11. Berliner Archäologentag am 7. November 2007

Mittelalterlicher Keller mit Eingangsrampe (im Bild links) 13.-14. Jahrhundert

Mittelalterlicher Keller mit Eingangsrampe (im Bild links) 13.–14. Jahrhundert

Stadtarchäologie in Berlin im Spiegel der Funde

Der Berliner Archäologentag stellte diesmal die bei Grabungen in Berlin geborgenen Funde in den Mittelpunkt. Besonders viele Funde erbringt die Grabung am Petriplatz in Berlin-Mitte, die vor Beginn des Vortragsprogrammes besichtigt wurde. Nach dem Vortragsprogramm wurden einige Bereiche der neuen Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums im Zeughaus erkundet. Darin liegt manches aus archäologischen Grabungen stammende Objekt und erzählt Geschichte.

Der Weg eines Objektes von der Grabung bis zur Ausstellung ist weit. Um einen Fund gebührend in die geschichtlichen Zusammenhänge einordnen zu können, muss er nicht nur vorher restauriert und konserviert werden, sondern auch gründlich erforscht werden. Diesem Aspekt, die Erforschung der archäologischen Objekte, widmete sich der diesjährige Archäologentag.

Dabei kam zuerst das häufigste auf den Grabungen geborgene Material zur Sprache: die Keramik. Dann ging es um Reiterzubehör und um Pilgerzeichen. Die Frage der Aussagemöglichkeiten von Objekten für die politische Geschichte wurde am Beispiel des Tempelhofes beleuchtet. Schließlich wurde anhand der Akzisemauer deutlich gemacht, welche Schwierigkeiten sich in Berlin ergeben bei der Erhaltung von linear verlaufenden Bodendenkmälern. Die Ausweisung von Bodendenkmalen in der Berliner Denkmalliste ist ein Schritt zur dauerhaften Erhaltung, was sich auch auf darin enthaltene Fundobjekte bezieht.

Zum Abschluss der Vorträge wurden die aktuellen Berliner Grabungen vorgestellt.

Programm

9.00 Uhr
Petriplatz in Berlin-Mitte
Geführte Rundgänge auf der Grabung Petriplatz in Berlin-Mitte
Treffpunkt: Bauzaunausstellung Gertrauden- / Scharrenstrasse
Führung: Claudia Melisch, Dr. Peter R. Fuchs

10.30 Uhr
Einlass in das Deutsche Historische Museum, Kinosaal

11.00 Uhr
Begrüßungen

  • Prof. Dr. Hans Ottomeyer
    Direktor des Deutschen Historischen Museums
  • Prof. Dr. Wilfried Menghin
    Landesarchäologe, Landesdenkmalamt Berlin
  • Dr. phil. Stefan Pratsch
    Vorstandsvorsitzender der Archäologischen Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e. V.

Moderation: Karin Wagner

11.20 Uhr
  • Die Überlieferung der Berliner Akzisemauer im Stadtraum – ein Problemfeld der Denkmalausweisung und Erhaltung
    Christina Czymay
11.40 Uhr 12.00 Uhr
  • Einblicke in die Keramikproduktion des ausgehenden 18. Jahrhunderts anhand von Töpfereiabfall aus der Neuen Grünstraße in Berlin-Mitte
    Stephan Schmook
12.20 Uhr
  • Die Ursprünge des Tempelhofes. Artefaktanalyse und politische Geschichte
    Dr. Ralf Gebuhr

12.40 Uhr
Mittagspause

Moderation: Wilfried Menghin

13.15 Uhr 13.35 Uhr
  • Pilgerzeichen und Mobilität. Die Bedeutung eines mittelalterlichen Massenartikels für die landesgeschichtliche Wallfahrtsforschung in Berlin und Brandenburg
    Carina Brumme
    Vortrag (pdf, 39 KB)
13.55 Uhr
  • Ausgewählte Funde und Befunde aus der Grabung Spandauer Burgwall 27
    Uwe Michas
14.15 Uhr
  • Neues von den Grabungen in Berlin-Buch
    Michael Hofmann
14.35 Uhr
  • Marktbörse, Stadttheater und Baulücke mit Hängematte. Archäologie in Köpenick 2006/07
    Gunnar Nath
    Vortrag (pdf, 40 KB)
14.55 Uhr
  • Neues von den Grabungen auf dem Friedrichswerder und am Münzturm in Berlin-Mitte
    Dr. Peter Fuchs

15.15 Uhr
Pause

16.00 Uhr
Geführte Rundgänge durch die Dauerausstellung des DHM mit Schwerpunkt Mittelalter und Frühneuzeit
Führung: Dr. Sven Lücken, Alexander Tiedge und Michael Meichsner

18.00 Uhr
Ausklang der Veranstaltung im Foyer Kinosaal

  • Programm 2007

    PDF-Dokument (515.3 kB)

Bildergalerie

  • Freigelegter Grundriss des eisenzeitlichen Wohn-Stallhauses

    Freigelegter Grundriss des eisenzeitlichen Wohn-Stallhauses

  • Frühslawisches Grubenhaus 8.-9. Jahrhundert

    Frühslawisches Grubenhaus 8.-9. Jahrhundert

  • Glasierte Keramik 13. Jahrhundert

    Glasierte Keramik 13. Jahrhundert

  • Fayenceschale um 1800

    Fayenceschale um 1800

  • Petriplatz Fundamente Lateinschule Foto Leon Kahane

    Petriplatz Fundamente Lateinschule (Foto Leon Kahane)

Veranstaltungsort

Deutsches Historisches Museum, Kinosaal

Eintritt frei, Anmeldung ist nicht erforderlich.

Verkehrsverbindungen
S-Bahn: Hackescher Markt und Friedrichstraße
U-Bahn: Französische Straße, Hausvogteiplatz und Friedrichstraße
Bus: 100, 200 Lustgarten oder Staatsoper

Parken: Tiefgarage unter dem Bebelplatz, Einfahrt Behrenstraße, Parkhaus Dorotheenstraße, City-Quartier Dom Aquarée, Einfahrt Spandauer Straße (alle kostenpflichtig)

Organisation

Landesdenkmalamt Berlin Dr. Karin Wagner Klosterstraße 47, 10179 Berlin Tel.: 030 90259-3680 Fax: 030 90259-3700