukunft der Unterkünfte für besonders Schutzbedürftige, etwa Alleinerziehende und Menschen mit Einschränkungen. Hier ist es in der Vergangenheit gelungen, geeignete Betreiber für eine Reihe von über Berlin verteilten Unterkünften zu gewinnen, die vertrauensvoll mit dem für die Beratung und Betreuung dieser Personengruppen zuständigen Sozialdienst des LAF agieren. Weitere Unterkünfte dieser Art werden benötigt und sind bereits, etwa im Bezirk Neukölln, in Planung.

Angebote dieser Art sind für eine weitere Gruppe von Geflüchteten wichtig, nämlich für die ursprünglich als unbegleitete Minderjährige nach Deutschland gekommenen sehr jungen Menschen. Diese werden in den speziellen Unterkünften für Minderjährige sehr eng pädagogisch begleitet. In Abstimmung mit der Jugendverwaltung soll der Übergang in die Selbstständigkeit erleichtert werden. So soll je nach Bedarf im Einzelfall eine weitere, sich anschließende soziale Betreuung angeboten werden.

Präsidentin Langeheine: „Ob Familien, Alleinreisende oder besonders Schutzbedürftige: Ziel unserer Arbeit im LAF ist es jeden Tag, den Menschen die nächsten Schritte zur Integration zur ermöglichen. Dazu gehören zunächst die Sicherheit einer guten Wohnumgebung, die Verlässlichkeit des gesundheitlichen Systems sowie die Möglichkeit, schulische und berufliche Perspektiven erkennen und wahrnehmen zu können. Es stehen weitere große Herausforderungen an, auf die wir mit den verschiedenen Kompetenzen gut vorbereitet sind.“

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Betreibern, den Ehrenamtlichen, den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen anderer Berliner Behörden an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung und konstruktive Begleitung im vergangenen Jahr!