Bericht zur Chancengerechtigkeit an Schulen in der Pandemie

Pressemitteilung vom 21.09.2021

Aus der Sitzung des Senats am 21. September 2021:

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, hat dem Senat heute den dritten „Bericht zur Chancengleichheit an Schulen in Zeiten von Corona“ vorgelegt. Der Bericht nimmt Bezug auf die pandemiebedingte Sonderbelastung der Schulen und wird an das Abgeordnetenhaus weitergeleitet. Mit ihren Maßnahmen zur Sicherung der Chancengerechtigkeit hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie weiterhin die besonders benachteiligten Schülerinnen und Schüler im Blick. Die Ferienlernangebote – wie zum Beispiel Herbstschule, Winterschule, Frühjahrsschule und Sommerschule − im allgemeinbildenden Bereich und bei den beruflichen Schulen konzentrierten und konzentrieren sich auf das Aufholen von pandemiebedingten Lernrückständen in den Kernfächern und bieten zugleich Gelegenheit, soziales Lernen zu aktivieren. Bei der Auswahl der Schülerinnen und Schüler wurden die neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen bzw. Schülerinnen und Schüler in Problemlagen besonders berücksichtigt. Die Angebote der bisherigen Ferienschulen für geflüchtete Schülerinnen und Schüler werden auch weiterhin zusätzlich durchgeführt.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022“ werden über das Berliner Programm „Stark trotz Corona − Aufholprogramm für Berliner Kinder und Jugendliche“ im schulischen Bereich die bisherigen Anstrengungen von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern zur Verbesserung von schulischen Leistungen verstärkt unterstützt. Dabei soll ebenfalls vorrangig am Abbau von Lernrückständen in den Kernfächern gearbeitet werden, wenn Abweichungen zum Regelstandard vorliegen. Zudem soll auch die soziale Kompetenzentwicklung der Kinder und Jugendlichen gefördert und ihnen Gelegenheiten zum sozialen Lernen und Erholungsmöglichkeiten geboten werden. Das Programm hat drei Schwerpunkte:

  • Lernrückstände in Kernfächern und in Kernkompetenzen, wie Lernen lernen, Methodenkompetenzen, berufliche Kompetenzen, Schwimmen, Radfahren usw. aufholen,
  • Lernrückstände in psychosozialen Kompetenzbereichen aufholen; Bildungsangebote mit einem persönlichkeitsfördernden, aktivierenden und strukturstärkenden Schwerpunkt, soziales Lernen, Demokratieerziehung und Gewaltprävention,
  • besondere Maßnahmen für Schulen mit überdurchschnittlich vielen Schülerinnen und Schülern, die in der Primarstufe die Mindeststandards nach landesweiten Vergleichsarbeiten verfehlen.

Mi Blick auf die Digitalisierung verfügen nun beide landesweit angebotenen Lernplattformen Lernraum Berlin und itslearning über eine eigenständige Videokonferenzplattform, basierend auf der Software BigBlueButton. Diese ermöglicht es Lehrkräften der öffentlichen Berliner Schulen, Videokonferenzen mit Schülerinnen und Schülern durchzuführen.

Veranstaltungen im Rahmen der Lehrkräftefortbildung werden seit Beginn des Schuljahres 2021/2022 als Online-Kurse, als Präsenzveranstaltungen und auch als
blendend-learning-Formate angeboten. Ein besonderer Schwerpunkt ist, die Formate zur Bildung in der digitalen Welt in Verbindung mit Fortbildungen zu den mathematischen und sprachlichen Kompetenzen anzubieten. In Ergänzung zu den bisher berichteten Anstrengungen, das Digitale Lernen chancengerecht zu gestalten, sollen Schulen im Rahmen des Schulversuchs „Hybrid − Wie können hybride Formen des Lehrens und Lernens für alle Schülerinnen und Schüler zu mehr Lernerfolg führen?“ auch über die unmittelbaren Erfordernisse der Covid-19-Pandemie hinaus darin unterstützt werden, digitale Medien und Lerngegenstände didaktisch sinnvoll und nachhaltig in schulisches Lernen zu integrieren.

Im Zuge der Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus wurden in den Einrichtungen der Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit und der aufsuchenden Jugendarbeit die Angebote für Kinder und Jugendliche umgestellt. Seit dem 4. Juni 2021 sind in Einrichtungen und Projekten der Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit und der Jugendsozialarbeit Angebote für Kinder und Jugendliche unter Einhaltung der einrichtungsbezogenen Hygiene- und Schutzkonzepte in Präsenz wieder möglich. Nach mehr als einem Jahr, in dem Kinder, Jugendliche und Familien aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie stark in ihren sozialen Begegnungen eingeschränkt waren, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Sommerferienangeboten der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendverbandsarbeit und der Familienförderung. Mit den Angeboten sollen insbesondere Kontakte mit Gleichaltrigen, Sport und Bewegung, Spielen und Austausch in der Gruppe, Kultur und Reisen und das Zusammensein in der erweiterten Familie wieder ermöglicht werden. Auch die Sozialarbeit an Schulen wird seit August 2021 weiter ausgebaut.