1871
Berlin wird Hauptstadt des Deutschen Reiches. Dieser Gewinn an politischer Bedeutung, die Industrialisierung und der wirtschaftliche Aufschwung der Gründerjahre führen zur Ansiedlung zahlreicher weiterer Unternehmen in der Stadt. Berlin wird politisches, ökonomisches und wissenschaftliches Zentrum des Kaiserreichs.
1874
Die Berliner Stadtbaurat James Hobrecht beginnt mit dem Aufbau eines umfassenden Entwässerungssystems für die Hauptstadt. In Friedrichshain wird das erste städtische Krankenhaus eröffnet.
1875
Im Mai vereinigen sich in Gotha der von Ferdinand Lassalle 1863 gegründete „Allgemeine Deutsche Arbeiterverein“ (ADAV) mit der 1869 gegründeten „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ (SDAP) unter der Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands“ (SDAP) mit Sitz in Berlin. 1890 benennt sich die Partei in „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (SPD) um. Die SPD selbst bezieht sich mit ihrem Gründungsdatum auf die Gründung des ADAV im Jahr 1863.
1877
Die Einwohnerzahl überschreitet die Millionengrenze.
1878
Das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ verbietet Organisationen, Druckschriften und Versammlungen der als „Reichsfeinde“ angesehen Sozialdemokraten. Es bleibt bis 1890 in Kraft.
1879
Auf der Berliner Gewerbeausstellung stellen Siemens & Halske die erste elektrische Eisenbahn der Welt vor. 1881 fährt in Lichterfelde die erste elektrische Straßenbahn der Welt.
1882
Der von der Stadt zum königlichen Jagdschloss Grunewald führende Knüppeldamm wird bis Halensee nach Vorbild der Champs- Elyseés in Paris zur Prachtstraße ausgebaut. Der „Neue Westen“ um den „Kurfürstendamm“ entwickelt sich zu einer bevorzugten Wohngegend für prominente und reiche Anwohner und einem beliebten Treffpunkt der Kulturszene.