Rückschau

Gunilla Jähnichen – @wut

In der Ausstellung „@wut“ stellt sich Gunilla Jähnichen dem Thema Wut und versucht, die Zwiespältigkeit dieses Gefühls zu ergründen. Kaum eine Regung ist in unserer Gesellschaft so geächtet wie die Wut. Die unkontrollierte Aggression wird als machtvoller Ausdruck des Bösen empfunden. Dabei kann Wut auch ein Warnsignal sein, klare Grenzen setzen, ungute Zustände beenden und von innerer Spannung befreien. Wer keinen sozialkompetenten Ausdruck für die Wut findet, läuft Gefahr, selbstzerstörerische Verhaltensweisen zu entwickeln. Gesellschaftlich kann die Wut notwendig sein, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, wenn keine andere Kritik Wirkung zeigt. Durch das von ihr entwickelte Personal spiegelt Gunilla Jähnichen in ihren Bildern und Skulpturen dieses komplexe Gefühl auf humorvolle Weise. Der Wütende fühlt sich im Moment der Wut oft wie besessen, als hätte etwas „Anderes“ Besitz von ihm/ihr ergriffen. Jähnichens Figuren spiegeln dieses Andere oder ihre Widersacher, oder jene, die sich wundern.

Ausstellung 9. Oktober – 28. November 2021

Von offenen Narben und verhüllten Geweben

Textil als Sprache der Resilienz

Tewa Barnosa, Nuray Demir, Samira Hodaei, Regina José Galindo, Verena Melgarejo Weinandt, Sophie Utikal

Nar·be
/Nárbe/
Substantiv, feminin [die]
1. auf der Hautoberfläche sichtbare Spur einer verheilten Wunde

Bei traumatischen und gewaltvollen Verletzungen, die mit Durchtrennungen oder Verlust von Gewebe einhergehen, entstehen Wunden. Wunden an unserem Körper. Wunden an unserer Seele. Gewalt gegen Frauen* ist eine der am weitesten verbreiteten und weltweit am tiefsten in den Gesellschaften verankerten Menschenrechtsverletzung, die noch immer Hindernis ist für die Verwirklichung von Gleichheit, Frieden und den Frauenrechten. Physische und psychische Gewalt prägt den Alltag von Frauen* aus allen Schichten und wird weiterhin geduldet, ignoriert und instrumentalisiert – auch hier in Berlin-Neukölln. Größere Verletzungen heilen ohne Unterstützung nur sehr langsam, weshalb sie genäht werden. Narben sind die sichtbaren Spuren dieser verheilten Wunden. Die Künstlerinnen der Ausstellung legen mit sichtbaren Nähten ihre persönlichen Narben offen und geben Einblicke in die Strategien der Selbsterhaltung und der Heilung. Nähte, die sichtbaren Spuren im Gewebe, verdeutlichen den Prozess der künstlerischen Arbeit und der damit einhergehenden Wundheilung. Die Geschichten der Frauen* werden sichtbar, die sich hinter dem Stoff versteckt haben – die von dem Stoff versteckt wurden. Die handgenähten Textilarbeiten zeugen von Widerstandskraft und dem kollektiven Protest gegen Unsichtbarkeit, Unterdrückung und Gewalt.
Kuratiert von Daniela Nadwornicek

21. August – 3. Oktober 2021

das Ich im Wir

Amer Al Akel, Tomás Espinosa & Red Comunitaria Trans, Anne Duk Hee Jordan, Wendoly Monteiro da Costa, Ceren Oykut, Joséphine Sagna

Wir sind in unserem Alltag ständig umgeben von Bildern. Sie prägen unsere Vorstellung von Mitmenschen und anderen Kulturen. Anerzogene Strukturen, Einflüsse der Umwelt und der eigene Blick auf die Welt formen die Sicht auf unsere Umgebung. Diese individuell geformte Sicht auf das Umfeld evoziert ein inneres Bild, das oftmals nicht mit der Wahrheit übereinstimmt. Dieses Bild gilt es zu verändern. Jeder Mensch hat seine Geschichte, die sich prägend auf ihn auswirkt und über die sich das Selbst definiert. Nicht jede:r kennt die Erlebnisse des Gegenübers und weiß, welchen Weg diese:r gegangen ist. In unserer vielfältigen Gesellschaft sollte es möglich sein, dass das Individuum sich frei und sicher entfaltet. Jedoch gibt es bis heute Ressentiments gegenüber Vielem, das anders als das gewohnte Umfeld ist. Wie kann sich da die eigene Identität selbstbestimmt entwickeln?

Die ausgewählten Arbeiten zeigen verschiedene Perspektiven des Ichs im Wir auf. Sie geben einen emotionalen Einblick in das Wir, das die gegenwärtige gesellschaftliche Diversität widerspiegelt. In Installationen, Videos und Malerei entsteht eine visuelle und fühlbare Allegorie des Selbst. Gelebte Erinnerungen sind mit Emotionen verbunden, die mannigfaltig konnotiert sind und in der Ausstellung zum Ausdruck gebracht werden.

3. Juli – 15. August 2021

  • Seifen liegen auf dem Galerieboden und eine Leinwand hängt an der Wand

    Blick in die Ausstellung „das Ich im Wir"

  • ein Schafsfell, Teppiche und Stoffschuhe liegen auf dem Boden

    Installationsansicht „The Lost Princess of Mongolia"

  • ein schwarzes Bild mit Falten

    „Die Verlängerung" von Wendoly Monteiro da Costa

  • auf Seifen ist der der Körperumriss des Künstlers zu sehen

    „Soap is good" von Amer Al Akel

  • ein bemalter und geschnittener Stoff hängt im Raum

    Installationsansicht von Ceren Oykut

  • kleine Terracotta Skulpturen liegen auf einem Metalltisch

    „Terra Cotta" von Ceren Oykut

  • ein Teil einer Frau in bunten Farben auf einer Leinwand

    Detailaufnahme von „Enjoy"

  • Filmausschnitt einer Frau, die eine Ananas über ihrem Gesicht zerdrückt

    Video „Continuum" von Tomás Espinosa & Red Comunitaria Trans

  • ein Teppich mit einem bunten Gesicht hängt an der Wand

    Links: „Being it 2" von Joséphine Sagna; Rechts: „The Lost Princess of Mongolia" von Anne Duk Hee Jordan

  • ein buntes Gesicht scheint zu schreien

    Blick in die Ausstellung „das Ich im Wir"

  • Besucherinnen in der Ausstellung

    Besucherinnen vor den Werken von Joséphine Sagna

  • die Künstlerin steht neben ihrer Leinwand

Neuköllner Kunstpreis 2021

Arno Bojak, Elisa Duca, Elke Graalfs, Birgit Hölmer, Hyunho Park, Valerie Schmidt, Peter Strickmann, Evgenija Wassilew

Neukölln ist bereits seit vielen Jahren das kreative Epizentrum Berlins. Die nationale und internationale Kunstszene erschafft im Bezirk einen Reichtum an künstlerischer Produktion, die mit dem Neuköllner Kunstpreis gewürdigt wird. Mehr als 170 Künstler:innen, die in Neukölln leben oder arbeiten, haben sich auch in diesem Jahr wieder beworben. Acht von ihnen wurden von einer fünfköpfigen Fachjury für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert.

In einer Gruppenausstellung stellt die Galerie im Saalbau die Arbeiten der Nominierten vor. Die Besucher:innen erhalten dadurch einen authentischen Einblick in die vielschichtige Produktion und besondere Qualität der Werke Neuköllner Künstler:innen, die hier jeden Tag in unzähligen Ateliers, Wohnungen und Projekträumen entstehen.

Folgende Preise wurden pandemiebedingt nur in kleiner interner Runde am 10. Mai 2021 durch die Kulturstadträtin Karin Korte verliehen:

1. Preis – 3.000 Euro: Hyunho Park, Time Crystals: Neun Räume, 2019
2. Preis – 2.000 Euro: Arno Bojak, Sommerloch, 2018
3. Preis – 1.000 Euro: Valerie Schmidt, Claus stolpert, 2018

Der Jury gehören an:
Kathrin Becker (Künstlerische Direktorin am Kindl–Zentrum für Zeitgenössische Kunst), Dorothee Bienert (Leiterin der kommunalen Galerien Neuköllns), Frederik Foert (Künstler), Lisa Premke (Künstlerin), Thorsten Schlenger (Kulturnetzwerk Neukölln e.V.). Die Juryleitung (ohne Stimmrecht) hatte Nora Zender.
Zudem wird ein Sonderpreis der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH in Form eines Ankaufs vergeben.

Der Neuköllner Kunstpreis ist eine Kooperation des Fachbereichs Kultur
mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Ideell und finanziell wird dieses
Veranstaltungsformat durch die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH unterstützt.

21. Mai – 27. Juni 2021

  • Der Titel der Ausstellung Neuköllner Kunstpreis steht in oranger Schrift auf der rechten Wand im Eingangsbereich der Galerie
  • auf der linken Seite stehen auf der Wand die Namen der Nominierten auf der rechten Seite des bildes öffnet sich der Blick in den Ausstellungsraum
  • an der rechten Wand hängt eine großformatige Papierarbeit mit blauen Wellenlinien und am Boden auf der rechten Seite steht eine Arbeit, die aus vielen Kleinen schüsseln mit Wasser besteht
  • Auf weißem Grund stehen weiße Sockel mit rosa decken und kleine Skulpturen drauf. Die Installation ist vor dem Fenster der Galerie
  • Auf der rechten Seite des Bildes hängen 9 Monitore an der Wand auf der linken Seite ist ein abstraktes schwarz weißes Bild an der Wand
  • Hyunho Park vor ihrem Werk: Time Crystals - Neun Räume, 2019, BU: Hyunho Park: Time Crystals - Neun Räume, 2019 Auf der rechten Seite des Bildes hängen 9 Monitore an der Wand .
  • viele Dünne gewellte blaue Linien auf einem Blatt Papier
  • Auf der rechten Seite ist ein absraktes schwarz weißes Bild an der Wand und auf der rechten Seite ist eine schwarz weiße Papierarbeit an der Wand. In der Mitte des Bildes geht der Blick in den hinteren Ausstellungsraum
  • Ein Diaprojektor projeziert ein Bild voneinem stopernden Mann an die Wand
  • Arno Bojak steht zwischen zwei bunten Gemälden, die hinter ihm an der Wand hängen.
  • Menschen stehen in einem Halbkreis in der Galerie vor einem großformatigen Bild mit einer Socke drauf
  • Die Stadträtin Karin Korte steht mit den 3 Preisträgier:innen vor einer schwarz weißen Papierarbeit an der Wand in der Galerie

Lisa Premke – Material Matters

Tragen Muster, die sich im öffentlichen Raum mischen, zusammen ein kollektives Erbe? Können auch Materialien und Formen als kulturelle Indikatoren im öffentlichen Raum agieren? Der Ausgangspunkt dieser künstlerischen Recherche von Lisa Premke liegt in der Vielzahl von Mustern im öffentlichen Raum Indiens. Diese Recherche entwickelte sich hier auf Grund der kulturelle Vielfalt Neuköllns immer weiter zu einer Nachforschung zu Material und Form von Alltagsgegenständen und Industriewaren. Inwieweit gehen wir Beziehungen zu diesen Gegenständen ein, denen eine kulturelle Zugehörigkeit nachgesagt wird? Sind auch Haptik und Form dieser Objekte Attribute sozialer Gruppen? Die Ausstellung stellt das Material der Objekte in den Mittelpunkt und umkreist die Frage, ob wir durch Haptik und Klang oder aufgrund kultureller Kontexte Vertrautheit zu Objekten/Materialien aufbauen. Können sich Materialien durch Eigenständigkeit – durch Bewegung und Klang – aus ihrem Kontext lösen? Dies soll mit kinetischen Klangobjekten, Zeichnungen und Collagen der Herkunft der Objekte/Materialien erörtert werden.

