Zweiter Nachhaltigkeitsbericht über die Berliner Landesunternehmen: deutliche Fortschritte bei der ökosozialen Transformation

Pressemitteilung vom 16.08.2022

Aus der Sitzung des Senats am 16. August 2022:

Die Berliner Landesunternehmen haben substanzielle Fortschritte beim Aufbau eines Nachhaltigkeitsmanagements erzielt: Kontinuierlich arbeiten sie an der Optimierung ihres Ressourcenverbrauchs und an der Verbesserung der Bedingungen für ihre Beschäftigten sowie ihre Kundinnen und Kunden. Darüber informiert der Nachhaltigkeitsbericht 2022, den der Senat auf Vorlage von Finanzsenator Daniel Wesener beschlossen hat. Zahlreiche Beteiligungsunternehmen legen darin auf Grundlage des Deutschen Nachhaltigkeitskodex die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Tätigkeit dar.

Der aktuelle Bericht ist nach 2020 der zweite Nachhaltigkeitsbericht. Nachdem in den ersten Nachhaltigkeitsbericht 14 Landesunternehmen aufgenommen werden konnten, haben nun bereits 20 Beteiligungsunternehmen des Landes ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement eingeführt. Zusammen erbringen die teilnehmenden Betriebe mehr als 90 Prozent der Wirtschaftsleistung aller Landesunternehmen.

Finanzsenator Wesener: „Die Landesunternehmen tragen auch in punkto Nachhaltigkeit besondere Verantwortung. Nur durch ihr Zutun kann Berlin so rasch wie möglich klimaneutral werden. Darum freut es mich sehr, dass der aktuelle Bericht so viele Fortschritte und konkrete Maßnahmen enthält.“

Deutlich angestiegen ist in den Unternehmen der Anteil selbst produzierter erneuerbarer Energien. Außerdem stellen sie ihre Fuhrparks kontinuierlich um auf alternative Antriebe. Zahlreiche Einzelprojekte belegen die Innovationskraft der Landesbeteiligungen.
Mithilfe von umfangreichen Investitionen in Forschung und neueste Technologien statten beispielsweise die Berliner Wasserbetriebe bis 2027 all ihre Klärwerke mit einer Flockungsfiltration aus. Dies dient der weitergehenden Phosphoreliminierung als vierte Reinigungsstufe und trägt signifikant zum Gewässerschutz bei.

Die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft BEHALA beteiligt sich beim Bau und der Erprobung des weltweit ersten emissionsfreien Schubbootes „ELEKTRA“. Der Bau der ELEKTRA ist bereits abgeschlossen. Derzeit läuft der Probebetrieb dieses einzigartigen Schubbootes, bei dem ein batterieelektrischer Antrieb mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik kombiniert wird.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Berliner Stadtreinigung (BSR) machen ebenfalls signifikante Fortschritte. Sie stellen ihre Fuhrparks auf nichtfossile Antriebsenergien um. Die Busflotte der BVG umfasste im Berichtszeitraum nunmehr 137 E-Omnibusse im Linieneinsatz. Beim Fuhrpark der BSR werden zunehmend schadstoff- und lärmarme Fahrzeuge und Geräte genutzt. 150 Müllsammelfahrzeuge werden inzwischen mit Biogas aus der eigenen Anlage betrieben.

Finanzsenator Wesener: „Die fortlaufende Berichterstattung ist selbst ein wichtiger Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften und zukunftsgerechte Unternehmensführung. In den kommenden Jahren werden wir gemeinsam mit den Landesunternehmen zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um noch mehr Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen. Das fördert auch den Wettbewerb um die besten Ideen.“

Der Nachhaltigkeitsbericht wird jetzt dem Abgeordnetenhaus zugeleitet. Nach der Kenntnisnahme durch das Parlament steht er zum Download auf den Seiten der Senatsverwaltung für Finanzen bereit.