Drucksache - IX-0405  

 
 
Betreff: Bedeutsames in Pankow – ein Projekt von/mit Pankower Schülern
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUAusschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit
   
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
28.09.2022 
9. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen   
Kinder- und Jugendhilfeausschuss mitberatender Ausschuss
20.10.2022 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vertagt   
17.11.2022 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses im Ausschuss abgelehnt   
Ausschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit federführender Ausschuss
08.12.2022 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senior*innen und Gesundheit im Ausschuss abgelehnt   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
25.01.2023 
12. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin in der BVV abgelehnt   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag CDU 9. BVV am 28.09.2022
Stellungnahme KJHA
Beschlussempfehlung SoSeGes 12. BVV am 25.01.2023

Das Bezirksamt Pankow wird ersucht zu prüfen, inwiefern das Amt für Kultur und Weiterbildung mit dem Helios Klinikum Buch ein kooperatives Fotoprojekt o. ä. mit Pankower Schülern, die in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie behandelt werden, zum Thema „Bedeutsames in ihren Leben“ durchführen kann.


Stellungnahme zur Beschlussempfehlung Ausschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit (federführend):

Der Ausschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit hat sich in seiner Sitzung vom 08.12.22 mit der vorliegenden Drucksache und mit der Beschlussempfehlung des Kinder- und Jungendhilfeausschusses befasst. Der Ausschuss schloss sich der Beschlussempfehlung des Kinder- und Jungendhilfeausschusses weitestgehend an.

Eine gute Projektidee wird auf die Ebene des politischen Handelns gehoben, die nicht den Handlungsfeldern der BVV entspricht. Sowohl das Eingreifen des Vorhabens in innerschulische Angelegenheiten, die Vorgabe der Klinik und die Festlegung des Themas konnte den Ausschuss nicht überzeugen.

Der Antrag wurde in unveränderter Fassung zur Abstimmung gestellt. Es wird bei keiner Ja Stimme, 13 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen der BVV die Ablehnung der Drucksache empfohlen.

Die Drucksache wurde im Ausschuss abgelehnt:

JA 0 Stimmen  NEIN 13 Stimmen  Enthaltung 2

Stellungnahme Kinder- und Jugendhilfeausschuss (mitberatend):

Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss hat sich in seiner Sitzung vom 17.11.2022 mit dem vorliegenden Antrag befasst und empfiehlt der BVV bei 1 Ja-Stimme, 2 Nein-Stimmen bei 10 Enthaltungen die Ablehnung der Drucksache. Der Antrag nimmt eine Schule als Vorbild, die Teil einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm ist. In der Hans-Leberecht-Schule werden also Kinder und Jugendliche besschult, die in teil- oder vollstationärer Behandlung der dortigen Kinder- und Jugendpsychiatrie sind. Eine solch angegliederte Schule besitzt das Helios-Klinikum in Pankow nicht. Wäre dem so, bewege man sich zudem im Bereich der inneren Schulangelegenheiten. Darüber hinaus wurde das Fotoprojekt der Hans-Leberecht-Schule in Ulm aus der Schule heraus und damit für die Kinder und Jugendlichen freiwillig angestoßen. Diese Freiwilligkeit ist entscheidend, denn die Verarbeitung von Traumata über künstlerische Mittel ist ein therapeutischer Ansatz, der behutsam und fachlich einzusetzen ist. Eine Forcierung von Außen könnte zur Symptomverschlimmerung führen. Des Weiteren kann das Bezirksamt in der Form nicht auf therapeutische Maßnahmen zugreifen und sollte dies auch nicht. Auch melden die Kinder- und Jugendpsychiatrien u.a. wegen der Folgen der Covid-19-Pandemie eine massive Überlastung. Das Klinikpersonal zu einem Fotoprojekt zu verpflichten, würde die akute Situation in der psychotherapeutischen und psychiatrischen Behandlung nur zusätzlich belasten.

Begründung Ursprungsantrag Fraktion der CDU:

Die eigenen Erfahrungen zu kommunizieren kann den Betroffenen dabei helfen, das Erlebte noch besser zu verarbeiten. Es hilft allerdings auch all jenen, die in ihrem Umfeld schreckliches erleben, aber sich dazu nicht äern wollen oder können. Kunst kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Als Vorbild hierfür kann die Ausstellung ‚„Bedeutsames in Ulm“ Fotoprojekt von Schüler*innen der Ulmer Hans-Lebrecht-Schule[1] gesehen werden. Pankow ist in der glücklichen Situation, das Helios Klinikum Buch mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Bezirk zu wissen. Mit der Unterstützung des Helios Klinikum Buchs kann niedrigschwellig Kontakt zu Opfern hergestellt werden und mögliche Hilfen in Erfahrung gebracht werden. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie hilft Kindern und Jugendlichen mit psychischen, psychosomatischen und psychosozialen Problemen. Für kinder- und jugendpsychiatrische Notfälle des Bezirks Pankow sind die Experten jederzeit erreichbar. Dieses wertvolle Wissen im Bezirk zu nutzen und breiter, niedrigschwellig bekannt zu machen, liegt im breiten gesellschaftlichen Interesse und gilt es zu heben.


[1] https://dazugehoeren.info/course/view.php?id=9, abgerufen am 25. August 2022, 21:47 Uhr

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksverordnetenversammlung Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen