Entdeckungen in Marzahn, Mitte, Neukölln und Wedding
Nach der einjährigen durch den 8. Archäologie-Kongress 2014 in Berlin bedingten Pause werden die Berliner Archäologentage in diesem Jahr wie gewohnt fortgesetzt. Die Veranstaltung beginnt mit einer Einführung in die alltägliche Arbeit der Bodendenkmalpflege. Angesprochen werden Themen wie die Bearbeitung archäologischer Funde und Fundstellen, Ausweisung von Bodendenkmalen, das archäologische Eingangsmagazin und Forschungskooperationen.
Die aus Neukölln und Wedding vorgestellten Grabungen liegen in dicht bebauten Stadtlagen. In Neukölln wurde die mittelneolithische Siedlung in Verbindung mit dem Autobahnlückenschluss Neukölln-Treptow in Ausschnitten ausgegraben, während die baulichen Zeugnisse des NS-Zwangsarbeiterlagers der Evangelischen Kirche in Neukölln und der Himmelfahrtkirche im Wedding in situ erhalten blieben und begehbar sind.
Vom Alexanderplatz bis zur Spree verfügt die Berliner Mitte über große Freiflächen, deren Perspektive gerade in einem breit angelegten Dialogprozess diskutiert wird. Hier liegen wichtige Bodendenkmale Alt-Berlins verborgen, die in Verbindung mit Bauvorhaben, wie dem Weiterbau der U-Bahnlinie U 5 und der Freiflächenaufwertungen rings um die Marienkirche, ergraben werden. Im für die Bebauung vorgesehenen Gebiet Molkenmarkt / Klosterviertel fanden erste Ausgrabungen im Bereich des ehemaligen Gymnasiums zum Grauen Kloster statt.
Immer wieder gelingen Einblicke in den barocken Festungsgürtel Berlins und dessen früheste Überbauung. Es zeigt sich, dass der in mehreren Metern Tiefe gelegene Festungsgraben sich noch durch weite Teile des Berliner Zentrums zieht.