Das Landhaus mit Nebengebäuden und Garten wurden 1907-08 nach den Plänen Max Werners für den Fabrikanten Otto Lemm errichtet. Das Anwesen steht in der Tradition der englischen Landschaftsgärten des ausgehenden 19. Jahrhunderts und repräsentiert den Wandel des Dorfes Gatow zum Villenvorort Berlins.
1912-13 wurde der Garten durch eine von oberitalienischen Villengärten inspirierte Terrassenanlage im Stil der Neorenaissance ergänzt. Sie entsprach ganz dem Zeitgeschmack und wurde von Ludwig Späth konzipiert. Neben einem Palmenhaus wurden ein Wasserbecken, eine Kegelbahn und ein Tennisplatz hinzugefügt. Die Freiflächen wurden mit zahlreichen Skulpturen und Plastiken geschmückt.
1930 ging die Villa in den Besitz des Arztes Janos Plesch über und wurde zu einem bedeutenden Treffpunkt der Berliner Gesellschaft von Künstlern und Wissenschaftlern (Max Slevogt, Arthur Schnabel, Albert Einstein u.a.). 1930 wurde auf der unteren Rosenterrasse ein Schwimmbecken angelegt. Plesch musste 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen und emigrierte mit seiner Familie nach England.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Villa ohne Beschädigung. Als Spandau zur britischen Besatzungszone erklärt wurde, konfiszierten die Briten die Villa samt Garten. Die Sicherheitslage machte größere Um- und Einbauten nötig.
Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Ende der alliierten Kontrollhoheit wurde die Villa von der Stadt Berlin erworben, stand aber mehrere Jahre leer. Kurzzeitig war sie als Residenz des Bundeskanzlers im Gespräch. 1995 ging sie in Privatbesitz über und wurde mit Unterstützung des Landesdenkmalamtes Berlin denkmalgerecht hergerichtet.