Entscheidung über den Partner beim weiteren Aufbau des Stadtinformationssystems Berlin getroffen

Presse- und Informationsamt des Landes Berlin
Berlin, den 28. Oktober 1997

Der Senat von Berlin hat heute auf Vorlage des Regierenden Bürgermeisters beschlossen, mit einem von dem Unternehmen debis geführten Konsortium in Verhandlungen über den Abschluß eines Vertrages zum weiteren Betrieb und Ausbau der vom Land Berlin unterhaltenen elektronischen Informationsdienste zu einem umfassenden elektronischen Stadtinformationssystem einzutreten. Er folgt damit den in früheren Senatsbeschlüssen festgelegten Stufenplan zur Errichtung eines integrierten elektronischen Stadtinformationssystems für das Land Berlin.

Der Entscheidung war eine europaweite Ausschreibung in Form eines Teilnehmerwettbewerbs vorausgegangen, auf die acht Einreichnungen eingegangen sind. Davon wurden drei in die engere Wahl genommen und in einem differenzierten Punkteverfahren durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe, das Landesamt für Informationstechnik und die Senatskanzlei sowie durch ein unabhängiges Beratungsunternehmen getrennt bewertet.

Sowohl im Ergebnis dieser Bewertungen wie in der Projektpräsentation konnte das von debis geführte Konsortium den überzeugensten Eindruck vermitteln, so daß mit diesem Konsortium nunmehr in das Verhandlungsverfahren mit dem Ziel eines Vertragsabschlusses eingetreten werden soll.

In Anbetracht des Umfangs und der Vielfalt der dabei berührten unterschiedlichen Aspekte und Anwendungen sollen dabei auch die Möglichkeiten geprüft werden, wie sich gegebenenfalls auch die zweit- und drittplazierten Bewerber sowie weitere, nicht zu den Bieterkonsortien gehörende klein- und mittelständische Unternehmen aus der Region Berlin mit beispielhaften Teillösungen innerhalb des Systems präsentieren können.
Das Stadtinformationssystem des Landes Berlin besteht zur Zeit aus umfangreichen Informationsangeboten im Internet und in T-Online und kleineren Pilotanwendungen im digitalen Rundfunk (DAB) und im digitalen Fernsehen (DVB).

Im Internet sind unter der Adresse “www.berlin.de” rund 3.500 Dokumente weltweit abrufbar, darunter so interessante Anwendungen wie Online-Buchungen von Hotels und Theaterkarten. Gegenwärtig werden auf diesem Server täglich rund 16.000 Seitenabrufe gezählt. Das entspricht ca. 480.000 Seitenabrufen im Monat. DIe T-Online Datenbank umfaßt etwa 12.000 Seiten im Cept-Standard bei monatlich ca. 300.000 Abrufen. Ein wichtiger Service ist hier das als Telesoftware gegen geringe Gebühr abzurufende Amtsblatt des Landes Berlin mit den aktuellen Stellenangeboten und den öffentlichen Ausschreibungen.

Der private Betreiber soll das Informationsangebot des Landes durch einen von ihm zu gestaltenden kommerziellen Teil zu einem umfassenden Komplettangebot über Berlin ergänzen und als zusätzliche Vetriebswege Informationssäulen (Kiosksysteme) im öffentlichen Stadtraum errichten sowie den Ausbau des interaktiven Fernsehens und weiterer geeigneter elektronischer Vertriebswege vorantreiben.

Der Senat von Berlin will mit seiner Initiative bewußt die positiven Möglichkeiten der neuen Medien nutzen, um die Kommunikation zwischen der Öffentlichkeit und den Instanzen von Politik und Verwaltung zu verbessern. Er wendet sich dabei sowohl an die Einwohner dieser Stadt wie an ihre Besucher und alle an Berlin Interessierten weltweit. Angesichts der unbestrittenen Risiken und des kaum noch überschaubaren Wildwuchses in diesem Bereich will der Senat mit seinem Angebot eine Qualitätsmarke setzen, an der die Nutzer sich jederzeit verläßlich orientieren können.

Das Ziel ist sowohl eine umfassendere und aktuellere Information der Bürgerinnen und Bürger wie die Vereinfachung von Verwaltungsvorgängen durch die Einführungen von interaktiven Verwaltungsanwendungen und die Erhöhung des allgemeinen Lebenskomforts durch die Bereitstellung innovativer Serviceleistungen. Als neue Kommunikationsplattform erschließen die elektronischen Medien den Bürgerinnen und Bürgern darüber hinaus erweiterte Möglichkeiten für den Austausch von Informationen und Meinungen und die Teilhabe an ihren kommunalen Angelegenheiten.

Daneben dient die Entwicklung neuer technischer Lösungen und innovativer Angebote im Rahmen eines solchen Systems der Profilierung eines für die Stadt bedeutenden Forschungs- und Industriezweiges und wirkt förderlich für den weiteren Ausbau der IKT-Infrastruktur als wichtigem Standort- und Wirtschaftsfaktor im internationalen Wettbewerb.

Weitere Informationen, darunter die maßgeblichen Senatsbeschlüsse sowie der Anforderungs- und Leistungskatalog des Teilnehmerwettbewerbs, sind im Internet unter www.berlin.de, “Projekt Stadtinformationssystem Berlin” abrufbar.