Sehenswertes in Pankow

Fontäne Weißensee

Fontäne auf dem Weißen See

Highlights im Bezirk

Das sollten Sie kennen

Wer kennt die touristischen Sehenswürdigkeiten in seinem Kiez, weiß, wo sich historische Orte befinden oder ist mit Freunden und Besuchern schon einmal auf Entdeckungstour in der eigenen Umgebung gewesen? Oft geht man achtlos an bedeutenden Bauwerken, Plätzen oder Parkanlagen vorüber, ahnt gar nicht, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Von den vielen touristischen Highlights, die es in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zu entdecken gibt, hier eine kleine Auswahl.

Alte Bäckerei Pankow

Fast 100 Jahre Backtradition (von 1875-1964) verkörpert die Alte Bäckerei der Familie Hartmann in der Wollankstraße 130. Die kleine Hofanlage mit Backstube und Remise hinter dem eingeschossigen Wohnhaus blieb als idyllisches Kleinod erhalten und erinnert an die dörfliche Bebauung Pankows um 1860. Heute steht das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz. Es wurde zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt ausgebaut und dient als Museum, Backstube, Herberge und Veranstaltungsort.

Alte Mälzerei Pankow

Der erste bedeutsame Industriekomplex Pankows wurde 1881-1897 auf dem Gelände einer bereits seit 1874 bestehenden Malzfabrik zwischen der heutigen Mühlen- und Neuen Schönholzer Straße für die Schultheiss-Brauerei errichtet. Die burgähnlichen Klinkerverblendbauten mit ihren Schloten, Türmchen und zinnenartigen Aufbauten waren typisch für die Industriearchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg beendete Schultheiss die Malzproduktion. Das Gebäude diente viele Jahre als Warenlager der HO (Handelsorganisation der DDR) und stand nach der Wende lange Zeit leer. Heute befinden sich in den denkmalgeschützten Bauten attraktive Wohnungen.

Antonplatz

Der Platz entstand nach der Reichsgründung 1871 mit dem Bau von Hotels, Banken und einem Warenhaus. Benannt wurde er nach dem Unternehmer und Politiker Anton Matthias Schön, einem Bruder von Gustav Adolf Schön, der zu den Mitbegründern des städtischen Weißensee gehörte. Der Platz ist Teil des so genannten Gründerzeitviertels, dessen Straßen und Plätze nach Personen benannt sind, die sich Ende des 19. Jahrhunderts um den Ausbau Weißensees verdient gemacht hatten. 1919/20 wurde im unteren Bereich eines neu erbauten Wohnhauses das erste eigenständige Kino Weißensees errichtet, das heutige „Toni & Tonino“. Der Platz wurde mehrfach umgestaltet.

Bösebrücke

Die 138 Meter lange ehemalige Hindenburgbrücke am S-Bahnhof Bornholmer Straße wurde 1912-1916 erbaut und verband nach 1920 die Bezirke Prenzlauer Berg und Wedding. Ihren heutigen Namen erhielt sie 1948 nach dem Kommunisten Wilhelm Böse, der 1944 in Brandenburg hingerichtet worden war. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 wurde hier ein Grenzübergang eingerichtet. Am 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls, war dieser Übergang der erste, der sich für die DDR-Bürger wieder öffnete. Nahe der Böse-Brücke, auf der nördlichen Seite der Bornholmer Straße, erinnert der „Platz des 9. November“ mit einer Bildergalerie an die Ereignisse.

Brosehaus/Brosepark

Das kleine Traufenhäuschen am Brosepark in der Dietzgenstraße 42 wurde 1764 für Johann Gottfried Palm, seit 1740 Küster zu Pankow, errichtet und später durch den Bankier Engel noch um ein kleines Herrenhaus und eine Orangerie ergänzt. Der Bankier Christian Wilhelm Brose war hier häufiger Gast und kaufte nach dem frühen Tod von Engel im Jahre 1818 das Anwesen. Er versammelte um sich einen großen Freundeskreis, zu dem neben Karl Friedrich Schinkel u.a. auch die Gebrüder Gropius, Karl Knoblauch sowie namhafte Geistliche und Künstler, wie Christian Daniel Rauch oder Ludwig Tieck gehörten. 1919 erwarb die Gemeinde den Besitz. Im Zweiten Weltkrieg trugen die Gebäude schwere Schäden davon und wurden später abgetragen, das Küster-Palm-Haus jedoch erst 1988. Mitte der 1990er-Jahre ist es mit Sponsorenmitteln und Senatsgeldern wieder aufgebaut worden. Seit 1994 hat hier der Freundeskreis der Chronik Pankow seinen Sitz. Er organisiert u.a. Ausstellungen, Lesungen und Vorträge.

Brotfabrik

Das Kunst- und Kulturzentrum an der Prenzlauer Promenade hat fast schon Kultcharakter. Die Einrichtung mit Kino, Bühne, Galerie und diversen Projekten befindet sich an der so genannten Weißenseer Spitze, wo die drei früheren Bezirke Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zusammentreffen. Von 1890 bis Anfang der 1950er-Jahre wurde hier noch Brot gebacken, seit 1986 wird das Gebäude kulturell genutzt. Der Platz vor der Brotfabrik erhielt 2002 den Namen Caligariplatz und nimmt damit Bezug auf die weltbekannte Hauptfigur eines Films, der in den 1920er-Jahren ganz in der Nähe produziert wurde. Mit ihrem Programm knüpft die Brotfabrik an die filmgeschichtlichen Traditionen des Standortes an.

Bürgerpark Pankow

Der Park wurde ab 1856 vom Zeitungsverleger Hermann Killisch von Horn zunächst im italienischen Renaissance-Stil als Privatgarten angelegt und später nach englischem Vorbild weiter ausgebaut und vergrößert. Nach 1864 entstand das prächtige Eingangsportal an der heutigen Wilhelm-Kuhr-Straße, das zu den Wahrzeichen Pankows gehört. Nach dem Tod des Gründers kaufte die Gemeinde Pankow 1907 den Besitz und gestaltete ihn in eine öffentliche Grünanlage, den Bürgerpark, um. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Kuhr verhinderte, dass das Areal als Baugelände freigegeben wurde. Die am Park vorbeiführende Straße erinnert heute an ihn. Zwischen 1920 und 1939 erlebte der Park seine Blütezeit. Herzstück waren das Restaurant und der Musikpavillon, wo wöchentlich mehrere Konzerte und Veranstaltungen stattfanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die meisten Gebäude stark beschädigt und wurden teilweise abgetragen. Nach einer weitreichenden Rekonstruktion 1965-68 erhielt der Park sein heutiges Aussehen. Er ist geprägt durch die den Park durchfließende Panke, weiträumige Wiesenflächen und den teilweise 150 Jahre alten Baumbestand.

Carl von Ossietzky

Der Name Carl von Ossietzky ist in Pankow nicht zu übersehen. Die Ossietzkystraße führt nach Niederschönhausen und mündet auf den Platz gleichen Namens. Eine Statue in der Ossietzkystraße erinnert an den streitbaren Publizisten, Journalisten und Pazifisten. Auch ein Gymnasium in Pankow trägt seinen Namen. Carl von Ossietzky wurde 1889 in Hamburg geboren und starb 1938 in Pankow, nachdem er sich im KZ mit Tuberkelbazillen infiziert hatte. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in der Buchholzer Straße in Niederschönhausen. Ossietzky war Mitherausgeber der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Wochenschrift „Die Weltbühne“.

Dorfkirche Buchholz

Kern der Kirche ist ein nach 1250 errichteter, spätromanischer Granitsteinbau. Die heutige Gestalt geht auf zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten im Laufe der Jahrhunderte zurück. Sowohl der Innenausbau im Barockstil (1670-92) wie auch die Erweiterung der Kirche 1814 wurden im Zuge der Baumaßnahmen 1852-53 beseitigt. Die Kirche erhielt das heute noch existierende östliche Querschiff mit halbrunder Apsis und Staffelgiebel nach Plänen von Regierungsbaurat Soller. 1886 kam der heutige dreigeschossige Südwestturm hinzu. Bemerkenswert ist, dass die Kirche ab 1689 als Simultankirche für die Evangelisch-lutherische und die Französisch-reformierte Gemeinde diente. Für die Sanierung der Kirche werden Spenden gesammelt.

Erich-Weinert-Siedlung/Max-Lingner-Haus

Die DDR-Führung förderte in der Nachkriegszeit den Bau von Einfamilienhäusern für Künstler und Wissenschaftler. So entstand 1951/52 das Wohnviertel um die heutige Beatrice-Zweig-Straße in Niederschönhausen (die Malerin Beatrice Zweig war die Ehefrau von Arnold Zweig), das nach dem Tod Erich Weinerts im Jahre 1953 nach dem Schriftsteller benannt wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Nach Plänen von Hanns Hopp wurden am Rande der Schönholzer Heide 23 relativ einfache zwei- und dreigeschossige Wohnhäuser errichtet, deren Bauweise an die 1920/30er-Jahre anknüpfte. Die Straße ist nur etwa 500 Meter vom Majakowskiring, dem damaligen „Städtchen“ entfernt. Bewohner waren u.a. die Schriftsteller Erich Weinert und Willi Bredel, der Grafiker und Publizist Herbert Sandberg, der Maler Max Lingner und die Bildhauerin Ruthild Hahne, die hier an einem Modell für ein monumentales Ernst-Thälmann-Denkmal arbeitete.
Im ehemaligen Atelier-Wohnhaus von Max-Lingner (Beatrice-Zweig-Straße 2), in dem heute u.a. die Max-Lingner-Stiftung ihren Sitz hat, finden Vorträge, Diskussionen und andere Veranstaltungen statt; es kann nach Voranmeldung auch besichtigt werden. Ebenso das Großraumatelier von Ruthild Hahne – neben dem Kolbe-Atelier übrigens das einzige seiner Art in Berlin. Das Haus der Künstlerin wurde abweichend von den anderen in der Siedlung nicht als Hopp’scher Typenbau errichtet, sondern entstand nach Plänen des Bauhaus-Schülers Kuhnert.

Friedenskirche Niederschönhausen

Die Kirche an der Dietzgenstraße im früheren Dorfkern von Niederschönhausen wurde 1869/71 im Stil der Neuromantik errichtet. König Friedrich Wilhelm IV. selbst soll den Grundriss entworfen haben. Aber schon vorher stand hier eine Kirche, die wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Da die neue Kirche zum Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1871 fertiggestellt worden war, erhielt sie den Namen „Friedenskirche“. Der benachbarte Platz, heute Ossietzkyplatz, wurde Friedensplatz genannt.
Die Kirche ist reich mit Schmuckformen versehen. Sie bildet bis heute das Zentrum des Stadtplatzes. Am Westeingang sind noch zwei Grabmale des 1866 geschlossenen historischen Kirchhofes vorhanden. Zum Komplex gehört auch das 1901/02 als Gemeindeschule errichtete Pfarrhaus. Hauseingang und Fenster des Backsteinbaues sind in weiten Teilen noch original erhalten.

Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Von 1825 bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gelände von der Preußischen Armee als Exerzierplatz genutzt. 1913 entstand auf seinem östlichen Teil ein Sportplatz, der 1951, im Zuge der Weltjugendfestspiele, zum „Berliner Sportpark“ ausgebaut wurde. Es entstanden ein Fußball- und ein Leichtathletik-Stadion sowie mehrere Spiel-, Trainings- und Wettkampfstätten. 1952 erhielt der Sportpark anlässlich des 100. Geburtstages von Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) den Namen des Sporterziehers und Initiators der deutschen Turnbewegung. In der Folgezeit fanden hier wichtige Fußballspiele und Sportereignisse statt. Das Stadion war ebenso in die Streckenführung der Internationalen Friedensfahrt der Radsportler mit einbezogen. Heute ist der Sportpark vor allem als Fußballstadion und Leichtathletik-Anlage bekannt. Er soll in den kommenden Jahren umgebaut und saniert werden.

Gemeindeforum am Kreuzpfuhl/Munizipalviertel

Das Gemeindeforum am Kreuzpfuhl, auch Munizipalviertel genannt, umfasst das Gebiet um die Woelckpromenade. Das Bauensemble mit rotem Klinkermauerwerk entstand zwischen 1908 und 1915 nach Entwürfen des Architekten und Gemeindebaurates Carl James Bühring. Er hat das architektonische Bild des damaligen Berliner Vorortes Weißensee wesentlich geprägt. Neuartig war die Großzügigkeit der Bauten, die bis zu künstlerischen Details im Hausinnern reichte. Die Parkanlage wurde mit in das Bauensemble einbezogen. 1925/29 schloss Architekt Joseph Tiedemann mit seinem so genannten Holländerquartier zwischen Woelckpromenade und Schönstraße an die Gemeindebauten Bührings an. Beide Wohnanlagen sind herausragende Beispiele des Reformwohnungsbaus.

Gethsemanekirche

Die Kirche an der Ecke Stargarder/Greifenhagener Straße wurde besonders durch die Ereignisse um den Herbst 1989 bekannt. Sie war Informationszentrum und Treffpunkt der oppositionellen Bürgerbewegung der DDR. Die Kopie des „Geistkämpfers“ von Ernst Barlach vor der Kirche und das Relief „Widerstand“ von Karl Biedermann erinnern an die Friedensgebete, für die sich die Menschen im Herbst 1989 hier versammelten.
Errichtet wurde die Kirche 1890-1893 durch den Geheimen Baurat August Orth (1828-1901) als Klinkerbau im neugotischen Stil. Sie ist die älteste protestantische Kirche im Ortsteil Prenzlauer Berg und steht auf seinem höchsten Punkt. Schon von weitem ist ihr hoch emporragender Turm zu erkennen. Große Aufmerksamkeit erlangte die Kirche noch einmal zum Ökumenischen Kirchentag 2003, als hier zwei ökumenische Gottesdienste mit gemeinsamer Abendmahlsfeier evangelischer und katholischer Christen stattfanden. Die Kirche ist heute ein wichtiger Standort für Gemeinde- und Kulturveranstaltungen und wird gegenwärtig saniert.

Helmholtzplatz

Der Platz an der Raumer Straße wurde 1897 nach dem Physiologen und Physiker Ferdinand von Helmholtz benannt. Er entstand im Zuge der gründerzeitlichen Blockbebauung in Prenzlauer Berg Ende des 19. Jahrhunderts auf den Resten einer Ziegelei, die das Baumaterial für die Mietshäuser in der Umgebung lieferte. Mehrfach wurde der Platz in der Folgezeit umgestaltet. Besonders seit der Sanierung 1999-2000 ist er wieder grüne Mitte des Wohngebietes und wird mit seinen vielfältigen Spiel- und Freizeitangeboten gern von Anwohnern und Gästen genutzt.

Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee

Der von Friedrich Wilhelm Langerhans entworfene Jüdische Friedhof in der Schönhauser Allee 23 entstand 1827 als Entlastung für den bis dahin genutzten Jüdischen Friedhof in der Großen Hamburger Straße. Nach Eröffnung des Jüdischen Friedhofes in Weißensee 1880 wurde er geschlossen; allerdings fanden auch später noch einzelne Beisetzungen statt. Bedeutende Persönlichkeiten sind hier begraben, so u.a. der Maler Max Liebermann (1847-1935), der Komponist Giacomo Meyerbeer (1791-1864) sowie der Großkaufmann, Mäzen und Verlagsgründer Leopold Ullstein (1826-1899).
In den vergangenen Jahren ist der Friedhof weitgehend restauriert worden. Der neue Hintereingang in der Knaackstraße 41 mit dem anschließenden 400 Meter langen „Judengang“ wird allerdings nur für Führungen geöffnet. Der „Judengang“ ist der historische Weg, über den die Juden ihre Verstorbenen tragen mussten. In einem auf den Fundamenten der kriegszerstörten Trauerhalle neu errichteten Lapidarium werden wertvolle alte Grabsteine vor Wetterunbilden geschützt aufbewahrt und eine Ausstellung informiert über den Ritus der jüdischen Bestattung.

Jüdischer Friedhof Weißensee

Der Friedhof in der Herbert-Baum-Straße 45 ist der flächengrößte erhaltene jüdische Friedhof in Europa und wurde als dritte Begräbnisstätte der wachsenden Jüdischen Gemeinde Berlins angelegt. Hier gibt es fast 116.000 Grabstellen, die nach jüdischer Tradition nicht mehr angetastet werden dürfen. Der Friedhof entstand 1880 nach Plänen des Architekten Hugo Licht, der die gelben Backsteingebäude und das Arrangement der Grabfelder in Dreiecke, Rechtecke und Trapeze gestaltete. Hinter dem Eingang steht ein Denkmal für die 6 Millionen von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Die Namen der größten Konzentrationslager befinden sich auf kreisförmig aufgestellten Stelen. Zahlreiche berühmte Berliner sind hier bestattet, so u.a. der Maler Lesser Ury, die Verleger Samuel Fischer und Rudolf Mosse sowie der Schriftsteller Stefan Heym. Neben den traditionell schlichten Grabsteinen kann man hier auch aufwändige Grabgestaltungen entdecken, so z.B. die von Walter Gropius geschaffene kubistische Grabstätte für Albert Mendel oder das Grab der Familie Panowsky von Ludwig Hoffmann.

Jüdisches Waisenhaus

Das neobarocke Gebäude in der Berliner Straße 120/121/Ecke Hadlichstraße in Pankow wurde 1912/13 in seiner jetzigen Gestalt errichtet und in der Nazizeit als Behörde der SS missbraucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier nacheinander zwei Botschaften untergebracht. Heute befinden sich nach umfassender baulicher Instandsetzung durch die Cajewitz-Stiftung die Janusz-Korczak-Bibliothek, soziale Einrichtungen und die freie Grundschule „Schule Eins“ im Haus. Der prunkvolle Betsaal mit seiner wertvollen Kassettendecke im 2. Obergeschoss, 1913 vom jüdischen Zigarettenfabrikanten und Mäzen Josef Garbáty-Rosenthal gestiftet, wird für verschiedene Veranstaltungen, Konzerte und Foren genutzt.
Das Waisenhaus beherbergte einst bis zu hundert Zöglinge auf einmal. Unter der Nazidiktatur wurde es geschlossen. 43 Kinder und Erzieher wurden deportiert und ermordet. Auf die insgesamt 589 deportierten Pankower Juden weist eine Gedenkwand in der Bibliothek hin. Der Verein der Förderer und Freunde des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses setzt sich für die Erforschung und Bewahrung der Geschichte des Jüdischen Waisenhauses als Kulturdenkmal und für das Andenken ehemaligen jüdischen Lebens in Pankow ein.

Kavalierhaus (Villa Hildebrand)

Der einstige Prachtbau an der Breiten Straße 45 gehörte einmal zu den schönsten Häusern Pankows und ist heute eines der ältesten Baudenkmale in seinem Zentrum. Errichtet wurde es um 1765 als Sommersitz eines reichen Berliner Kaufmanns. Der Name Kavalierhaus erinnert an Gebäude, die in der Nähe des Schlosses Schönhausen für Kavaliere – Günstlinge und ausgewählte Gesellschafter des Hofes – gebaut worden waren. Bewohnt wurde die Villa u.a. von dem Dichter Achim von Arnim und dem Kaufmann Carl Philipp Möring. Bekannt ist sie auch als Villa Hildebrand, benannt nach einem Schokoladenfabrikanten aus dem Wedding, der das Gebäude bis 1939 als Sommersitz nutzte.
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde detailgetreu rekonstruiert und der Park in Anlehnung an die historischen Vorlagen neu gestaltet. Blickfang sind die markant geschwungene Sandsteintreppe und die vier Putten an der Vorderfront des Hauses, die nach klassischer griechischer Vorstellung die vier Temperamente darstellen: den Melancholiker, den Sanguiniker, den Phlegmatiker und den Choleriker. Die Originale befinden sich im Besitz der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen und stammen aus der Werkstatt von Gottfried Köffler. Träger des Kavalierhauses ist heute die Caritas. Es finden Konzerte, Lesungen und verschiedene Veranstaltungen statt.

Kirche zu den vier Evangelisten

Die kleine Dorfkirche „Zu den vier Evangelisten“ auf dem Pankower Anger in der Breiten Straße wurde 1230 das erste Mal urkundlich erwähnt und ist heute das älteste Baudenkmal in Pankow. Die ursprüngliche Kirche aus Feldsteinen umfasste nur den heutigen Altarbereich bis zur Kanzel. Der noch erhaltene alte Teil der Kirche stammt wahrscheinlich aus späterer Zeit um 1500. Im 19. Jahrhundert reichte die Kirche für die gewachsene Gemeinde nicht mehr aus und wurde nach Plänen von Friedrich August Stüler 1857-1859 durch einen dreischiffigen Anbau vergrößert, der ihr auch ihr heutiges Gepräge gab. Die Kirche ist nach den vier Evangelisten des Zweiten Testaments Johannes, Lukas, Markus und Matthäus benannt. Die im Krieg stark beschädigten Türme wurden 1953 verkürzt wieder aufgebaut.

