Nach Abschluss der Schadstoffsanierung des Tribünengebäudes begann Ende 2024 der konstruktive Abriss. Vor Beginn der Abrissarbeiten wurden im Rahmen einer umfassenden Schadstoffsanierung alle aus Gutachten und der Konstruktion bekannten und darüber hinaus gefundenen Schadstoffe (insbesondere auch Asbest) ordnungsgemäß entfernt und entsorgt.
Anfang April 2025 wurden bei Abrissarbeiten des Tribünengebäudes durch das Abrissunternehmen Bruchstücke von schwachgebundenen Asbest-Brandschutzplatten (Sokalit) im Bauschutt gefunden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen als Bauherrin hat daraufhin umgehend die Öffentlichkeit informiert. https://www.berlin.de/sen/sbw/presse/pressemeldungen/pressemitteilung.1552615.php
Bei den Funden handelt es sich um Asbestbaustoffe, die vermutlich im Zuge der Errichtung des Gebäudes (1986/87) illegal im Gebäude „entsorgt“ wurden. Es ist zu vermuten, dass überschüssiges Asbestmaterial (aber auch andere Baustoffe) in diverse Hohlräume verfüllt bzw. verkippt wurden. Dies war bei den Voruntersuchungen nicht feststellbar.
Gegenwärtig sind auf dem Baustellengelände mehrere Bauschutthaufen vorhanden. In den nicht abgedeckten Haufen gibt es keine Asbestfunde.
Das einzige mit Asbest kontaminierte Haufwerk ist entsprechend der Vorgaben des Landesamtes für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin (LAGetSi) mit faserdichten Planen abgedeckt, um die Emission von Faserstäuben zu verhindern.
Die Einhaltung und tägliche Überwachung der abgestimmten Maßnahmen, die dem Stand der Technik entsprechen, dienen dazu die Arbeiter nicht zu gefährden und die Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen.
Das Volumen des kontaminierten Bauschuttes wird auf ein Volumen von 1.300 m³ geschätzt. Der nach den entsprechenden Vorgaben mit Planen abgedeckte und gesicherte Bauschutthaufen besteht zu 99,9 Prozent aus Betonabbruch und Stahl. Der Volumenanteil der Sokalit-Platten (schwachgebundener Asbestbaustoff) im Bauschutthaufen entspricht ca.
0,1 Prozent. Hiernach liegt der tatsächliche Asbestgehalt im abgedeckten Haufwerk zwischen 1 und 7 Promille.
Der Richtwert für die Klassifizierung als sogenannter „gefährlicher Abfall“ wird unterschritten. Es handelt sich gemäß den Regelungen der LAGA M23 von 11/2022 um „asbesthaltigen Abfall“, da Asbestbruchstücke im Bauschutt sichtbar sind. Die LAGA M23 ist eine Vollzugshilfe zur Entsorgung asbesthaltiger Abfälle der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall.
Das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin (LAGetSi), die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (Immissionsschutz), das Bezirksamt Pankow (Fachbereich Hygiene und Umweltmedizin), die Sportverwaltung und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen haben sich in einer ressortübergreifenden Konferenz über die Maßnahmen verständigt.
Die Abdeckung des Haufwerks mit Planen entspricht demnach allen Sicherheitsstandards.
Für die weiteren Schritte, insbesondere die Verpackung und Entsorgung wurden Hinweise aufgenommen und in das Entsorgungskonzept eingearbeitet, um auch weiterhin die Sicherheit auf höchstem Maße zu gewährleisten.
Zu den vorgesehenen Maßnahmen gehören unter anderem:
• Öffnung des Haufwerkes nur im benötigten Arbeitsbereich.
• Staubbindung durch (Besprenkelung/Benebelung)
• Verladung des kontaminierten Bauschuttes in 1m³ Asbest-Bigbag mittels Bagger mit Schutzbelüftung, Zweischalengreifer, unter Nutzung einer Staubschutzwand in Windrichtung, Wassernebel durch zweiten Wasserwerfer, Trichter zur Verfüllung, doppelten Asbest-Bigbag sowie Beladung mit nur 0,75 m³ zur Vermeidung von Beschädigungen und möglicher Freisetzung von Asbestfasern
• Anschließende Verladung mittels Radlader in bereitgestellte Abrollcontainer mit Deckel
• Täglicher Verschluss und Sicherung des Haufwerkes
• Die Verpackung des Materials soll in der übernächsten Woche (KW 23) beginnen.
Zusätzliche Maßnahmen sind noch geplant:
• Anpassungsmaßnahmen an der Verladestelle
• Vergrößerung des Sicherheitsabstandes zum Bauzaun, in Abhängigkeit der jeweiligen Arbeiten
• Einarbeitung der Wettersituation in den Arbeitsplan
• Messkonzept auf Grundlage von Referenzmessungen
Die Öffentlichkeit kann sich fortlaufend über die weiteren Schritte und aktuellen Sachstände auf der Projekthomepage https://jahnsportpark-fuer-alle.berlin.de/ informieren.