„Ich lieb‘ Berlin“ – Ehrenbürgerin Margot Friedländer präsentiert im Roten Rathaus Portraitband zu ihrem 100. Geburtstag

Pressemitteilung vom 12.10.2021

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

Die Berliner Ehrenbürgerin Margot Friedländer stellt am 14. Oktober 2021 um 16.00 Uhr im Festsaal des Roten Rathauses den Bildband „Ich lieb‘ Berlin – Margot Friedländer zum 100. Geburtstag. Ein Portrait“ der Öffentlichkeit vor, zu dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Geleitwort beigetragen hat. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, spricht ein Grußwort (Wort-Bild-Termin – Begrenzte Berichterstattung, Anmeldung ist erforderlich unter presse-information@senatskanzlei.berlin.de bis Mittwoch, 13. Oktober 2021, 15.00 Uhr. Das Senatspresseamt geht davon aus, dass Teilnehmende geimpft, genesen oder getestet sind. Erbeten ist ferner die Einhaltung der Abstandsregel und das Tragen einer FFP2-Maske).

Müller vorab: „Unsere Ehrenbürgerin Margot Friedländer ist eine außergewöhnliche und beeindruckend starke Frau, eine besondere und liebenswerte Persönlichkeit, die mit ihrer Geschichte und ihrem Leben eng mit Berlin, mit unserem Land verbunden ist. Sie ist eine Mahnerin, eine Zeitzeugin, die mit ihrer Stimme und ihrem unermüdlichen Einsatz so ungemein wichtig für uns alle ist. Sie lässt uns nicht vergessen, sie erinnert und klärt auf – immer noch und immer wieder. Wir können ihr dafür nicht genug danken. Um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, lebte die Berlinerin in ihrer eigenen Stadt im Untergrund, erlebte Verhaftung und Verschleppung nach Theresienstadt. Nach der Befreiung ging sie in die USA. Vor gut zehn Jahren kehrte sie nach Berlin zurück. Für Margot Friedländer ist es mit dieser Biografie alles andere als selbstverständlich, einen Portraitband unter der Überschrift ‚Ich lieb Berlin‘ erscheinen zu lassen. Berlin ist ihr zutiefst dankbar, dass sie ihr Leben hier in unserer Stadt, in unserem Berlin, der Zeitzeugenarbeit gewidmet hat. Unermüdlich sucht sie Schulen auf, berichtet von ihrem Leben, von Zeiten der Unterdrückung und Verfolgung, macht den nachfolgenden Generationen und uns allen mit ihrer ganz persönlichen Geschichte klar, dass nur freiheitliche Demokratie und ein verlässlicher Rechtsstaat garantieren, dass sich ihr damaliges Schicksal und das Schicksal der europäischen Juden nie mehr wiederholt. Ihre Memoiren, die DVD mit ihrer Lesung und jetzt auch dieser Band sind wichtig für uns und für alle Zukunft, damit die Stimme der Zeitzeugen niemals verstummt. Vielen Danke, liebe Margot Friedländer.“

Margot Friedländer ist seit dem 26. Juni 2018 Ehrenbürgerin von Berlin. Sie erfuhr im Berlin der nationalsozialistischen Zeit die wachsende Diskriminierung und tauchte mit 21 Jahren unter, um zu überleben. Nach 15 Monaten im Untergrund wurde sie verhaftet und nach Theresienstadt verschleppt. Ihre Familie, Freunde und Bekannten überlebten den Holocaust zumeist nicht. Ihre Mutter hatte ihr 1943 auf einem Zettel als letztes Zeugnis den Satz „Versuche, dein Leben zu machen“ hinterlassen. Friedländer emigrierte nach 1945 in die USA und zog 2010 zurück nach Berlin, um jungen Menschen von ihren Erfahrungen zu berichten. Am 5. November 2021 begeht sie ihren 100. Geburtstag. Der Band erscheint in der Lexxion Verlagsgesellschaft mbH, Berlin. Das Buch enthält 75 Portraits Margot Friedländers des Fotografen Matthias Ziegler, die sie an Orten ihrer Biographie in Berlin zeigt – aufgenommen im Frühjahr 2021.