Bundesverdienstkreuz an Dr. Christian Bräuer verliehen

Pressemitteilung vom 27.02.2024

Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, hat das Verdienstkreuz am Bande an Dr. Christian Bräuer verliehen, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die unterschiedlichsten Belange des Kinos einsetzt und sich dabei außerordentliche Verdienste um die Film- und Kinokultur in Deutschland und darüber hinaus erwarb. Die Übergabe der Urkunde und des Ordens erfolgte heute durch den Chef der Senatskanzlei und Staatssekretär für Medien und die Metropolregion, Florian Graf, im Rahmen einer Feierstunde im Kino International, für dessen denkmalgerechte Restaurierung sich der Geehrte maßgeblich einsetzte und sich um die Beschaffung der notwendigen Fördermittel des Bundes und des Landes Berlin engagiert kümmerte.

Christian Bräuer, 1971 im bayerischen Weißenburg geboren, ist seit 2004 einer von zwei Geschäftsführern der Yorck Kino GmbH, die sich in Berlin als mittelständisches Unternehmen mit 14 Filmtheatern und zwei Sommerkinos zu einer festen Säule des Arthouse-Kinos entwickelt hat. Zudem ist Bräuer einer der Geschäftsführer der Programmkino Ost GmbH in Dresden und seit 2009 im Ehrenamt Vorsitzender der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater. Dieser bundesweite Verband der Programm- und Arthouse-Kinos ist die Interessenvertretung der kleinen und mittelständischen Kinobetreiber, die gerade auf dem Lande oft das einzige kulturelle Angebot für breite Bevölkerungsschichten ermöglichen. Beim Technologiesprung von der analogen Filmvorführung zur Digitalprojektion sorgte Christian Bräuer maßgeblich dafür, dass geeignete Förderprogramme aufgelegt worden sind, mit denen es gelang, alle Kinos in Deutschland ins Digitalzeitalter mitzunehmen. Eine große Herausforderung war die Unterstützung der Kinos während der Corona-Pandemie. Bedingt durch lange Schließzeiten und eine nur teilweise mögliche Belegung ihrer Säle gerieten die Lichtspielhäuser in eine existenzielle Krise, die nur durch gezielte Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene abgefangen werden konnte, für die sich Christian Bräuer mit andauerndem Engagement einsetzte.

Sein ehrenamtliches Wirken geht weit über Deutschland hinaus. Als Präsident der Confédération Internationale des Cinémas d’Art et d’Essai (CICAE), des internationalen Verbands der Filmkunsttheater, betreibt Bräuer weltweit ehrenamtliche Lobbyarbeit für die Belange der Programmkinos und Arthouse-Angebote. Seit zehn Jahren ist er zudem als Generalsekretär von Europa Cinemas tätig. Dieses Netzwerk unterstützt Kinos, die einen hohen Anteil nationaler und europäischer Filme spielen und gilt als wichtige Verbindung der Kinobranche zum MEDIA-Programm der Europäischen Union. Als Mitglied des Präsidiums sowie im Verwaltungsrat der Filmförderanstalt FFA hat er die Förderung von Kinofilmen in allen Phasen ihres Entstehens und der Verwertung im Blick – von der Drehbuchentwicklung über die Produktion bis hin zu Verleih, Vertrieb und Video. Außerdem widmet er sich intensiv dem Erhalt des deutschen Filmerbes.

Christian Bräuer ist zudem Initiator des Europäischen Kinotages, der gemeinsam mit dem französischen Kinoverband AFCAE über 120 deutsche Kinos miteinander verbindet. Außerdem ist er seit 2022 ehrenamtlich als Mitglied des Verwaltungsrates der IHK Berlin tätig.

Florian Graf, Chef der Senatskanzlei und Staatssekretär für Medien und die Metropolregion gratuliert Dr. Christian Bräuer sehr herzlich zum Erhalt des Bundesverdienstkreuzes:
„Wir können uns in Berlin sehr glücklich schätzen, dass so ein herausragender Aktivposten wie Christian Bräuer in unserer Stadt zu Hause ist und sich mit größter Leidenschaft und herausragendem Engagement für die Belange der Kinos in der Hauptstadt, aber auch in Deutschland, Europa und der Welt einsetzt. Diese ehrenamtliche Arbeit geht über seine berufliche Tätigkeit weit hinaus. Sein stetiger Austausch mit der Politik trägt maßgeblich dazu bei, das Fortbestehen des Kinos als Kulturgut zu sichern. Dass wir in Berlin auch nach schwierigen Jahren der Pandemie von Kinoschließungen verschont geblieben sind und dass es in Deutschland noch eine lebendige mittelständische Kino- und vor allem Filmkunstkinostruktur gibt, ist ein großes Verdienst von Christian Bräuer.“