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Berlin im Nationalsozialismus

Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: Adolf Hitler

Archiv - Reichskanzler Adolf Hitler begründet in seiner Rede vor dem Reichstag in Berlin am 1. September 1939 den Angriff auf Polen.

1933

Die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers führt zur Machtübernahme der Nationalsozialisten und zum Ende der Demokratie in Deutschland und Berlin.

Am 14. März stellt der preußische Innenminister und Ministerpräsident Hermann Göring (NSDAP) dem gewählten Oberbürgermeister Heinrich Sahm einen „Staatskommissar für die Hauptstadt Berlin“ zur Seite, der die faktische Machtausübung in Berlin übernimmt.

Am 20. März werden allen kommunistischen Abgeordneten die Mandate aberkannt, im Juli geschieht das Gleiche mit den Sozialdemokraten.

Am 21. März wird vor den Toren der Stadt in Sachsenhausen bei Oranienburg für die inhaftierten Gegner des Regimes das erste Konzentrationslager im Berliner Raum eröffnet.

Am 1. April finden in Berlin die ersten organisierten Boykottaktionen gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte statt. Am 10. Mai veranstalten die Nationalsozialisten „wider den undeutschen Geist“ eine Bücherverbrennung auf dem Platz vor der Alten Bibliothek (heute Bebelplatz). Heute erinnert dort ein Mahnmal an das Ereignis.

1934/35

Alle gewählten Gremien der Stadt werden aufgelöst. Die Verwaltung wird „gleichgeschaltet“: Rund 1300 Beamte, jeder dritte Angestellte und jeder zehnte Arbeiter werden entlassen. Im Dezember 1935 tritt der nur noch formal amtierende Oberbürgermeister Heinrich Sahm zurück.

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1935

Am 22. März startet in Berlin das erste öffentliche Fernsehprogramm der Welt.

1936

Vom 1. bis 16. August finden in Berlin die elften Olympischen Sommerspiele statt. Für diese Zeit wird die Stadt von antijüdischen Plakaten und Hetzparolen gesäubert.

1937

Das 700-jährige Stadtjubiläum wird erstmals mit einer großen Feier begangen.

1938

Mit der Annexion Österreichs am 12. März wird Berlin Hauptstadt des „Großdeutschen Reiches“.

Am 9. November setzen SA- und SS-Männer in der so genannten “Reichskristallnacht” neun der zwölf Berliner Synagogen in Brand, plündern jüdische Geschäfte und terrorisieren zahlreiche jüdische Bürger. Die rund 1.200 Verhafteten werden zumeist in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert.

Von den 1933 in Berlin lebenden 160.000 Juden können bis 1941 etwa 90.000 ins Ausland emigrieren, mehr als 60.000 kommen bis zum Kriegsende in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ums Leben oder werden ermordet. Rund 1.400 Juden überleben im Untergrund unter Mithilfe der Berliner Bevölkerung, den „Unbesungenen Helden“.

1939

Mit der Kriegserklärung an Polen am 1. September wird Berlin zum Ausgangspunkt des Zweiten Weltkriegs.

1940

Im August bombardieren erstmals gegnerische Luftstreitkräfte die Stadt.

1942

Am 20. Januar werden in einer SS-Villa am Wannsee auf der so genannten „Wannsee-Konferenz“ die organisatorischen Maßnahmen zur „Endlösung der Judenfrage“, der industriemäßigen Vernichtung der europäischen Juden beschlossen. Heute befindet sich in dem Gebäude eine international beachtete Gedenk- und Bildungsstätte.

1943

Nach der katastrophalen Niederlage der deutschen Armee bei Stalingrad im Januar proklamiert Reichpropagandaminister Joseph Goebbels am 18. Februar im Berliner Sportpalast den „Totalen Krieg“. Das historische Gebäude wird 1973 abgerissen.

Im Herbst beginnen die anglo-amerikanischen Streitkräfte mit großräumigen Flächenbombardements der Stadt. Bis zum Kriegsende werden rund 1 Millionen Einwohner evakuiert. Mehr als 50.000 verlieren ihr Leben.

1944

Am 20. Juli scheitert der Attentatsversuch Obersts Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler. Massenhafte Verhaftungen und standrechtliche Hinrichtungen sind die Folge. Stauffenberg und seine engsten Mittäter werden im Gebäude des Oberkommandos der Wehrmacht, dem Bendlerblock, erschossen (heute Gedenkstätte Stauffenbergstraße). 89 weitere Hinrichtungen erfolgen im NS-Zuchthaus Plötzensee. Insgesamt werden in dieser Hinrichtungsstätte der Nationalsozialisten bis 1945 rund 2.500 Todesurteile vollstreckt (heute Gedenkstätte Plötzensee).

1945

Am 21. April überschreitet die Rote Armee erstmals die Stadtgrenze Berlins. Die „Schlacht um Berlin“ beginnt. Sie endet mit dem Selbstmord Hitlers am 30. April und der Einstellung aller Kampfhandlungen der deutschen Wehrmacht in Berlin am 2. Mai. Für Berlin ist der Krieg beendet.

In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai erfolgt im Kasinosaal einer Wehrmachtskaserne im Berliner Ortsteil Karlshorst vor den Vertretern aller Alliierten die förmliche Kapitulation für ganz Deutschland.

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