Kollwitzplatz

Der Platz gehört zu der wohl quirligsten Gegend in Prenzlauer Berg. Um ihn herum laden viele Szenecafés, Restaurants und kulturelle Einrichtungen ein. Begrenzt wird der 1875 entstandene ehemalige Wörther Platz von der Wörther, der Kollwitz- und der Knaackstraße. Sowohl der Platz als auch die heutige Kollwitzstraße (ehem. Weißenburger Straße) erhielten ihren Namen 1947 zu Ehren der Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945). Sie hatte in der Weißenburger Straße 25 fünfzig Jahre lang gewohnt und gearbeitet. Ihr Mann, Dr. Karl Kollwitz, war als „Armenarzt“ von Prenzlauer Berg bekannt. Das Wohnhaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört; an seiner Stelle steht heute das Haus Kollwitzstraße 56 A. Eine Gedenktafel erinnert an das Wirken von Käthe und Karl Kollwitz. Ein Denkmal der Künstlerin von Gustav Seitz steht seit 1959 auf dem Platz.

KulturBrauerei

Die KulturBrauerei in der Schönhauser Allee 36 ist heute ein multikulturelles Zentrum mit Restaurants, Büros, Verlagen, Ateliers, Theater, einem Kino und Museen. Es entstand 1991 auf dem Gelände der früheren Schultheiss-Brauerei, einem fast vollständig erhaltenen Industriekomplex aus dem 19. Jahrhundert.
Die Geschichte der KulturBrauerei nahm 1842 ihren Anfang, als der Apotheker Heinrich Prell in der Neuen Jakobstraße eine kleine Brauerei mit Bierstube gründete. Nach seinem Tod 1853 übernahm Jobst Schultheiss die Brauerei und gab ihr und dem Bier den später weltberühmten Namen. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gelände erweitert und die heutigen, jetzt unter Denkmalschutz stehenden Gebäude errichtet. Die Brauerei war bis 1967 in Betrieb.

Majakowskiring Das „Städtchen“

Die ringförmige Straße im Ortsteil Niederschönhausen wurde 1950 nach dem russisch-sowjetischen Dichter Wladimir Majakowski benannt und ist ein beredtes Zeugnis deutscher Geschichte. Führende DDR-Politiker wie Otto Grotewohl, Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht bewohnten von 1949 bis 1965 das mit Schlagbaum und Wachposten abgeriegelte „Städtchen“. Aber auch schon vor dieser Zeit war die Gegend um das Schloss Schönhausen mit seinen vielen Parkanlagen ein beliebter Wohnort von bedeutenden Persönlichkeiten. Um die Wende zum 20. Jahrhundert entstanden hier schöne Villen, wie z.B. die Villa Magna, Majakowskiring 2, die von dem berühmten Berliner Fotografen Richard Kasbaum errichtet wurde. Die alten Bürgervillen wurden 1945 von der Roten Armee beschlagnahmt und zwangsgeräumt.
Das Ende ereilte das „Städtchen“ im Herbst 1972, als die DDR-Führung nach Wandlitz übergesiedelt war. Seitdem residieren hier viele diplomatische Vertretungen.

Mauerpark

Seit seiner Entstehung Anfang der 1990er-Jahre hat sich der Park mit seinen Spiel- und Sportmöglichkeiten, Amphitheater, Kinderbauernhof und Kletterfelsen sowie zahlreichen Veranstaltungen zur „buntesten Grünfläche“ Berlins entwickelt. Sie soll in den nächsten Jahren vergrößert und weiter gestaltet werden. Entstanden ist der Park entlang der Schwedter Straße auf dem Gelände der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Der Verlauf der ehemaligen Außenmauer ist durch eine Reihe von Betonplomben im Boden gekennzeichnet und ein Teil der Hinterlandmauer auf einer Länge von rund hundert Metern auf dem Hang noch erhalten. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war das Areal vorstädtisches Ackerland, ab 1822 Exerzierplatz der preußischen Armee. 1872-78 wurde hier der Güterbahnhof der Nordbahn (seit 1950 Güterbahnhof Eberswalder Straße) errichtet. Er war noch bis Anfang der 1980er-Jahre in Betrieb.

Max-Schmeling-Halle

Die nach der Boxsport-Legende benannte Mehrzweckhalle für Sport- und Musikveranstaltungen, Messen, Ausstellungen und Konferenzen auf der Nordseite des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks wurde 1997 eröffnet und bietet knapp 12.000 Besuchern Platz. Bis 2008 trainierte hier der Profi-Basketballverein ALBA Berlin, heute ist die Halle vorwiegend Heimstätte der Handball-Erstligisten Füchse Berlin und des Volleyball-Bundesligisten Berlin Recycling Volleys. Megastars aus der Musikbranche, Top-Athleten und internationale Größen des Showbusiness treten hier auf. Regelmäßig finden Profiboxkämpfe und Volleyballmeisterschaften statt. 2002 wurde die Halle mit dem Architekturpreis in Gold des Internationalen Olympischen Komitees und der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen ausgezeichnet.

Panke

Das Flüsschen hat dem Ortsteil und späteren Bezirk seinen Namen gegeben. „Panikwa“ soll es irgendwann geheißen haben, was im Slawischen so viel bedeutet wie „Fluss mit Strudeln“. Heute ist der Panke nicht mehr anzusehen, dass sie bis 1908, dem Beginn ihrer Regulierung, ein Fluss mit starkem Gefälle war, der für Überschwemmungen sorgte und 1839 sogar das Mühlenrad einer Wassermühle im heutigen Bürgerpark fortriss. Die Panke nimmt am Stadtrand von Bernau ihren unscheinbaren Anfang und schlängelt sich ca. 26 km über die Landschaft des Panketals, vorbei an den alten Dorfgemeinden Buch, Karow, Blankenburg, Französisch Buchholz, Niederschönhausen und Pankow, dann weiter durch Wedding nach Mitte, wo sie sich am Nordhafen in den Spandauer Schifffahrtskanal ergießt. Die Ufer sind an den meisten Stellen durch einen Wander- und Radweg erschlossen (Pankeweg).

