Die erstarkende Bürgerbewegung in der DDR bringt die DDR-Führung mit Forderungen nach Reformen in der DDR nach dem Vorbild von „Glasnost“ und Perestroika“ in der Sowjetunion immer mehr in die Defensive.
Am 6. Oktober unterstützen 2.500 Personen bei einer Versammlung in der Erlöserkirche in Ost-Berlin die “Gemeinsame Erklärung” verschiedener Gruppen um das “Neue Forum”, in der u.a. freie Wahlen in der DDR gefordert werden.
Am 7. Oktober begeht die DDR in Ost-Berlin den 40. Jahrestag ihrer Gründung, unter den Gästen ist auch der Partei- und Staatschef der UdSSR Michail Gorbatschow („Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“). Straßendemonstrationen vom Alexanderplatz bis zum Palast der Republik und zur Gethsemane-Kirche (Prenzlauer Berg) mit Forderungen nach Meinungsfreiheit und Reformen in der DDR werden in den Abendstunden durch Sicherheitskräfte gewaltsam aufgelöst. Es kommt zu zahlreichen Festnahmen.
Auf der 9. Tagung des ZK der SED am 18. Oktober erklärt Erich Honecker seinen Rücktritt von der Funktion des Generalsekretärs des ZK der SED, vom Amt des DDR-Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates “aus gesundheitlichen Gründen“. Egon Krenz wird sein Nachfolger.
Am 4. November versammeln sich über 500.000 Bürger Ost-Berlins zu einer Demonstration auf dem Alexanderplatz: Forderung nach Verwirklichung des Rechts auf Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit. Die SED-Führung verspricht Reiseerleichterungen in den Westen.
Die Auseinandersetzungen um die neue Reiseregelung eskalieren so stark, dass die DDR am 9. November unter dem Druck der Massen die Mauer in Berlin und die innerdeutsche Grenze öffnet. Die Mauer ist gefallen.