Leichte Sprache„Vernichtung unwerten Lebens“ – was wissen wir über die „Euthanasie“ im Wuhlgarten? – Antwort auf diese Frage gibt es während einer Informationsveranstaltung am Freitag, dem 04. November um 19.00 Uhr in der Krankenhauskirche, Brebacher Weg 15, 12683 Berlin.
Das verbrecherische Programm der Nazis, auch T 4 – Aktion genannt, hat vor der einstigen
Heil – und Pflegeanstalt Wuhlgarten nicht halt gemacht. Die meisten der 1400 Patienten wurden ermordet. Die Patienten wurden selektiert und in die Tötungsanstalten, z.B. Brandenburg-Görden, Hadamar, Bernburg oder Obrawalde im heutigen Polen abtransportiert. Anfänglich mit Autobussen, später mit Waggons über das Anstaltsgleis. Es gab nur noch wenige arbeitsfähige Patienten in der Anstalt. 1941 wurde die Anstalt zu einem allgemeinen Hospital. Ein Gedenkstein für die Opfer der Euthanasie, 1998 eingeweiht, befindet sich am Haus 41 des Standortes Brebacher Weg des Vivantes Klinikum Hellersdorf.
Eine Arbeitsgruppe im Wuhlgarten e.V. hat in den Archiven recherchiert. Die aktuellen Ergebnisse zu den Geschehnissen in der Anstalt Wuhlgarten werden in dieser Informationsveranstaltung vorgestellt. Dazu gibt es Kurzvorträge von Dr. Thomas Beddies, Medizinhistorisches Institut der Charite, zur „Euthanasie“ in Deutschland, von Christina Härtel zur Ausstellung „totgeschwiegen“ in der ehm. Karl-Bonhoeffer Nervenklinik Wittenau und von Prof. Tilman Wetterling, Chefarzt der psychiatrischen Klinik des Vivantes Klinikum Hellersdorf zur „Stigmatisierung psychiatrischer Patienten heute“. Dem schließt sich ein Gespräch an. Der Eintritt ist frei.
Am Volkstrauertag, den 13. November, laden die Akteure ein zu einem stillen Gedenken an den Erinnerungsorten im Wuhlgarten , am Gedenkstein für die Opfer der Euthanasie und am Gedenkstein für die 180 Kriegsopfer, die in einem Massengrab beigesetzt sind. Der Gottesdienst dazu beginnt 10.00 Uhr in der Krankenhauskirche.