Pankower Rathaus

Das Pankower Rathaus gehört zu den architektonisch schönsten in Berlin. Errichtet wurde es in Formen des Jugendstils von Wilhelm Johow im Jahre 1903. Besonders eindrucksvoll ist der von zwei Türmen flankierte Haupteingang, durch den man in ein geräumiges, vornehm gehaltenes Vestibül tritt. Schmuckstück ist das historische Trauzimmer, dessen Ausstattung aus dem alten Standesamt auf der Fischerinsel stammt.
Nach der Fusion der drei ehemaligen Bezirke Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg ist das markante Gebäude heute Sitz des gemeinsamen Bezirksbürgermeisters. Doch nicht nur Behördengänge führen hierher, regelmäßig finden auch Konzerte, Kunstausstellungen oder Vortragsreihen statt.

Pfarrkirche Weißensee

Die Kirche der evangelischen Gemeinde Weißensee in der heutigen Berliner Allee 180 wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts am damaligen Dorfanger aus Feldsteinen anstelle einer Holzkirche aus dem 13. Jahrhundert errichtet. Der heutige Turmunterbau ist der einzige Überrest aus jener Zeit. Westportal und Turmaufsatz entstanden 1830 vermutlich nach Entwürfen aus dem Umkreis von Karl-Friedrich Schinkel. Ende des 19. Jh. wurde das Gebäude erweitert.
Die Kirche brannte 1943 nach Bombenangriffen völlig aus und wurde 1948/49 in vereinfachter Form nach Entwürfen von Herbert Erbs wieder aufgebaut; der Turm über dem Zeltdach erhielt einen einfachen Spitzhelm. Von der alten Ausstattung der Kirche ist nichts mehr erhalten. Altartisch, Taufe und Kanzel wurden nach Entwürfen von Werner Richter gestaltet, das Altarkreuz schuf der Kunstschmied Fritz Kühn. Die Glasbilder in den Apsisfenstern sind ein Werk von Gerhard Olbrich. Eine Besonderheit der Kirche sind ihre zwei Orgeln. 2005/06 wurde die Kirche aufwändig restauriert. Regelmäßig finden hier auch Konzerte statt.

Pfefferberg

Das Gelände der ehemaligen Brauerei Pfefferberg zwischen Schönhauser Allee und Christinenstraße wurde zu einem Zentrum für Kunst und Kultur, Dienstleistungen und soziale Einrichtungen umgestaltet. Hier gibt es ein Hostel, mehrere Ausbildungsbetriebe, Galerien und Werkstätten. In der wiederaufgebauten Schankhalle sind ein Theater, ein Kino, ein Restaurant mit Biergarten und ein Seminar- und Veranstaltungszentrum vereint.
Seinen Namen erhielt der ehemalige Windmühlenberg nach dem bayerischen Brauereibesitzer Pfeffer. Die Brauerei ist die älteste im Ortsteil Prenzlauer Berg. Sie wurde 1841 errichtet und musste 1921 schließen; danach wurden die Gebäude für unterschiedliche Zwecke genutzt. 1991 gründeten Künstler den Verein „Pfefferwerk“, der hier sozio-kulturelle Projekte betreibt.
Nach fast hundert Jahren nahm am historischen Standort nun auch wieder eine Brauerei ihre Arbeit auf. Das selbst gebraute Pfefferbräu gibt es in der Schankhalle.

Prater-Garten

Der Prater in der Kastanienallee 7-9, seit 1995 zweite Spielstätte der Volksbühne, ist Berlins ältester Biergarten. Seit 1837 gibt es hier Bier und Kaffee. 1852 begann der Aufstieg des „Etablissements“ zur Freizeit- und Vergnügungsstätte. Das Haus war Kneipe, Ausflugslokal, Varieté, Volkstheater, Ballsaal und politischer Versammlungsort zugleich. Mit der Einführung des Films hielt das neue Medium auch hier Einzug.
Ab 1967 war der Prater Kreiskulturhaus von Prenzlauer Berg. 1994 übergab der ehemalige Bezirk das Theater an die Volksbühne, die hier nach dem Krieg schon einmal ihre Spielstätte hatte. Über ihren regulären Spielbetrieb hinaus veranstaltet sie hier jährliche Großspektakel, Ausstellungen, Performances, Konzerte und Filmvorführungen. Gegenwärtig wird die Praterbühne vom Theater an der Parkaue als Spielstätte genutzt.

Schloss Schönhausen

Das denkmalgeschützte Schloss ist mit seinem riesigen Park und etlichen Nebengebäuden ein herausragendes Denkmalensemble in Pankow. In den 1950er-Jahren war es Amtssitz des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck; danach wurde es als Gästehaus der DDR-Regierung genutzt; u.a. nächtigten hier Fidel Castro und Michail Gorbatschow. 1989 fanden in den neben dem Schloss gelegenen Konferenzräumen die Zwei-plus-vier-Verhandlungen zur Wiedervereinigung und die Sitzungen des Runden Tisches statt.
Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss von Königin Elisabeth-Christine, Gemahlin des legendären Preußenkönigs Friedrich II. Er schenkte es ihr 1740 bei seiner Thronbesteigung. Nach dem Tod von Elisabeth-Christine war das Schloss Sommersitz für verschiedene Mitglieder der Hohenzollern-Familie. 1920 ging es in den Besitz des preußischen Staates über.
Im Dezember 2009 wurde das Gebäude nach über fünfjähriger Sanierung als Museumsschloss der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wiedereröffnet.

Schlosskirche Buch

Die von Baumeister Friedrich Wilhelm Diterichs (Prinzessinnen-Palais Unter den Linden) entworfene Kirche im historischen Dorfkern von Buch gilt wegen ihrer eindrucksvollen barocken Gestaltung als eine der schönsten Landkirchen in der Region. Gutsherr Adam Otto von Viereck ließ sie zwischen 1731 und 1736 nach Abriss der mittelalterlichen Fachwerkkirche errichten, um sein Schloss aufzuwerten. Nach einem Bombentreffer 1943 brannte die Kirche weitgehend aus. Bei ihrer Wiederherstellung 1950-53 wurde auf den Wiederaufbau des Turmes verzichtet und auch die Kuppel weit flacher als ursprünglich ausgeführt. Pilaster, Segmentbogen- und Rundfenster, unterschiedlich geschmückte Portale sowie ein abschließendes Triglyphengebälk veranschaulichen allerdings noch heute Diterichs Beitrag zur Berliner Barockarchitektur. Ein Förderverein setzt sich für den denkmalgerechten Wiederaufbau des Turmaufsatzes durch Einwerben von Spenden und Fördermitteln ein.
Der angrenzende Friedhof mit seinem reichen Baumbestand ist ebenfalls Teil des Denkmalensembles.

Schwedter Nordwand

Am nördlichen Ende des Mauerparks, an der Fußgängerbrücke Schwedter Steig, lädt seit 2004 ein 15 Meter hoher zweiteiliger Kletterturm aus Beton zur sportlichen Betätigung ein. Die Anlage mit dem Namen „Schwedter Nordwand“ wurde vom Quartiersmanagement Falkplatz auf Wunsch von Anwohnern aus Mitteln des Fonds „Soziale Stadt“ errichtet. Betreut wird der Felsen vom Alpinclub Berlin. Geübte Kletterer können hier auf 18 verschiedenen Routen nach oben gelangen.

Senefelderplatz

Der ehemalige Thusneldaplatz entstand 1885 auf dem Pfefferberg nach Plänen des damaligen Berliner Stadtgartendirektors Hermann Mächtig als gründerzeitlicher Schmuckplatz. 1892 wurde hier dem Erfinder der Lithografie, Alois Senefelder, ein Denkmal gesetzt (geschaffen von Rudolf Pohle). 1896 schließlich erhielt der Platz seinen heutigen Namen. Im Krieg wurden Denkmal und Gartenanlage beschädigt, bis 1963 jedoch erneuert. Seit 2001 steht auch das „Café Achteck“ nach seiner Restaurierung wieder auf dem Platz.

Sowjetisches Ehrenmal Schönholzer Heide

Der Soldatenfriedhof und Gedenkort im nordwestlichen Teil der Schönholzer Heide entstand 1947-49 etwa zeitgleich mit den Ehrenmalen im Tiergarten und im Treptower Park. Auf ihm sind die Überreste von über 13.000 der insgesamt etwa 80.000 Soldaten der Roten Armee beigesetzt, die bei den Kämpfen um Berlin im April/Mai 1945 starben. Vor einem 33,5 Meter hohen Obelisk aus hellgrauem Syenit befindet sich das an eine christliche Pietà erinnernde Hauptdenkmal, die russische „Mutter Heimat“, die ihren gefallenen Sohn betrauert, der mit der Fahne des Sieges bedeckt ist. 2010-2013 wurde das Ehrenmal umfangreich saniert.
Die Schönholzer Heide war während des zweiten Weltkrieges Standort eines großen Zwangsarbeiterlagers.

Synagoge Rykestraße

Die heute mit über 2000 Sitzplätzen größte Synagoge Europas ist das markanteste Gebäude in der Rykestraße. Im Hof gelegen, wurde sie ebenso wie das Vorderhaus 1902-1904 nach Plänen des Architekten Johann Hoeniger im neoromanischen Stil erbaut. Im Vorderhaus befanden sich eine Religionsschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und seit 1922 auch eine Schule des Zionistischen jüdischen Schulvereins, die von der Jüdischen Gemeinde 1929 als III. Private Volksschule übernommen wurde. 1941 musste die Schule nach der Beschlagnahme des Gebäudes durch die Nationalsozialisten schließen. Viele Schüler und Lehrer wurden deportiert und ermordet.
Nach einer kurzen Zeit als Durchgangsheim für jüdische Überlebende der Konzentrationslager nutzte die Volkssolidarität das Haus. In der DDR war die 1953 restaurierte und neu eingeweihte Synagoge die einzige erhaltene Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Ost-Berlin. Regelmäßig fanden hier am Sabbat und an Feiertagen Gottesdienste statt.
1999 öffnete hier wieder ein jüdisches Lehrhaus, die Ronald S. Lauder Foundation. Nach umfassender Renovierung wurde die Synagoge im August 2007 mit der feierlichen Einbringung der Thora-Rollen neu eingeweiht. Der Innenraum ist nahezu originalgetreu wiederhergestellt.

Wasserturm Prenzlauer Berg/„Dicker Hermann“

Der Wasserturm an der Knaackstraße, auch als „Dicker Hermann“ bekannt, steht auf dem ehemaligen Windmühlenberg und ist eines der Wahrzeichen Prenzlauer Bergs. Er wurde 1875-1877 nach Plänen des langjährigen Direktors der Berliner Wasserwerke, Henry Gill, mit einem Hochwasserbehälter und Beamtenwohnungen darunter erbaut und war bis 1952 in Betrieb. Nach seiner denkmalgerechten Sanierung beherbergt das Gebäude heute neue Wohnungen, deren Zimmer die Form eines Tortenstücks haben. Neben dieser architektonischen hat der Turm auch eine akustische Attraktion zu bieten: Die unterirdischen Wasserspeicher werden für Musikveranstaltungen, Installationen und Performances genutzt.
Der Wasserturm ist heute das älteste Industriedenkmal seiner Art in Berlin. Auf Berliner Gebiet dienten ab 1856 mehr als 30 Wassertürme und Hochbehälter der Wasserversorgung.

weißensee kunsthochschule berlin

1946 gründeten Künstler und Gestalter, die sich den Ideen des Bauhauses verpflichtet fühlten, in der Bühringstraße 20 die „Kunsthochschule des Nordens“. Sie nutzten dafür das 1935 errichtete Verwaltungsgebäude der enteigneten Schokoladenfabrik der Trumpf-Werke. Ein Jahr später erhielt die Schule den Status einer Hochschule für Angewandte Kunst. 1955/56 entstand der Erweiterungsbau. Heute werden hier über 800 Studenten in Malerei und Bildhauerei, Bühnen- und Kostümbild, Visueller Kommunikation, Mode- und Produktdesign u.a. unterrichtet. Viele Absolventen haben nationale und internationale Anerkennung erlangt.

Weißer See

Mit seiner zehn Meter hohen Fontäne ist er Wahrzeichen und Namensgeber des gleichnamigen Ortsteils. Der Park am Weißen See wurde in den vergangenen Jahren neu gestaltet. Mitten in der Stadt und doch von der Magistrale abgeschirmt lädt ein Rundweg zu Spaziergängen ein. Am Rande des Sees befindet sich das historische Seebad, 1879 als Bestandteil des Etablissements „Schloss Weißensee“ errichtet. Von der Terrasse des traditionsreichen Restaurants „Milchhäuschen“ hat man einen herrlichen Blick über den See.

Wohnanlage Amalienpark

Die Wohnanlage mit ihren landhausartigen Mietshäusern am Amalienpark 1-8 wurde 1896/97 nach englischem Vorbild errichtet, entworfen und erbaut von Architekt Otto March. Sie diente als Vorzeigeprojekt der Ersten Deutschen Städtebau-Ausstellung 1910 und galt als herausragende Alternative zu den seinerzeit typischen Mietskasernen. Ab 1990 ist die Wohnanlage originalgetreu saniert worden. Ihren Namen erhielt sie nach der Prinzessin Anna Amalie von Preußen (1723-1787), der jüngsten Schwester König Friedrich II.

Zeiss-Großplanetarium

Das Planetarium an der Prenzlauer Allee wurde 1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerkes eröffnet. Zentrum ist die große silberne Himmelskuppel mit 23 Metern Durchmesser. Von 2014 bis zum Sommer 2016 wurde das Haus saniert und inhaltlich wie technisch zu einem der modernsten Sternentheater Europas aus- und umgebaut. Der neue 360-Grad-Ganzkuppel-Sternenprojektor Universarium IX wurde – wie bereits der erste Projektor – von der Firma Zeiss errichtet. Das Planetarium bietet ein vielfältiges Programm für alle Altersklassen. Auf dem Spielplan stehen neben Wissenschafts-, Kinder- und Unterhaltungsprogrammen auch Vorträge und Sonderveranstaltungen.

Zigarettenfabrik und Villa Garbáty

Berlin war Ende des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der deutschen Zigarettenproduktion – eine Erwerbsquelle u.a. auch für jüdische Einwanderer. Im Stil des Neoklassizismus entwarf Architekt Karl Überholz 1906 im Auftrag Josef Garbáty-Rosenthals ein u-förmiges Fabrikgebäude, das 1913 um einen weiteren Trakt zur Berliner Straße hin ergänzt wurde. Bis 1931 arbeiteten hier etwa 1600 Menschen. Der Industriekomplex, hauptsächlich die Front zur Hadlichstraße mit ihren weißen Glasursteinen, Jugendstilelementen und den großzügigen Fenstern, war typisch für die Architektursprache der Gewerbebauten vor dem Ersten Weltkrieg. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Fabrik in einem Teil des alten Komplexes bis zur Wiedervereinigung die Zigarettenproduktion der Marken Club, Cabinet und Karo fort. Jetzt entstanden hier Wohnungen.
Neben der Fabrik in der Berliner Straße 126-127 liegt die neobarocke Villa Garbáty, die 1890 für den Bankier und Rechtsanwalt Salomonsohn erbaut worden war. 1901 erwarb sie der jüdische Zigarettenfabrikant Josef Garbáty-Rosenthal, der hier bis zu seinem Tode 1939 lebte. Heute befindet sich hier die Libanesische Botschaft in Berlin.

Text: Bezirksmagazin Pankow 2017/2018 (Mit freundlicher Unterstützung der HertelMedia Verlags-GmbH)