15. März – 23. April 2021

  • Drei Ojekte aus verschiedenen Putzutensilien der Werkreihe "Soft Power Brushes ( I – V)" hängen an der Wand. Am boden liegen zwei kleine Objekte aus Putzutensilien.

    Ausstellungsansicht: "Soft Power Brushes ( I – V)" und "Soft Power: Play time (I – II)"

  • Objekt aus bunten Putzutensilien mit dem Titel Soft Power Brushes ( I – V)

    Bildergalerie "Soft Power Brushes ( I – V)"

  • Im Vordergrund ein kleines Objekt der Serie Soft Power: Play time (I – II), bestehend aus einem Spielzeugauto und Putzutensilien und an der Wand ein sich bewegendes Objekt

    Bildergalerie Ausstellungsansicht: "Soft Power Brushes ( I – V)" und "Soft Power: Play time (I – II)"

  • Drei Videos mit Kopfhörer, welche die Soundarbeiten mit dem Titel Traffic Orchestra abspielen

    Bildergalerie Ausstellungsansicht: "Traffic Orchestra"

  • Zwei Besucher*innen stehen vor drei kleinformatigen Werken "Glatt, Glatt, Glatt", die an der Wand hängen

    Bildergalerie Ausstellungsansicht: Besucher*innen vor den Werken "Glatt, Glatt, Glatt"

  • Das Werk "Glatt,Glatt,Glatt" bei dem bunte Angelschnüre über einen rechteckigen Rahmen gespannt sind.

    Bildergalerie "Glatt, Glatt, Glatt"

  • Detailansicht von gespannten bunten Angleschnüren

    Bildergalerie Detailansicht "Glatt, Glatt, Glatt"

  • Installation aus zwei pinken Putzhandschuhen an der Wand

    Bildergalerie Ausstellungsansicht: "Tickle, tingle, titillate (Hands)

  • Blick in den Ausstellungsraum. Links und rechts an der Wand ein Werk der Serie "Glatt, Glatt, Glatt.". Rahmen, über die bunte Angelschnüre gespannt sind. In der Mitte Blick auf ein Kunstwerk bestehend aus bunten Teppichrollen.

    Bildergalerie Ausstellungsansicht: "Glatt, Glatt, Glatt" und "Soft Power: Neighbours"

  • Großformatiges Bild an der Wand, das aus Rollen besteht, die mit bunten Teppichstücken überzogen sind

    "Soft Power: Neighbours"

  • Zwei pinke Putzhandschuhe an einer Installation am Fenster mit Blick auf die Karl-Marx-Straße

    Bildergalerie Installation: "Tickle, tingle, titillate (Window)"

  • Zwei unterschiedliche Putzhandschuhe am Fenster

    Bildergalerie Intervention mit Putzhandschuhen am Galeriefenster

Ausstellungen 2020

AMORPH

Michael Bause, Peter Hock, Gabriele Künne, Enrico Niemann, Maja Rohwetter

Unförmig, größtenteils gestalt- und strukturlos, unkenntlich und kaum benennbar – mit diesen Aspekten setzen sich die fünf Berliner Künstlerinnen und Künstler malerisch und bildhauerisch auseinander. Dennoch: jeder Farbklecks hat eine Form, jeder Pinselstrich eine Struktur, jeder dahingeworfene Tonklumpen hat eine Gestalt – diese Basis findet sich in allen Arbeiten wieder. Ob die jeweiligen Künstler*innen von Abfallobjekten der Alltagswelt ausgehen, von Nebenprodukten der Ateliersituation oder diffusen emotionalen Zuständen: den Linienknäueln, Farbschlieren, klumpig-fleckenartigen Gebilden und gefalteten Formen ist die mehrfache Transformation anzusehen. Nichtintentionale und planerische Arbeitsprozesse stehen gleichberechtigt nebeneinander, ebenso wie die wechselseitige Beeinflussung digitaler und analoger Medien. Die fünf Künstler erforschen die Grenzen des Erkenn-und Benennbaren, arbeiten jenseits des gewohnten Wahrnehmungsrepertoires. Sie bieten damit dem Betrachter ein Assoziationsfeld, das einerseits auf kollektiv-kulturellen Erfahrungen beruht, andererseits aber auch auf der individuell-visuellen Erfahrungswelt.

3. Oktober 2020 – 22. November 2020

Chelsea Leventhal – Dear Resident,

Was wären das für Töne, die Briefkästen in ihrer Position zwischen öffentlichem und privatem Leben “hören“ und in sich aufnehmen könnten? Welche Geräusche werden sie wohl in der neuen Installation von Chelsea Leventhal wiedergeben? Anstatt Post und Zeitungen zu sammeln, fangen die sonst so stillen Boten der Hausflure den Alltag akustisch in einer Mehrkanal-Komposition ein. Die Klangwelt unserer Umwelt und besonders im Haushalt wird oftmals nur unbewusst wahrgenommen. Häusliche und alltägliche, leicht zu überhörende Klänge entfalten in der Ausstellung ihre auditive Kraft in teils raumgreifenden Arbeiten und vermitteln lebhaft und humorvoll die vielfältigen Klangfarben. Leventhals Klanginstallationen verbinden mehrkanalige elektroakustische Kompositionen mit bildhauerischen Ansätzen und Videoelementen, die sich auf bestimmte Archetypen und Erfahrungen des Wohnens fokussieren. Im Zentrum der Arbeiten steht dabei die Macht von gewohnten Klängen, die unseren Alltag prägen und Gefühle von Inklusion und Exklusion, Nostalgie, Stabilität und Instabilität evozieren. Die Ausstellung bietet den Besucher*innen die Möglichkeit, verschiedene Klangbilder in sich aufzunehmen, die sie später im Alltag wiederfinden können.

Kuratorin: Yolanda Kaddu-Mulindwa

10. August 2020 – 27. September 2020

  • ein Stuhl steht in der Ecke und daneben ein Telefon auf einem blauen Sockel

    Ausstellungsansicht Chelsea Leventhal - Dear Resident,

  • auf einem Bildschirm bewegen sich vertikale Jalousien hin und her

    Besucherin betrachtet "Torpor - Guest Room"

  • eine Besucherin hört und sieht sich das Werk "Torpor - Guest Room" von Chelsea Leventhal an

    Besucherin in der Ausstellung "Dear Resident,"

  • die Tür des Briefkastens ist geöffnetet und darin liegt Post zum Herausnehmen

    Detailansicht "Dear Resident,"

  • Zwei Besucherinnen in der Ausstellung

    Ausstellungsansicht "Chelsea Leventhal - Dear Resident,"

  • gerahmte Grundrissfragmente von Neuköllner Wohnungen

    Werk "Houses of Leaves", gerahmte Grundrissfragmente von Neuköllner Wohnungen

  • die Künstlerin lauscht den Geräuschen aus einem beigen Drehscheibentelefon

    Chelsea Leventhal in ihrer Ausstellung

  • auf einem Bildschirm bewegen sich vertikale Jalousien hin und her

    Werk "Torpor - Guest Room"

  • Besucher durchschreiten die großen weißen Türrahmen in der Ausstellung

    Werk "Liminal Extensions"

  • eine Besucherin durchschreitet die großen weißen Türrahmen

    Besucherin durchschreitet das Werk "Liminal Extensions"

  • ein beiges Drehscheibentelefon steht auf einem blauen Sockel

    Werk "Home"

  • Detailaufnahme von großen weißen Türrahmen

    Detailaufnahme "Liminal Extensions"

Narratives Schweigen

Etienne Dietzel, Sigrun Drapatz, Myriam El Haïk, Ina Geißler, Eugen Gomringer, Lätitia Norkeit, Lena Oehmsen, Harald Stoffers

Ist Schweigen gleichzusetzen mit Stille und der Abwesenheit von Worten, oder verbirgt sich mehr hinter dem Unhörbaren? Während lautstarke Worte des alltäglichen Stimmengewirrs nach außen drängen und ihren Platz in der Öffentlichkeit behaupten, führen stumme Momente ein Schattendasein in der allgemeinen Wahrnehmung. Die vergangenen Wochen sind vom unausweichlichen Rückzug ins Private geprägt und machen leise Töne wie durch einen Verstärker hörbar. Die Aufmerksamkeit ist durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und das Gefühl, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, auf die unmittelbare Umgebung verlagert und wirft die Frage nach neuen Bezugspunkten zu sich selbst und zur Außenwelt auf. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dieser Umkehr der gewohnten Verhältnisse: Die Künstler*innen ergründen die vielen Bedeutungen des Schweigens, das anhaltend und vorübergehend, selbst erwählt und auferlegt, passiv und aktiv sein kann. Im Vordergrund der Arbeiten stehen Innensichten, denen das Zwiegespräch oder die Meditation eigen ist; Wortbilder, deren Buchstaben und Satzfragmente sich zu Texturen verdichten; Auslassungen und kryptische Zeichen, die eigene Interpretationen hervorrufen.

Kuratorinnen: Ina Geißler, Lätitia Norkeit, Natalia Raaben

11. Mai 2020 – 2. August 2020

  • Auf einem DIN A4 Blatt steht wiederholt das Wort Schweigen

    Eugen Gomringer, Schweigen

  • Wandtext: Titel und Künstler der Ausstellung

    Wandtext zur Ausstellung

  • ein Pärchen steht vor dem Werk von Eugen Gomringer und eine Besucherin steht vor dem Werk von Ina Geißler

    Besucher*innen in der Ausstellung Narratives Schweigen

  • auf die Fensterscheibe der Galerie wurden feine schriftartige Zeichen gemalt

    Myriam El Haïk, Ecritures, Wandzeichnung #13, 2020

  • Myriam El Haik bei der Arbeit an ihrer Wandzeichnung

    Myriam El Haïk, Ecritures, Wandzeichnung #13, 2020

  • Detailaufnahme mit ausgeschnittenen Buchstaben von Ina Geißlers Werk

    Ina Geißler, Narratives Schweigen, Detail

  • farbige Briefe mit Aufklebern und Briefmarken hängen an schwarzen Schnüren

    Lena Oehmsen, Erich - Ferner Abschied, 2011

  • Detailansicht: Briefe in verschiedenfarbigen Umschlägen hängen senkrecht an Schnüren befestigt

    Datailansicht: Lena Oehmsen, Erich - Ferner Abschied, 2011

  • eine Besucherin steht vor den Zeichnungen von Harald Stoffers und eine Besucherin läuft in dem Raum mit den Werken von Etienne Dietzel

    Besucherinnen vor den Werken von Harald Stoffers und Etienne Dietzel

  • Kleinformatige Displays hängen an der Wand, auf denen fragmentarisch Sätze aufleuchten

    Detailaufnahme von Lätitia Norkeits Werk

  • links hängt ein schwarz-weiß Print und rechts hängen fünf schwarze 3D-Drucke

    Etienne Dietzel, a1, 2017

  • Abstandsband am Boden mit der Aufschrift Bitte Abstand halten

    Markierungsband auf dem Boden

Neuköllner Kunstpreis 2020

Mara Diener, Eva Dittrich, Vanessa Enriquez, Catherine Evans, Jinran Ha, Katrin Hoffert, Johannes Lacher, Jana Sophia Nolle

Die Qualität und Quantität der künstlerischen Produktion in Neukölln ist sehr hoch. Diesem Reichtum und der künstlerischen Professionalität trägt der Neuköllner Kunstpreis Rechnung. Mehr als 170 Künstler*innen mit einem Arbeitsplatz oder Wohnort in Neukölln haben sich hierzu beworben. Acht von ihnen wurden von einer siebenköpfigen Fachjury für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert. Ihre Arbeiten werden nun mit einer Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau gewürdigt. Die Nominierten und die Preisträger*innen werden bei einer festlichen Zeremonie im Heimathafen Neukölln der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Neuköllner Kunstpreis ist eine Kooperation des Fachbereichs Kultur mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Ideell und finanziell wird dieses Veranstaltungsformat durch die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH unterstützt.

In einer feierlichen Zeremonie im Heimathafen Neukölln wurden am 24. Januar 2020 folgende Preise durch die Kulturstadträtin Karin Korte verliehen:

1. Preis – 3.000 Euro: Catherine Evans mit Standing Stone, 2019
2. Preis – 2.000 Euro: Jinran Ha mit Zwei Machthabende und 98 Individuelle, 2018
3. Preis – 1.000 Euro: Vanessa Enriquez mit Variations on Line n. 8, 2019

25. Januar bis 29. März 2020

  • Das Logo zum Neuköllner Kunstpreis 2020 ist in grüner und schwarzer Schrift auf der Wandfläche in der Ausstellung

    Logo zum Neuköllner Kunstpreis 2020 in der Ausstellung

  • Die Künstlerin Catherine Evans steht neben ihrem Werk Standing Stone

    Catherine Evans mit Sanding Stone

  • Die vier Preisträgerinnen stehen auf der Bühne und halten ihre gewonnenen Urkunden in der Hand

    Die Preisträgerinnen mit einem Teil der Jury, Kulturstadträtin und Partner.

  • Die Künstlerin Vanessa Enriquez steht neben ihrem Werk aus VHS-Tapes

    Die Künstlerin Vanessa Enriquez

  • Menschen sitzen im Saal vom Heimathafen Neukölln

    Kunstpreis-Publikum im Heimathafen Neukölln

  • Links hängt eine dunkelblaue Malerei, mittig Gurtzeug und Fallschirmseide und rechts eine Fotografie von einem Wohnzimmer

    links:Mara Diener mit Off, mitte: Eva Dittrich mit Sprung (My Rocky Mountain), rechts: Jana Sophia Nolle mit Living Room, San Francisco

  • Viele Menschen stehen im Saal und einige an der Bar im Heimathafen

    Preisverleihung im Heimathafen Neukölln

  • Ein Teil der Jurymitglieder sitzen im Saal vom Heimathafen Neukölln

    Ein Teil der Jury im Heimathafen Neukölln

  • Ein weiß-rosafarbenes Gemälde hängt an der Wand und rosafarbene Metallstangen mit Steinen stehen gegen die Wand gelehnt

    rechts: Catherine Evans mit Standing Stone, mitte: Johannes Lachers Malerei

  • Zwei Ventilatoren stehen sich gegenüber. Dazwischen steht eine Art Kleiderständer, auf dem 98 Metallkleiderbügel hängen

    Installationsansicht von Jinran Has Werk

  • Die 8 Nominierten Künstler*innen stehen auf der Bühne vor der Projektion der Neuköllner Kunstpreis 2020 Schrift mit jeweils einer Rose in der Hand

    Gruppenbild der 8 Nominierten auf der Bühne im Heimathafen Neukölln

  • Die Künstlerin Katrin Hoffert steht vor ihrem genähten Jeansbild

    Katrin Hoffert vor ihrem Werk Sweatshop.

Ausstellungen 2019

Kati Gausmann – dancing dough and circumstances

Im Zentrum der künstlerischen Praxis von Kati Gausmann stehen die Bewegungen der Erde und ihrer Oberflächen. Die Berliner Künstlerin erforscht, ausgehend vom Menschen als Teil dieser geologischen Prozesse, die räumlichen und zeitlichen Relationen von Erdbewegungen sowie deren Spuren in sich ergebenden Formen und Strukturen. Die Erde als einen plastischen Körper in Bewegung zu denken, als Material in steter Veränderung, auf das und in dem Kräfte formbildend wirken, fasziniert Kati Gausmann ebenso wie die Tatsache, wie wenig der Mensch von vielen dieser Erdbewegungen wahrnimmt, in die er unausweichlich eingebunden ist. In der Galerie im Sallbau zeigt Kati Gausmann Werke der letzten 12 Jahre aus dem Zyklus ‚dancing dough and circumstances’ (tanzender Teig und Umstände): Zeichnungen, Frottagen, Drucke, Objekte und installative Arbeiten. Einige Arbeiten entstehen direkt auf den Wänden der Galerie; viele Werke sind in Fieldwork in Norwegen und auf Island entstanden.

Die Ausstellung wird begleitet von einem Audioguide der Autorin Laurence Ermacova.

30. November 2019 – 19. Januar 2020

  • Ausstellungstitel an der Wand am Eingang

    Ausstellungstitel an der Wand am Eingang

  • Raumansicht mit Besucher vor der Vitrine "nordlicht / light from the north" in der Mitte des Raums. An der linken Wand hängen die fünf Bahnen einer Fotografie, welche die gesamte Wand einnehmen. Auf der rechten Seite hängen zwei weitere Arbeiten an der Wand.

    Raumansicht mit Besucher vor der Vitrine "nordlicht / light from the north"

  • Detailansicht der Vitrine "nordlicht / light from the north", die Skizzenbücher, Fotografien und verschiedene Objekte enthält.

    Detailansicht der Vitrine "nordlicht / light from the north"

  • Auf der rechten Seite stehen Dorothee Biennert und Helen Adkins bei der Einführungs und Eröffnungsrede. Auf der linken Seite stehen diesen die Besucher der Ausstellung gegenüber.

    Eröffnungsrede von Dorothee Bienert und Einführung von Helen Adkins

  • Rechts ist Frau Dorothee Bienert zu sehen, welche eine Abbildung aus dem Katalog von Kati Gausman zeigt. Links neben ihr Dr. Helen Adkins, bei ihrer Einführungsrede.

    Eröffnungsrede von Dorothee Bienert und Einführung von Helen Adkins

  • Ausstellungsansicht mit fünf kleinformatigen Arbeiten der Künstlerin

    Ausstellungsansicht mit fünf kleinformatigen Arbeiten der Künstlerin

  • Detailaufnahme der Arbeit "drift (18/19/01), die schwarze Grafit Abformungen eines Berges zeigt.

    Detailaufnahme der Arbeit "drift (18/19/01) (

  • Ausstellungsbesucher während der Eröffnungsrede.

    Ausstellungsbesucher während der Eröffnungsrede.

  • Im Vordergrund stehen die beiden Vitrinen "mountain print / dancing dough" und "drift" und im Hintergrund hängen die beiden Latexabformungen mit den Titeln "mountain print" an der Wand.

    Ausstellungsansicht mit den beiden Vitrinen "mountain print / dancing dough" und "drift"

  • Auf der rechten Seite steht eine Besucherin, welche das Werk "me moved" von Kati Gausman betrachtet. Auf der linken Seite gibt die Fotografie Einsicht in den Ausstellungsraum mit Besuchern.

    Besucherin vor dem Werk "me moved" von Kati Gausmann

  • Detailaufnahme aus der Vitrine "drift" die Fotos der Latexabformung zeigt.

    Detailaufnahme aus der Vitrine "drift" die Fotos der Latexabformung zeigt.

  • Das Foto zeigt auf der linken Seite die beiden Editionen von Kati Gausman und auf der rechten Seite den Wandtext zur Ausstellung.

    Editionen von Kati Gausman und Wandtext zur Ausstellung.

Franca Wohlt – Fata Morgana

Ausgangspunkt von Franca Wohlts fotografischen Arbeiten ist der Mensch, der sein Umfeld formt und wandelt: Dynamiken unserer Gesellschaft und soziale Ausdrucksformen wie Kultur, Ideologie, Politik und Wissenschaft materialisieren sich in Landschaften, Bauwerken und technischen Gebilden. In diesem Gefüge behauptet sich das Individuum bisweilen orientierungslos und hinterfragt seine eigenen Möglichkeiten der Einwirkung auf die bestehenden Zustände. Globalisierung, digitale Medien und virtuelle Welten beeinflussen unsere sozialen Strukturen und eröffnen scheinbar grenzenlose Möglichkeiten. Die Frage danach, was gegenwärtig wahr ist und was in Zukunft Realität sein könnte, drängt sich unweigerlich auf, sie verängstigt oder beflügelt. Drei sehr unterschiedliche Werkgruppen der Fotografin aus den vergangenen 10 Jahren dokumentieren Spuren von aktuellen und vergangenen gesellschaftlichen Visionen. Aus Spekulation wird abgebildete Realität: Bunkeranlagen in der Schweiz, Entwicklungen von Raumfahrtunternehmen und eine persönliche Geschichte, die davon erzählt, dass Realität im Kopf beginnt.

28. September – 24. November 2019

Think positive!

Thilo Droste, Saeed Foroghi

Think positive! – Der Ausstellungstitel von Saeed Foroghi und Thilo Droste ist nicht nur eine Aufforderung an den Geist, sondern auch an das Sehen. Und an das Gesehenwerden. Schwarzsehen bedeutet hier kein spirituelles Defizit, sondern ist Teil des künstlerischen Programms.
Ein eigens für den Ort konzipierter, überdimensionaler Konferenztisch zieht sich wie eine Zeichnung raumübergreifend durch die Galerie. Einerseits lädt er zu Verhandlungen an den runden Tisch und funktioniert andererseits als Raumbarriere, die das Publikum ausgrenzt. Hier werden (scheinbar) repräsentative Symbole und Trophäen inszeniert und die (Welt-) Karten neu gemischt. So wird das Thema der Befragung etablierter Machtstrukturen, das beide Künstler in höchst unterschiedlichen Kontexten bearbeiten, zu einem Raumerlebnis, in dem das Eingeschlossensein in und das Ausgeschlossensein aus Zirkeln der Souveränität für das Publikum physisch erfahrbar werden.

10. August – 22. September 2019

raumwandeln

Ursula Döbereiner, Christine Gedeon, Harriet Groß, Max Sudhues, Sinta Werner

Wenn architektonische Formen und Baukörper eine feste Vorstellung der Umgebung suggerieren und die optische Wahrnehmung durch die vorgegebene Ordnung lenken, stellt sich die Frage, welche Veränderungen können unser Sichtspektrum erweitern? In der Ausstellung raumwandeln ist das Thema der wandelbaren, imaginierten Wirklichkeit impulsgebend für die fünf eigens geschaffenen ortsbezogenen künstlerischen Positionen. Ausgehend von den architektonischen Konstanten der Galerie im Saalbau und ihrer unmittelbaren Anbindung an die pulsierende Karl-Marx-Straße befragen die Arbeiten konstituierende und gestalterische Elemente des Ausstellungsortes und seines näheren Umfelds. Spiegelungen, Projektionen und physische Eingriffe verschränken das Reale mit dem Imaginären und täuschen Sichtachsen, Tiefenwirkungen und Erfahrungsräume vor, die Narratives andeuten. Dabei wird deutlich, dass die Schwelle vom Tatsächlichen zum Fiktionalen im Zusammenspiel von Täuschung und Vorstellungskraft auch fernab computersimulierter virtueller Realitäten überschritten werden kann.

25. Mai – 4. August 2019

  •  Im HintergrunÜber den Eckbereich des Eingangsraums der Galerie erstreckt sich eine abstrakte Wandzeichnung aus Farbklebeband und Garn. Schwarze Quadrate sind die Grundlage der dynamischen Komposition und reflektieren die Eingangsstruktur der Galerie.

    Christine Gedeon, Reflective City, 2019.

  •  Nahaufnahme der Wandzeichnung.

    Christine Gedeon, Reflective City, 2019

  • Unten am Boden ist Sinta Werners Installation aus quadratischen Spiegeln zu sehen. Darin spiegelt sich das Fischgrätenmuster des Parketts, die Wände der Galerie und die Raumzeichnung Ursula Döbereinrs wieder.

    Im Vordergrund: Sinta Werner, Der verlegte Ort, 2019. Im Hintergrund: Ursula Döbereiner, Karl-Marx-Straße, 2019

  • Quadratische Spiegel sind im Zickzack entlang der Parkettstäbe auf dem Fußboden des Galerieraums aufgestellt. Sie spiegen das Fischgrätenparkett ins Unendliche.

    Sinta Werner, Der verlegte Ort, 2019

  • Raumzeichnung als tapezierter Computerausdruck auf Rosa-Papier. Die Raumzeichnung erstreckt sich vom Fußboden bis zur Decke an den Wänden des Galerieraums. Darauf ist das Gewirr der Ladenschilder der Karl-Marx-Straße in überlappender, collagierter Art.

    Ursula Döbereiner, Karl-Marx-Straße, 2019

  • Ein Besucher läuft durch ein Labyrinth aus dünnen von der Decke heraubhängenden Metallstangen, das den gesamten Galerieraum für sich einnimmt. Die installative Raumzeichnung ist trasparent. An den Wänden sind mehrere Wechselbilder zu erkennen, die sogenannten Geheimnisse des Irrgartens.

    Harriet Groß, Gestrüpp, 2019

  • Nahansicht von zwei Wechselbildern an der Wand durch die Metallstangen hindurch. Auf den Wechselbildern sind ineinandergehende Darstellungen von Bäumen und Architektur bzw. einem Vorhang zu sehen.

    Harriet Groß, Gestrüpp, 2019 (

  • Projektion einer geometrischen baulichen Struktur vor einem Wolkenhimmel.

    Max Sudhues, Bausaal, 2019

City Movement – Von Menschen und Räumen

Bani Abidi, Larissa Fassler, Bruno Di Lecce, Anahita Razmi, Mandla Reuter,
Hélène Rigny

Wie findet Bewegung von Körpern im Stadtraum statt? Zwischen Selbst- und Fremdbestimmtheit entsteht ein flüchtiger und momenthafter Prozess des sich Ereignens und Handelns: Orte erfordern körperliche Präsenz, Ereignisse haben Aktionen zur Folge. In jedem Fall wird durch das performative Moment die ästhetische Dimension sozialer Strukturen sichtbar. Normen und Regeln in der alltäglichen Praxis nehmen Einfluss auf das Fortbewegen von Menschen im städtischen Raum. Dies wirft auch Fragen nach Freiheit und Kontrolle im öffentlichen Raum auf: Bedeutet Bewegung Freiheit oder gibt es eine (un)willkürliche Choreographie, eine Eingrenzung des urbanen Bewegungsraumes durch Repression, bauliche Hindernisse, politische, soziale und ökonomische Prozesse? Unterschiedliche künstlerische Ansätze zeigen die körperliche Präsenz im Stadtraum und deren ästhetischen Ausdruck aus vielgestaltigen Blickwinkeln auf.

30. März – 19. Mai 2019

  • Auf einer weißen Wand sieht man den Schriftzug mit dem Titel der Ausstellung: " City Movement - Von Menschen und Räumen" sowie die Künstlerliste: "Bani Abidi, Larissa Fassler, Bruno di Lecce, Anahita Razmi, Mandla Reuter, Hélène Rigny, links im Hintergrund ist eine Fotografie zu erkennen.

    Eingangsbereich der Galerie im Saalbau

  • Links auf dem Boden ist eine Videoinstallation zu sehen: am Boden stehen zwei Monitore im 90 Grad Winkel zueinander, rechts an der Wand ist eine großformatige Malerei an der Wand angebracht.

    Installationsansicht mit Arbeiten von Bruno di Lecce

  • die Skulptur ist ein Nachbau der Fussgänger Unterführung des U-Bahnhofs Hallesches Tor, bestehend aus Holz, Metall, digiitalen Uhren und Sound. Im Hintergund rechts an der Wand ist verschwommen eine gerahmte Arbeit der Künstlerin zu erkennen.

    Zwei Arbeiten von Laissa Fassler, im Vordergrund Hallesches Tor, 2005 und im Hintergrund Schlossplatz VI, 2014

  • Installationsansicht der Vidioarbeit "The Distance From Herin einem dunklen Raum ist ein Videoan die Wand projiziert. Rechts sitzen Besucher auf einer Bank, links stehen weitere besucher und sehen das Video an. Man erkennt in Rück- beziehungsweise Seitansischt nur ihre schwarzen Shilouetten.

    Installationsansicht der Vidioarbeit "The Distance From Here (2010) der Künstlerin Bani Abidi

  • im Vordergrund ist die Skulptur Fasslers in anderer Perspektive als zuvor zu sehen, im Hintergrund die vorher beschriebenen Arbeiten Bruno die Lecces.

    Installationsansicht der Ausstellung mit Arbeiten von Larissa Fassler und Bruno die Lecce

  • Mandla Reuters Arbeit "Plot 13151619" (2019), bestehend aus mehreren Teilen, zeigt die Diskrepanz zwischen dem funktionierenden System zeitgenössischer Städte und der in einer Raumecke steht links auf dem Boden ein Glaskasten, der einen züruckgesendeten Brief mit dem Vermerk enthält, dass die Adresse angeblich nicht vorhanden sei. Daneben hängt eine auf Leinwand aufgezogene, sogenannte Blaupause. Die unichrome tiefblaue Farbfläche befindet sich hinter einem die leinwand umgebenden Plexiglaskasten. Rechts davon kann man einen Blick in den nebenraum erhaschen.

    Mandla Reuters Arbeit "Plot 13151619" (2019), bestehend aus mehreren Teilen, zeigt die Diskrepanz zwischen dem funktionierenden System zeitgenössischer Städte und der noch zu realisierenden Planung auf.

  • Ein Beuscher begutachtet in Hocke genau den Brief unter der Glashaube.

    Installationsansicht mit Arbeiten von Mandla Reuter und Anahita Razmi

  • Drei Besucher betrachten aufmerksam die Arbeiten von Larrissa Fassler aus verschiedenen Perspektiven. Im Vordergrund sind zwei junge Frauen ind Gespräch vertieft. Die Gläser, die fast alle Personenn in den Händen halten, verweisen auf den Eröffnungsabend.

    Am Abend der Vernissage

  • Sicht in den Ausstellungsraum mit Fokuim Vorderdung rechts sieht man die Glashaube mit dem Brief in nahaufnahme, im Hintergrund links Blick in den mittleren Galerieraum mit Fasslers Skulptur, die ebenfalls direkt auf dem Boden platziert ist.

    Sicht in den Ausstellungsraum mit Fokus auf die Arbeiten am Boden.

  • BU: Fotografien aus der Serie "Ciel de Berlin - HöhenDrei schwarz-weiß Fotografien in großen hochformatigen schwarzen Bilderrahmen mit schwarzen Passepartouts zeigen einen Tänzer, wie er vor der Stadtkulisse Berlins tanzt und in den Himmel schaut.

    Fotografien aus der Serie "Ciel de Berlin - Höhenflug" (2016) von Hélène Rigny.

  • Blick in den ersten Galerieraum mit Arbeiten von Anahita Razmi: DOMINO DAAuf dem linken Videoscreen sieht man eine Gruppe tanzender Menschen, auf dem rechten ein Paar Hände, die im Begriff sind eine traditionelle iranische Fingerschnippgeste („Beshkan“) durchzuführen.

    Blick in den ersten Galerieraum mit Arbeiten von Anahita Razmi: DOMINO DANCING (2014) und PARTIES (2018)

  • Eine Besucherin im vorderen Raum, zwischen Arbeiten von Hélène Rigny und Anahita Razmi. Die Frau hat sich dem Video zugewendet, das tanzende Menschen zeigt, ohne sich die Kopfhörer aufgesetzt zu haben.

    Eine Besucherin im vorderen Raum, zwischen Arbeiten von Hélène Rigny und Anahita Razmi.

Neuköllner Kunstpreis 2019

Stefanie Bühler, Ingo Gerken, Johanna Jaeger, Petra Lottje, Océane Moussé, Natasza Niedziółka, Aurélie Pertusot, Lisa Premke

Die Qualität und Quantität der künstlerischen Produktion in Neukölln ist sehr hoch. Diesem Reichtum und der künstlerischen Professionalität trägt der Neuköllner Kunstpreis Rechnung. Rund 140 Künstler*innen mit einem Arbeitsplatz oder Wohnort in Neukölln hatten sich hierzu beworben. Acht von ihnen wurden von einer siebenköpfigen Fachjury für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert. Ihre Arbeiten wurden mit einer Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau gewürdigt.
Folgende Preise wurden am 1. Februar 2019 in einer feierlichen Zeremonie im Heimathafen Neukölln vergeben:

1. Preis – 3.000 Euro: Lisa Premke
2. Preis – 2.000 Euro: Ingo Gerken
3. Preis – 1.000 Euro: Petra Lottje

Der neu berufenen Fachjury gehörten an: Ingo Arend (Autor, Kritiker), Matthias Beckmann (Künstler), Dorothee Bienert (Galerieleitung, Fachbereich Kultur), Anne Keilholz (STADT UND LAND Wohnbauten Gesellschaft mbH), Anne Schwarz (Galeristin), Thorsten Schlenger (Kulturnetzwerk Neukölln e.V.) und Franca Wohlt (Künstlerin und 3. Preisträgerin des Neuköllner Kunstpreises 2017)

Der Neuköllner Kunstpreis ist eine Kooperation des Fachbereichs Kultur mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e. V. Ideell und finanziell wird dieses Veranstaltungsformat durch die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH unterstützt.

Ausstellung vom 2. Februar bis 24. März 2019

  • Neun Menschen stehen mit Blumen in der Hand auf einer Bühne vor einer Projektion der Schrift Neuköllner Kunstpreis 2019

    Die 8 Nominierten des Neuköllner Kunstpreises 2019, von links nach rechts: Stefanie Bühler, Ingo Gerken, Johanna Jaeger, Petra Lottje, Océane Moussé, Natasza Niedziólka, Aurélie Pertusot und Lisa Premke

  • Einer Reihe von Menschen auf einer Bühne vor der Projektion Neuköllner Kunstpreis 2019. Die drei Preisträger halten Rahmen mit Preis-Urkunden in den Händen.

    Die drei Preisträger*innen des Neuköllner Kunstpreises --- 1. Platz - Lisa Premke, 2. Platz: Ingo Gerken, 3. Platz sowie Sonderpreis: Petra Lottje ---, die Jury sowie Karin Korte, Kulturstadträtin von Neukölln.

  • Zwei Frauen in Rückenansicht vor einer rosafarbenen Tapisserie.

    Besucher begutachten das Werk "Zero1565" von Natasza Niedziólka

  • Zwei Frauen in Rückenansicht vor einer rosafarbenen Tapisserie.

    Besucher vor Lisa Premkes kinetischem Bildobjekt "Von Mustern, die sich erzählen (50 Hz)"

  • Eine Skulptur bestehend aus von künstlichen Pflanzen überwachsenen Gartenmöbeln, Flaschen und Gläsern.

    Ansicht des Werkes "Lost" von Stefanie Bühler

  •  Eine Frau steht vor einer Reihe von weißgerahmten Fotografien, die ein Ziffernblatt aus Oktopustinte in einem schmelzenden Eisblock zeigen.

    Die analoge Photoserie "melting time" von Johanna Jaeger.

  •  Eine Gruppe von Menschen vor einer hoch an der Wand angebrachten Uhr aus Cuttermesserklingen mit Doppelpendelzeigern.

    "Weltzeituhr" von Ingo Gerken, 2. Preis des Neuköllner Kunstpreises 2019.

  •  Zwei Reihen von Portraitaufnahmen, die die Künstker*innen in ihren Ateliers zeigen.

    Portraitaufnamen der nominierten Künstler*innen von Ines Borchart und Tanja Schnitzler

Ausstellungen 2018

Das gekaute Objekt

Sandra Contreras, Anette Kuhn, Sabine Linse, Mariel Poppe, María Tello, Héctor Velázquez

Im instinktiven überlebensnotwendigen Aufnehmen von gegenständlicher wie geistiger Nahrung und dem dabei stattfindenden Kauen verinnerlicht und vereinnahmt der Mensch seine Außenwelt. Es kommt zu einem aufwendigen Transformationsprozess, in dem neues Material aufgeschlüsselt und verarbeitet wird. Dies kann nähren aber auch belasten – dabei liegen Macht und Ohnmacht oft nahe beieinander. In der Ausstellung versammeln sich Objekte, Collagen, Tapisserien und Malereien von großer organischer Haptik und vielfältigster Materie. Zusammen bilden sie ein Universum, dessen Spektrum von der kleinsten inneren Zelle bis zum größten äußeren Kosmos reicht. Die sechs Künstler und Künstlerinnen sind sowohl in Mexiko als auch in Deutschland verwurzelt. Sie pflegen seit etlichen Jahren einen regen Dialog, sodass ihre sehr unterschiedlichen Ansätze in dieser Ausstellung in engem Austausch miteinander stehen.

1. Dezember 2018 – 27. Januar 2019

  •  Im Vordergrund rechts sieht man eine große runde Skulptur aus Latex, die einem Auge mit schwarzem Glaskörper und weißer Iris gleicht. Im Hintergrund an der Wand befindet sich eine schwarze Linienzeichnung mit ornamenthaft ineinander verflochtenen Körperumrissen.

    Mariel Poppe, Struggle, 2018 (Wandzeichnung) und Big Eye, 2001 (Skulptur)

  • Eine rot-blaue Stickerei in einem runden hölzernen Stickrahmen, die Form ähnelt einem Nervengeflecht oder konzentrisch angelegten Blutbahnen.

    María Tello, Estomago, 2015

  • Links im Vordergrund die mit einem Höhenlinienrelief versehene Gipsbüste von Héctor Velázquez, im Hintergrund ein weißer mit dunklen Stickereien versehener Wandbehang aus Baumwolle zum Thema "Renaissance" von Sandra Contreras.
  • Raumansicht der Ausstellung "Das gekaute Objekt", zu sehen sind links eine totenkopfartige Skulptur an der Wand, in der Mitte eine gehäkelte rot-schwarz-orange Skulptur in Korallen- oder Polypenform an der Wand, neben dem Durchgang eine Gipsbüste eines Mannes auf einem weißen Sockel, rechts davon eine große Tapesserie aus weißen Baumwollstoffstücken auf Jute aufgenäht und mit schwarzem Garn bestickt - zu sehen sind Symbole der Renaissance.

    Ausstellungsansicht "Das gekaute Objekt" von links nach rechts: María Tello, Músico, 2017, hinten: Héctor Velázquez, Schnarch-Koralle, 2017/18, Héctor Velázquez, Selbstportrait, 2018 und Sandra Contreras, Renaissance, 2017

  •  Ansicht einer Raumecke, auf der linken Seite befindet sich eine wandfüllende schwarz-weiße amorphe Bildarbeit auf Moosgummi, die in teils verrinnenden Strukturen einen übergroßen Stein darstellt. An der rechten Wand befindet sich eine von einer dunklen Hand gehaltene gehäkelte Skulptur in schwarz-rot-orange, deren Form an einen Polyoen oder eine Koralle erinnert.

    "Roca Metamórfica", Anette Kuhn, 2008 (links) sowie "Schnarch-Koralle", Héctor Velázquez, 2017/18 (rechts)

  • Eine von zwei skulpturalen Händen gehaltene gehäkelte Skulptur in vorwiegend grünen und roten Farbtönen - die Form besteht aus einem ballförmigen Mittelteil mit roten blumenblattartigen Lippen und grünen Tentakeln, welcher links und rechts von zwei gehäkelten Schläuchen gehalten aus an die Wand montierten Händen wächst.

    Héctor Velázquez, Krächz-Alge, 2017

  • Ansicht einer Raumecke, auf der linken Wand befindet sich ein augenförmiges Objekt aus einer Paellapfanne, Winkelmessern und Nähseide, auf der rechten Wand befindet sich der in Dunkelgrau geplottete Ausstellungstext zur Ausstellung "Das gekaute Objekt".

    Links im Hintergrund: María Tello, Ojo, 2015 und Ausstellungstext

  • An der Wand im Vordergrund befinden sich zwei mit farbiger Nähseide umsponnene totenkopfartige Skulpturen, durch den Raumdurchgang daneben ist im Hintergrund eine durchscheinender Baumwollbehang mit schwarzer Stickerei zu sehen.

    María Tello, Poeta und Músico, beide 2017, im Hintergrund: Sandra Contreras, Hommage an Kopernikus und die Astrologie, 2018

  •  Ansicht des Ausstellungsraumes, links befindet sich eine Reihe von sechs Fotografien an der Wand. Gezeigt werden Menschen mit Maske auf einer planetenförmigen Oberfläche aus Ton vor schwarzem Hintergrund. Rechts befinden sich drei totenkopfartige Skulpturen an der Wand.

    Sabine Linse, Der Mensch erscheint im Holozän, 2014 (links) und María Tello, Matemático, Poeta und Músico, alle 2017 (rechts)

  •  Eine Raumansicht, im Hintergrund befindet sich ein Wandbild mit sich ineinander verknotenden Linien in Rot, Schwarz, Gelb und Weiß, links befindet sich eine menschhohe Skulptur aus Latex, die ein schwarzes Auge mit weißer Iris darstellt.

    Anette Kuhn, Nervöse Strukturen, 2017/18 (links) und Mariel Poppe, Big Eye, 2001 (rechts)

  • Ansicht der Galerie, links eine Gipsbüste eines Mannes, in der Mitte ein heller Wandbehang mit Stickerrei und ein Besucher, der diesen betrachtet.

    Héctor Velázquez, Selbstportrait, 2018 (links) sowie Sandra Contreras, Renaissance, 2017 (Mitte) und María Tello, Dibujo 1, 2010 (hinten)

  • Eine Ansicht des Galkerieraumes, links eine Reihe von fotografien an der Wand, daneben drei totenkopfartige Skulpturen, im Hintergrund eine gehäkelte Skulptur mit schwarz-roten Tentakeln, rechts davon eine Männerbüste aus Gips auf einem weißen Sockel.

    Raumansicht "Das gekaute Objekt"

Ina Wudtke – Pirate Jenny

Ina Wudtke nimmt den 100. Jahrestag der deutschen Novemberrevolution zum Anlass, um künstlerische Methoden der Arbeiterkultur in den Vordergrund zu rücken. Ihr besonderes Augenmerk richtet sie auf Arbeiterschriftsteller*innen der Weimarer Republik und die afro-amerikanische Working Class Musikkultur des Swing und Blues. Am Anfang der Auseinandersetzung von Ina Wudtke steht das gemeinsame Wirken von Bertolt Brecht und Margarete Steffin. Nach ihrer Begegnung in einer Theaterklasse der Marxistischen Arbeiterschule Neukölln arbeiteten sie eng zusammen – Steffin übersetzte Brechts Texte ins „Arbeiterdeutsch“. Ina Wudtke greift darüber hinaus aktionistische Proteste der Arbeiter*innen gegen die damals vorherrschende Wohnungsnot auf und setzt sie performativ in Beziehung zur heutigen Gentrifizierung in Berlin.

13. Oktober – 25. November 2018

  • Im Vordergrund ein weißes Segel mit dem Text "Das Lied vom Schiffsjungen" von Margarete Steffin, dahinter ein rotes Segel mit dem Text "Seeräuber-Jenny" von Bertolt Brecht.

    Ina Wudtke, November, Installation, 2018

  •  Im Vordergrund Zeitschriften und Bücher aus der Zeit der Weimarer Republik. An der Wand links die Videoinstallation "Agitkas" und rechts die Wandzeitung "Pirate Jenny".

    Ina Wudtke - Pirate Jenny, Ausstellungsansicht

  • Im vorderen Raum ist der Text des Videos "Pirate Jenny" auf einem Bildschirm zu sehen. Im Hinteren Raum erkennt man das weiße und das rote Segel der Installation November.

    Ina Wudtke - Pirate Jenny, Ausstellungsansicht

  • Nahansicht der Installation.

    Ina Wudtke, November, Installation

  • Videoprojektion in einer Black Box. Ina Wudtke tritt als Sängerin auf und wird von einem jungen Mann mit einem Handy gefilmt.

    Ina Wudtke, The Insurrection Will Not Be Tweeted. Today’s Tribute To Gil Scott-Heron, Videoinstallation, 2018

  • Außenansicht der Galerie von der Straße aus. Eine Passantin läuft vorbei, in zwei Fenstern leuchtet die Videoinstallation mit Botschaften in Werbeästhetik.

    Ina Wudtke, Alte Post (Für Dich), Doppelvideoinstallation, 2018

  • Auf dem Tisch in einer kleinen Sitzecke liegen die Zeitung "Pirate Jenny" und das Buch "Grüß den Brecht. Das Leben der Margarete Steffin" von Hartmut Reiber.

    Ina Wudtke, Pirate Jenny, Zeitung, 2018

  • Eröffnungsansprache von Ina Wudtke vor dem roten Segel der Installation "November".

    Ausstellungseröffnung

Claudia von Funcke – Die gefaltete Stadt

Die Großstädte wachsen immer schneller und werden sich aus Platzmangel vertikal ausdehnen – so wie Erdkrustenverschiebungen in Urzeiten Gesteine zu Faltengebirgen aufgetürmt haben. Seoul (10 Mio), das bisher bis zu sieben Ebenen in die Tiefe gebaut hat, änderte daher seine Bauvorschriften. Es dürfen nun auch im historischen Zentrum Wolkenkratzer entstehen. In Kairo (20 Mio) dagegen werden sowohl neue Trabantenstädte in der Wüste entworfen als auch illegal zwischen, über und unter existierenden Bauten mehr oder weniger temporäre „Wohneinheiten“ hineingeschoben. Claudia von Funke imaginiert in ihrer Ausstellung eine fiktive Stadtentwicklung mit diversen „Raumfaltungen“ und reflektiert damit in Bezug stehende theoretische Ansätze. Gefaltete Papier-arbeiten formulieren abstrakte Ideen zur Faltung der Fläche. Wellblechobjekte und Videoinstallationen zeigen Brechungen des Raumes und die Vielfältigkeit, Bewegung und Koexistenz in der Stadt.

11. August – 7. Oktober 2018

Robert Stokowy – structures [ berlin ]

Robert Stokowy erschafft eine radikal ortsspezifische, mehrkanalige Klanginstallation, welche auf Hörstudien im ganzen Berliner Stadtgebiet basiert. Der Künstler nimmt – vom Ausstellungsort ausgehend – an linear bestimmten, topographischen Orten Klangumwelten auf, die auch formgebend in die Ausstellung einfließen. Die Hörpfade der markanten Klangumgebungen werden so abstrahiert, dass sie nicht dem naturalistischen, sondern dem subjektiven Eindruck Stokowys entsprechen. Durch Wiederholung und neue Mischung werden die Klangpfade miteinander verknüpft und bieten in einer Gesamtkomposition ein künstlerisch geformtes Stadtklangbild, das durchschritten werden kann. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich selbst zu verorten und das kontrastreiche Zusammenspiel der Klänge bewusst wahrzunehmen.

2. Juni – 5. August 2018

  • Blick auf die minimalistisch anmutenden Hörstationen im Galerieraum. Sie werden von einzelnen Spots stimmungsvoll akzentuiert.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ], Installationsansicht

  • Blick auf zwei Hörstationen. An den aufstrebenden Metallkonstruktionen sind Lautsprecher angebracht. Ein Spot strahlt sie an.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ], Installationsansicht

  • Eine Besucherin lauscht aufmerksam und mit leicht nach vorne geneigtem Oberkörper einer der acht Kompositionen.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ]

  • Der Künstler steht mit weit ausgebreiteten Armen zwischen zwei Lautsprechern und erläutert einer Besucherin die Wechselwirkung der Klangreflektion im Raum

    Robert Stokowy in seiner Ausstellung

  • Im Fokus eine Detailansicht des kleinen schwarzen Lautsprechers an dem aus Stahl gefertigtem Lautsprecherständer. Es handelt sich um eine Seitenansicht. Im Hintergrund verschwommen Besucher der Eröffnung.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ], Hörstation

  • Im Fokus eine Detailansicht des kleinen schwarzen Lautsprechers an dem aus Stahl gefertigtem Lautsprecherständer. Es handelt sich um eine Frontalansicht. Im Hintergrund verschwommen Besucher der Eröffnung.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ], Hörstation

  • Besucher der Vernissage im Gespräch miteinander.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ], Eröffnung

  • Sicht auf einen Lautsprecher und in den Galerieraum.

    Robert Stokowy, structures [ berlin ], Hörstation

Helena Hernández – Crossing the Line

Der schmale Grat, der die Realität vom Traum und das Tatsächliche vom Unmöglichen unterscheidet, ähnelt einer Grenze. Diese kann mit Wagnis aber auch mit Freude überschritten werden. Die Künstlerin Helena Hernández lässt sich in ihren Zeichnungen humorvoll auf dieses Spiel mit dem Offensichtlichen und dem Hintergründigen ein. Das Repertoire reicht von präzisen, naturalistisch anmutenden Tier- und Insektendarstellungen und deren Lebenswelten bis zu kuriosen Mischwesen, die in groteske Szenerien eingebettet sind. Zeichnungen auf langen Papierbahnen, verschmelzen mit surrealen plastischen Objekten und dringen in den Galerieraum ein. Ein verbindendes Element sind die schwarzen Konturlinien, die die Wesenszüge der Protagonist*innen umreißen und das Innen und Außen voneinander scheiden.

24. März – 27. Mai 2018

  • BU:Im vorderen Ausstellungsraum sind 10 kleinformatige, gerahmte Objekte zu sehen. Im hinteren Ausstellungsraum sind auf einer langen Papierbahn zwei ballonähnliche über eine Mauer hinwegfliegende Köpfe dargestellt.

    Ausstellungsansicht. Im Vordergrund: Small Creatures, Tinte und Objekt auf Papier, gerahmt, 2014. Im Hintergrund: Crossing Tinte auf Papier, 2018

  • Auf zwei langen Papierbahnen sieht man einen Tannenwald. Davor liegt auf dem Boden ein Objekt, ein Mischwesen aus Tanne und Mensch. Dahinter ist auf einer Papierbahn eine fliegende und schwebende weibliche Gestalt erkennbar.

    Im Vordergrund: In Between, Installation, Tinte auf Papier, Objekt (Baum), 2018. Im Hintergrund: Flying Lessons, Tinte auf Papier, 2018

  • Zwischen zwei mit vielfigürigen Zeichnungen versehenen Leuchten sieht man eine lange Papierbahn mit einer schwebenden und fallenden weiblichen Figur.

    Links: 99 Luftballons, rechts: The Naked Truth, beide Leuchten, Papier, Metallgestell, 2018. In der Mitte: Flying Lessons, Tinte auf Papier, 2018

  • Nahaufnahme eines Lampenobjekts, das mit Zeichnungen versehen ist. Diese zeigen viele lustige und skurille Ballonwesen.

    99 Luftballons, Leuchte, Papier, Metallgestell, 2018.

  • Blick in den Ausstellungsraum

    Ausstellungsansicht

  • Eine Besucherin betrachtet die beiden großformatigen Arbeiten. Inside zeigt eine auf zwei Papierbahnen aufsteigende Wolke mit der weißen Silhouette einer Person. Daneben steht eine surreale Figur, die aus einem Feuerlöscher heraus entstanden ist.

    Inside, Installation, Tinte auf Papier, Objekt (Feuerlöscher), 2018. Crossing, Tinte auf Papier, 2018

  • Nahaufnahme eines durchsichtigen Luftballons mit einem lachenden und einem schreienden Gesichtsausdruck.

    We Float, Tinte auf Luftballons, 2018

  • Die Künstlerin hält aufsteigende schwarze und weiße Luftballons in der Hand. Darauf erkennt man gezeichnete Gesichter .

    Helena Hernández mit ihrer Arbeit We Float, Tinte auf Luftballons, 2018

  • Eine Besucherin betrachtet eine Zeichnung mit einem weißen Mond auf schwarzem Grund.

    Lunatic: The Moon Project Buntstift auf Papier, 2017

  • Auf den kleinen Papierarbeiten ist jeweils ein gezeichnetes Tier mit einem gefundenen Objekt kombiniert.

    Small Creatures, Tinte und Objekt auf Papier, gerahmt, 2014

  • BU: Helena Hernández bei der Ausstellungseröffnung im Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern.

    Helena Hernández bei der Ausstellungseröffnung

  • Ausstellungsbesucherinnen im Gespräch.

    Ausstellunsansicht

Neuköllner Kunstpreis 2018

Die Qualität und Quantität der künstlerischen Produktion in Neukölln ist im internationalen Vergleich sehr hoch. Diesem Reichtum und der künstlerischen Professionalität trägt der vom Fachbereich Kultur etablierte Neuköllner Kunstpreis Rechnung. Durch die Ausschreibung, die vom Kulturnetzwerk Neukölln organisiert wurde, waren alle Künstler*innen mit einem Atelierstandort in Neukölln aufgerufen, sich auf den Neuköllner Kunstpreis 2018 zu bewerben. Zehn von ihnen wurden von einer siebenköpfigen Fachjury für den mit 5.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert. Ihre Arbeiten wurden mit einer von Cathérine Kuebel kuratierten Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau gewürdigt.

Für den Neuköllner Kunstpreis 2018 waren nominiert:
Kristina Berning, Pascal Brateau, Barbara Caveng, Barbara Cousin, Thilo Droste, Peter Hock, Claudia von Funcke, Almyra Weigel, Regina Weiss, Doro Zinn

Folgende Preise wurden am 20. Januar 2018 vergeben:
1. Preis – 3.500 Euro: Claudia von Funcke
2. Preis – 1.000 Euro: Regina Weiss
3. Preis – 500 Euro: Doro Zinn
Ankauf der STADT UND LAND Wohnungsbauten-Gesellschaft: Doro Zinn

Der Jury gehörten an: Dorothee Bienert (Leiterin der kommunalen Galerien Neuköllns), Andreas Fiedler (KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst), Anne Keilholz (STADT UND LAND), Cathérine Kuebel (Künstlerin), Dr. Martin Steffens (Kulturnetzwerk Neukölln e.V.), Rainer Traube (Leiter Kulturredaktion, Deutsche Welle, Berlin), Ulrich Vogl (Künstler)

Der Neuköllner Kunstpreis ist eine Kooperation des Fachbereichs Kultur mit dem Kulturnetzwerk Neukölln. Ideell und finanziell wird dieses Veranstaltungsformat unterstützt durch die Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND und das BIWAQ-Projekt Unternehmen Neukölln sowie die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin.

21. Januar – 18. März 2018

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Die Nominierten

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Die Nominierten

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Bild Peter Hock

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Bild Peter Hock

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Almyra Weigel

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Almyra Weigel

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Barbara Cousin

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Barbara Cousin

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Barbara Caveng

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Barbara Caveng

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Doro Zinn

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Doro Zinn

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Pascal Brateau

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Pascal Brateau

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Claudia von Funcke

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Claudia von Funcke

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Thilo Droste

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Thilo Droste

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Kristina Berning

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Kristina Berning

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Regina Weiss

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Regina Weiss

  • Neuköllner Kunstpreis 2018, Nominierte auf der Bühne im Heimathafen Neukölln

    Neuköllner Kunstpreis 2018, Nominierte auf der Bühne im Heimathafen Neukölln

Ausstellungen 2017

TRANSLATIONS

Anna Faroqhi & Haim Peretz
in Zusammenarbeit mit Mohammad Stas

Die Ausstellung stellt gegenwärtige Geschichten von Flucht und Vertreibung in
den Mittelpunkt. Erinnerungen geflüchteter Menschen an einzelne Stationen ihres Weges werden mittels Video, Fotografie, Musik, Text und Zeichnung in andere Erzählweisen übertragen, die den emotionalen Eindrücken und Sehnsüchten sowie traumatischen Erlebnissen eine neue ästhetische Form verleihen. An diesem künstlerischen Übersetzungsprozess nehmen unterschiedliche Akteur*innen teil, die den Fluchtprozess nachempfinden, indem sie Szenen zeichnerisch und filmisch umsetzen, als Sprecher in die Rolle der geflüchteten Protagonisten schlüpfen oder die Fluchtgeschichte in Liedform aufführen. Durch diesen künstlerischen Transfer werden neue Perspektiven und Details erkennbar, die unerwartete Facetten von Fluchterfahrungen offenlegen.

18. November 2017 – 14. Januar 2018

QUADRATURE – Ebenen der Expansion

Jan Bernstein, Juliane Götz, Sebastian Neitsch

Wie kann man die Welt jenseits des menschlichen Vorstellungshorizontes beschreiben? Wie Größen, Zusammenhänge und Zeitspannen begreifen, die über unsere alltägliche festgesetzte Erfahrung hinausgehen? Das Künstler*innenkollektiv Quadrature experimentiert mit der Widersprüchlichkeit und Mehrdeutigkeit des Raumbezugs unserer Zivilisation sowie ihrer Ausbreitung im uns (un)bekannten Universum. Ihre künstlerischen Apparate und Artefakte enthüllen eine poetische Kartographie zwischen naturwissenschaftlich-mathematischer Analyse und menschlich-philosophischer Verortung. Dabei loten sie konsequent in der Uneinigkeit von Wissen und Begreifen die Grenzen des Machbaren und des Verstandes aus.

2. September – 12. November 2017

  • Eingangbereich der Ausstellung mit drei Besuchenden

    Quadrature – Ebenen der Expansion, 2017

  • Der Künstler erklärt eine ARbeit, die aus vier schwarzen Granitsteinen auf Regalen besteht

    Sebastian Neitsch und Juliane Götz vor der Arbeit STONES, 2016, schwarzer Granit, je 45 x 20 x 5 cm

  • eine Metallplatte scheint über dem Boden zu schweben, auf ihr befinden sich zwei Steine und Drahtseile.

    Quadrature, MASSES, 2016, kinetisches Objekt, 125 x 125 x 35 cm

  • Blick in die Ausstellung mit Besuchenden

    Quadrature – Ebenen der Expanision, 2017, Ausstellungsansicht

  • Ein Mann schaut ein Metallobjekt an, das an Satelliten erinnert

    Quadrature, aus der Serie "Satelliten", kinetische Objekte, 2015-2017

  • Eingangsbereich der Galerie mit schwarzen quadratischen Tafeln, in die Umlaufbahnen von Planeten graviert sind

    Quadrature, Classified Orbits, 2016, eloxiertes Aluminium, je 30 x 30 cm

  • Blick in die Ausstellung mit einer scheinbar schwebenden Metallplatte im Vordergrund

    Quadrature – Ebenen der Expanision, 2017, Ausstellungsansicht

  • Zeichnungen von Aufzeichnungen auf Landkarten, die das davor befindliche Gerät notiert hat

    Quadrature – Ebenen der Expanision, 2017, Ausstellungsansicht

Alice Baillaud – En passant

Die Arbeiten der in Frankreich geborenen Künstlerin Alice Baillaud (*1975) bewegen sich zwischen Traum und Realität und handeln von Themen wie Natur, Unterbewusstsein, Vergangenheit, Sehnsucht und Einsamkeit. Gezeigt werden vor allem Glaskästen, mit mehreren, hintereinander gestaffelten Ebenen. Diese traumähnlichen Schattenbilder zeigen romantische Landschaften und rätselhafte Interieurs. Mit Hilfe von Licht und Schatten gehen ausdrucksvolle Stimmungen von den magischen Miniaturwelten aus. Wie bei „Alice hinter den Spiegeln“ von Lewis Carroll möchten die Betrachtenden auch hier erforschen, welche Welt sich dahinter verbirgt. Es ist eine Reise zu sich selbst, eine Suche nach Sinn und Verbundenheit mit der Welt.

15. Juni – 27. August 2017

  • Blick in eine erleuchtete Box mit einer märchenwaldartigen Situation, in der sich eine schwangere Frau befindet

    Alice Baillaud, Araignée (dt: Spinne), Boîte à rêves (dt: Traumschachtel), 2017, 51 x 19,9 x 31,2 cm

  • Beleuchtete Box mit einer Landschaft

    Alice Baillaud, Un jardin pour mes grand-mères (dt: Ein Garten für meine Großmütter),Boîte à rêves, 2016/17, 45 x 48,2 x 22,2 cm

  • Besucherin vor einer "Traumschachtel", darüber Monotypien

    Alice Baillaud – en passant, 2017, Ausstellungsansicht mit der Serie "en passant", 2015-2017, Monotypien,

  • Beleuchtete "Traumschachtel" mit einer Landschaft

    Alice Baillaud, Le sous bois ou ‘le secret’ (dt: Der Wald oder das Geheimnis), Boîte à rêves, 2015, 31 x 40 x 22,7 cm, Privatsammlung

  • Beleuchtete "Traumschachtel" mit einer Landschaft

    Alice Baillaud, Herbes Folles (dt: Wilde Kräuter), Boîte à rêves, 2016/17, Sammlung Atelier Lux Maxima (Glasmeister)

  • "Traumschachtel" mit sitzenden Menschen, wie in der U-Bahn

    Le Rêveur de Neukölln (dt: Der Träumer von Neukölln), interaktive Boîte à rêves, 2017, 51 x 19,9 x 31,2 cm

  • Galerie im Saalbau - Die Künstlerin schaut in eine beleuchtete "Traumschachtel"

    Alice Baillaud und Araignée (dt: Spinne), Boîte à rêves (dt: Traumschachtel), 2017

  • Drei gerahmte kleine Zeichnungen auf der Eingangswand der Galerie

    Alice Baillaud – en passent, 2017, Ausstellungsansicht

Ingo Gerken / Florian Neufeldt – Das Maß der Dinge

Der in Neukölln lebende Künstler Ingo Gerken (*1971) greift mit seinen minimalistischen und humorvollen Arbeiten in vorgegebene Ordnungsmuster ein. In seinen Rauminstallationen formt Gerken alltägliche Gebrauchsgegenstände um und weist ihnen neue Funktionen zu. Durch Reduktion und Ergänzung wird sowohl das künstlerische Potential als auch die Nutzungsqualität der Objekte neu arrangiert und ausgelotet.
Für die Ausstellung in der Galerie im Saalbau hat er den Künstler Florian Neufeldt (*1976) eingeladen, gemeinsam ein Projekt zu entwickeln, das auf die Räume Bezug nimmt.

1. April – 11. Juni 2017

  • Eingangssituation der Ausstellung

    Ingo Gerken, Florian Neufeldt – Das Maß der Dinge, 2017, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung, vorn ein zu einem Rechteck auf der Wand montierter Schnürsenkel

    Ingo Gerken, Florian Neufeldt – Das Maß der Dinge, 2017, Ausstellungsansicht

  • Leiter, die in Teile geschnitten ist und die Buchstabenfolge HA HA HA bildet, davor ein gefaltetes Tischgestell

    Ingo Gerken, Luft nach Oben, 2017, Aluminiumleiter / Florian Neufeldt, Less door, more House (without house), 2016, Stuhlgestell

  • Aufgeschlagene Bücher mit Objekten darauf in Vitrinen, die aus Elementen der Wand gebaut sind

    Ingo Gerken, Florian Neufeldt – Das Maß der Dinge, 2017, Ausstellungsansicht

  • Gefaltetes Tischgestell, an der Wand montiert

    Ingo Gerken, Florian Neufeldt – Das Maß der Dinge, 2017, Ausstellungsansicht

  • An der Wand montierte, zerschnittene Leiter, die die Buchstabenfolge AHA bildet

    Ingo Gerken, Stand der Erkenntnis, 2017, Aluminiumleiter / Florian Neufeldt, Sitzordnung (olivgrün), 2016, Stuhlgestell, Wandstück

  • aufgeschlagenes Buch mit der Abbildung einer Skulptur, darauf befinden sich Elektrokabel, die wie eine Verlängerung der Skulptur wirken

    Ingo Gerken, Bibliosculpture XVII (unplugged), 2017, Wandausschnitte, Tischgestelle, Elektrokabel, Buch "Skulptur Heute", Judith Collins Hrsg., Phaidon Verlag, 2008

  • Aufgeschlagenes Buch mit der Abbildung einer Op-ARt-ARbeit, dahinter ist eine Mottenfalle mit ähnlichem Muster aufgestellt

    Ingo Gerken, Bibliosculpture XX, 2017, Mottenfalle, Buch "Die Kunst der Entschleunigung", Kunstmuseum Wolfsburg, Hatje Cantz Verlag, 2011

Neuköllner Kunstpreis 2017

Der Fachbereich Kultur vergibt in Zusammenarbeit mit dem Kulturnetzwerk Neukölln und der Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND 2017 zum ersten Mal einen Kunstpreis für Akteure der bildenden Kunst mit eigenem Atelierstandort in Berlin-Neukölln. Die Ausstellung in der Galerie im Saalbau wird vom Kulturnetzwerk Neukölln organisiert und stellt zehn für den Kunstpreis Neukölln nominierten Künstler*innen mit ihren Arbeiten vor. Bei der Eröffnung am 13. Januar 2017 werden die Preisträger*innen bekannt gegeben. Zeitgleich veranstaltet das Kulturnetzwerk Neukölln am 14. und 15. Januar 2017 ein Wochenende der offenen Ateliers und Projekträume.
Kuratiert von Cathérine Kuebel

Nominierte Künstler*innen: Diana Artus, Anne Brannys, Janine Eggert/Philipp Ricklefs, Carsten Kaufhold, Katharina Moessinger, Pierre-Etienne Morelle, ON/OFF, Katrin Wegemann, Karen Winzer, Franca Wohlt
Preisträger*innen: Diana Artus, Katharina Moessinger, Franca Wohlt
Sonderpreis von STADT UND LAND: Carsten Kaufhold

14. Januar – 26. März 2017

  • im Vordergrund vier silberne Luftballons und eine Mechanik durch welche die Ballons in die Höhe steigen können

    Neuköllner Kunstpreis 2017, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von Katrin Wegemann (vorn), Janine Eggert/Philipp Ricklefs (Mitte), Pierre-Etienne Morelle

  • im Vordergrund ein im Vordergrund: schräg stehender Turnbock, dessem Füße auf der rechten Seite eingeklappt sind

    Neuköllner Kunstpreis 2017, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von Diana Artus (Mitte hinten), Anne Brannys (links), Katharina Moessinger (vorne), Karen Winzer (rechts)

  • ein Schreibtisch mit einem Buch, weißen Handschuhen und Lampe aus der Vogelperspektive

    Neuköllner Kunstpreis 2017, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von Anne Brannys (vorn) und Katharina Moessinger (hinten),

  • großformatiges ungerahmtes Foto von einem Hochhaus , in dessen Mitte ein Loch geschnitten ist und so das Fotopapier herunterhängt

    Neuköllner Kunstpreis 2017, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von Diana Artus (links) und ON/OFF (rechts) A,

  • Foto nach der Preisverleihung mit der Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey, der Leiterin des Fachbereichs Kultur, Dr. Katharina Bieler, der Geschäftsführerin von STADT UND LAND, Anne Keilholz, den Künstlerinnen Diana Artus (1. Preis), Katharina Moessinger (2. Preis), Franca Wohlt (3. Preis), dem Mitarbeiter von Kulturnetzwerk Neukölln e.V., Dr. Martin Steffens und dem Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer (von links)

    Preisverleihung mit der Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey, der Leiterin des Fachbereichs Kultur, Dr. Katharina Bieler, der Geschäftsführerin von STADT UND LAND, Anne Keilholz, den Künstlerinnen Diana Artus (1. Preis), Katharina Moessinger (2. Preis), Franca Wohlt (3. Preis), dem Mitarbeiter von Kulturnetzwerk Neukölln e.V., Dr. Martin Steffens und dem Kulturstadtrat Jan-Christopher Rämer (von links)

  • Kuratorin Cathérine Kuebel und Franca Wohlt in der Ausstellung

    Kuratorin Cathérine Kuebel und Franca Wohlt

  • Blick auf die spiegelnden silbernen Ballons von Kathrin Wegemann

    Neuköllner Kunstpreis 2017, Ausstellungsansicht mit Arbeiten von von Kathrin Wegemann (vorn) und Janine Eggert/Philipp Ricklefs (Mitte)

Ausstellungen 2016

Flucht aus dem Kino „Freiheit“

Paweł Althamer, Filip Berendt, Karolina Breguła, Olaf Brzeski, Justyna Górowska, Zuzanna Janin, C.T. Jasper & Joanna Malinowska, Konrad Smoleński, Roman Stańczak

Flucht aus dem Kino „Freiheit“ bezieht sich auf den gleichnamigen polnischen Film aus dem Jahr 1990, der sich auf spielerische und humorvolle Weise mit der Willkür des politischen Systems und der rigiden staatlichen Zensur in der Volksrepublik Polen auseinandersetzt und die Sehnsucht nach künstlerischer Freiheit thematisiert. Die Ausstellung stellt Skulpturen, Objekte und (Video)Installationen polnischer Künstler*innen vor, die einen kritischen Blick auf das letzte Vierteljahrhundert der „Freiheit“ im eigenen Land werfen. Die Ausstellung zeigt Werke, die sich mit gesellschaftlichen Problemen, Politik und Geschichte sowie mit dem Wechselspiel von Kunst und Wirklichkeit beschäftigen.
Kuratiert von Agnieszka Rayzacher

19. November 2016 – 8. Januar 2017

  • Eingangssituation der Ausstellung

    Flucht aus dem Kino Freiheit, 2016 Ausstellungsansicht

  • im Vordergrund das Foto einer pinken Büste vor schwarzem Hintergrund

    Filip Berendt, aus der Serie "Let the Beast Run", 2014, Farbfotografie, 95 x 65cm, courtesy: Galerie lokal_30, Warschau

  • Hubschrauberartiges Gebilde, hergestellt aus Autoteilen

    Zuzanna Janin, VOLVO 240 Transformed Into 4 Drones, 2014, Installation, courtesy: Galerie lokal_30, Warschau

  • Gedrehte Bronzeskulptur auf und über einem einfachen Holzstuhl

    Olaf Brzeski, Ohne Titel, aus dem Zyklus "Waisenkindlein", 2014, Stahlguss, Stuhl, Privatsammlung, courtesy: Galerie Raster, Warschau

  • Werkzeuge auf Resten, an der Wand auf einem breiten rot gemalten Streifen montiert

    Karolina Breguła, Instrumente, um Lärm zu machen, 2016, courtesy: Galerie lokal_30, Warschau

  • Skulptur aus unterschiedlichen Materialien, die an eine wie zum laufstart kniende Person erinnert

    Paweł Althamer, Renia, 2016, Skulptur, courtesy: Galerie Foksal, Warschau und neugerriemschneider, Berlin

  • mit Holuspänen deformiertes Bett mit aufgestelltem Lattenrost

    Roman Stańczak, Morgengrauen, 2014, Holzskulptur, courtesy: Galerie Stereo, Warschau

  • Foto mit an der Ausstellung beteiligten Personen

    Dorothee Bienert, Agnieszka Rayzacher und die Künster*innen Roman Stańczak, Karolina Breguła, Gruppe "Polen Performance", Zuzanna Janin

Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE

Fotografien 2009–2015

Jürgen Bürgins Fotografien sind Momentaufnahmen von Menschen in Großstädten wie Berlin, New York, Tokio, Shanghai und Barcelona. Die von 2009 bis 2015 entstandene Fotoserie zeigt vielschichtige Porträts dieser Städte und der dort lebenden Menschen. Jürgen Bürgin möchte in alltäglichen Begebenheiten Emotionen sichtbar machen. Es sind kurze, vermeintlich beliebige Augenblicke aus dem Leben der Großstädter und der Stadt selbst. Der Neuköllner Fotograf zieht als Suchender durch die Straßen, meidet das Touristische. Sein Interesse wecken Kampfsportszenerien, spontane Open-Air-Partys, Bühnenleben oder Alltagssituationen hinter den schillernden Fassaden der Großstädte. Jürgen Bürgin ergründet mit seinen Fotografien das Abseitige, die Getriebenheit, das Eilige aber auch stille Verharren in den Metropolen der Welt.

24. September – 13. November 2016

  • im Vordergrund Foto mit einer Straßensituation in einer Stadt

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Der Künstler mit einem Buch in der Hand vor einem seiner Fotos

    Jürgen Bürgin in seiner Ausstellung MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Galerie im Saalbau Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE 2016

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung mit einer Fotoserie an den Wänden

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung mit einer Fotoserie auf schwarzen Wänden

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung mit einer Fotoserie auf schwarzen Wänden

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Schwarz-Weiß-Foto von einer tierartigen Skulptur

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung mit einer Fotoserie an den Wänden

    Jürgen Bürgin – MENSCH UND METROPOLE, 2016, Ausstellungsansicht

Christian Hasucha – UNTERWEGS ZUHAUSE

Christian Hasucha will irritieren. Mit seinen Eingriffen im urbanen sowie ländlichen Raum überrascht er die Passanten. Schon seit Beginn der 1980er-Jahre arbeitet er an dieser outdoor-Projektreihe, die er ÖFFENTLICHE INTERVENTIONEN nennt. Von den humorvoll konzipierten und präzise realisierten Aktionen sind Videos entstanden, die großenteils in der Ausstellung zu sehen sind. Für die Galerie im Saalbau entwickelt Hasucha außerdem vor Ort eine große Rauminstallation mit Fotoprojektion, die sich mit den ambivalenten Emotionen beschäftigt, welche die Idee „Eigenheim“ hervorrufen kann.

30. Juli – 18. September 2016

Birgit Auf der Lauer & Caspar Pauli – Bizim Deniz

Gesellschaftliche Umbrüche sind Gegenstand der installativen Arbeiten des Künstlerduos Birgit Auf der Lauer und Caspar Pauli. In ihrer Ausstellung Bizim Deniz (türkisch: unser Meer) steht die menschliche Figur im Mittelpunkt, die mal als Schatten über Leinwände huscht, Leerstellen in Landschaften bildet oder ornamental-grafische Züge annimmt. Alle Figuren sind Teil von Erzählungen, die momentan viele Menschen bewegen: Erzählungen von Grenzüberschreitung und Verschwinden. Die Ausstellung zeigt zwei Schattentheater, die sich auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen dem Thema Fluchthilfe nähern. Walter Benjamins Schleusung über die Pyrenäen und die Arbeit von türkischen sowie West-Berliner Schleusern sind zentrale Geschichten der beiden Installationen.

30. April – 03. Juli 2016

  •  Ein Raum wird durch eine Leinwand geteilt, auf die mit einem Overhead-Projektor Landkarten projiziert sind

    Birgit Auf der Lauer, Caspar Pauli, Wegskizze und Grenzlinie, 2016, Installation

  •  gerahmte Zeichnungen mit Indigo an der Wand, davor ein Podest mit blauem Teppich und Zeitungen darauf

    Birgit Auf der Lauer, Nach Mekka blicken, 2016, Indigo Tusche auf Papier

  • Drei großformative Aquarelle in Holzrahmen an der Wand

    Caspar Pauli, Erinnerungsfotos, 2012 - 2016, Aquarelle auf Gips / Jute, je ca. 70 x 100 cm

  • Blick in die Ausstellung aus dem hinterern Teil der Galerie mit einem Schattentheater

    Birgit Auf der Lauer, Caspar Pauli, Grenzfährservice II, 2015, Schattentheater mit Audiospur, 34 min, Installation 70 x 70x 70 cm

  • Die Künstlerin und der Künstler vor einer Projektion auf weißer Leinwand

    Birgit Auf der Lauer und Caspar Pauli in ihrer Ausstellung

  • Schatten von Birgit Auf der Lauer & Caspar Paul, geworfen auf die Leinwand mit Landkarten

    Birgit Auf der Lauer und Caspar Pauli in ihrer AussteGalerie im Saalbau Birgit Auf der Lauer & Caspar Pauli - Bizim Deniz 2016llung

  •  Besucherin, die die Indigo-Zeichnugen betrachtet

    Birgit Auf der Lauer, Nach Mekka blicken, 2016, Indigo Tusche auf Papier

  •  Birgit auf der Lauer erläutert einen Besucherin die Zeichnungen

    Birgit Auf der Lauer, Nach Mekka blicken, 2016, Indigo Tusche auf Papier

Lena Ader – Wärst du ein Pferd…

Lena Ader transformiert Gefühle, Empfindungen und Sehnsüchte in Malerei. Sie schafft intime Bilder, die von der Beziehung einer Person zu sich selbst und zu anderen sprechen. Die Arbeiten bewegen sich thematisch zwischen Trost und Verlust, Zuwendung und Abwendung, Zärtlichkeit und Verletzlichkeit. Die Motive sind realistisch gemalt, wirken aber surreal: Schneckenhäuser, die an Fußsohlen kleben; Hände, die schlangenartig nach einem Kopf greifen; zwei kaum bekleidete Menschen, die einander tragen. Neben der Malerei werden in der Galerie im Saalbau auch Objekte und Installationen zu sehen sein: das feine Geäst einer Lunge, oder eine Textskulptur mit dem Satz: „Wärst du ein Pferd würde ich mich an deine Flanke lehnen…“.

13. Februar – 24. April 2016

  • Filigrane, über Kopf hängende, baumartige Struktur aus Papier, die an ein Herz erinnert

    Lena Ader – Wärst du ein Pferd..., 2016, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung, vorn: Malerei vom Gesicht einer Frau auf dem ein (toter) Igel auf dem Rücken liegt

    Lena Ader – Wärst du ein Pferd..., 2016, Ausstellungsansicht

  • Malerei mit einer liegenden jungen Frau, die Um den Hals einen Kragen trägt, wie er für kranke Tiere verwendet wird

    Lena Ader – Wärst du ein Pferd..., 2016, Ausstellungsansicht

  • Textschrift aus Beton auf dem Boden: Wärst du ein Pferd, würde ich mich an diene Flanke lehnen, mein Gesicht auf deinem Rücken ablegen

    Lena Ader, Wärst du..., 2016, Zement und Schwarz-Weiß-Handabzüge auf Barytpapier

  • Kleine schwarz-weiß Fotos mit einem Schimmel und jeweils einem Mann daneben, der sich an das Pferd anlehnt

    Lena Ader, Wärst du..., 2016, Zement und Schwarz-Weiß-Handabzüge auf Barytpapier (Detail)

  • Blick in die Ausstellung mit verschiedenen Malereien

    Lena Ader – Wärst du ein Pferd..., 2016, Ausstellungsansicht

  • Filigrane, über Kopf hängende, baumartige Struktur aus Papier, die an ein Herz erinnert

    Lena Ader – Wärst du ein Pferd..., 2016, Ausstellungsansicht

Ausstellungen 2015

Redrawing Stories from the Past

Graphic Novel-Zeichner*innen bringen vergessene Geschichten von Opfern des Nationalsozialismus ans Licht

Max Baitinger (Deutschland), Paula Bulling (Deutschland), Zosia Dzierzawska (Polen), Vuk Palibrk (Serbien), Martin Zutis (Lettland) und den Experten für Geschichte und Comics, Ole Frahm und Sascha Hommer

Das Projekt begleitet europäische Nachwuchskünstler*innen und Jugendliche dabei, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seinen vergessenen Opfern zu beschäftigen. Es soll die Auseinandersetzung mit der europäischen Erinnerungskultur und den widersprüchlichen Narrativen in West- und Osteuropa gefördert werden. Junge Nachwuchskünstler*innen begeben sich gemeinsam mit Jugendlichen auf Spurensuche nach diesen noch nicht erzählten europäischen Geschichten, die sie mit den Mitteln der Graphic Novel umsetzen und somit neu und zeitgenössisch darstellen. Durch das Projekt sollen Jungendliche über das für sie attraktive Medium der Graphic Novel an das Thema herangeführt, eine bereits über 70 Jahre zurückliegende Geschichte noch heute greif- und fühlbar gemacht und somit auch ein Verständnis für gegenwärtige europäische Entwicklungen geschaffen werden.
Projektleitung: Elisabeth Desta und Ludwig Henne

7. November 2015 – 7. Februar 2016

  • Blick in die Ausstellung mit einer Besucherin, die ein Buch durchblättert

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Besucher vor einer Collageartig arangierten Ausstellungswand

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Blick in die Ausstellung, im Vordergrund Art Spiegelmans Comic "MAUS"

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Blick in den Ausstellungsteil "Diskutieren"

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Galerie im Saalbau, Redrawing stories from the past, 2015

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Zwei historische Fotos von Personen

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Interview mit Ole Frahm auf einem kleinen Bildschirm

    Redrawing stories from the past, 2015, Ausstellungsansicht

  • Besuchende, die den Lesetisch nutzen

    Redrawing stories from the past, 2015, Leseraum

Sabine Ammer, Cathérine Kuebel – BEBEN

Der Begriff „Beben“ beschreibt einen Moment der absoluten Spannung, in dem sowohl Seele als auch Muskeln zittern. Beben ist ambivalent, denn es kann sowohl Anspannung als auch Entspannung sein – dem einen folgt die Explosion, dem anderen der Frieden. Aber nie ist es ruhig, nie steht es still; es ist ein paradoxer Zustand, denn er impliziert Gleichzeitigkeit und Wechsel – Antizipation, Event und Nachhall.
Für die Ausstellung entwickeln Cathérine Kuebel und Sabine Ammer vier Ideenräume, die verschiedene Aspekte des Bebens beleuchten. Dabei ergänzen sich Sabine Ammers malerisch-abstrahierende Herangehensweise und Cathérine Kuebels narrativ-poetische Konzeption. Malerei reagiert auf Skulptur, Skulptur auf Text, Text auf Installationen und diese wiederum auf Malerei und umgekehrt.

12. September – 1. November 2015

Picturing Me

Ein Projekt von Sarah Sandring mit Kindern des indischen Dorfes Chotian

Picturing Me ist ein kollaboratives Fotografie-Kunstprojekt, das im Jahr 2012 von der Berliner Regisseurin, Künstlerin und Fotografin Sarah Sandring in Kooperation mit der indischen Künstlerin Navneet Kaur Jeji initiiert wurde. Picturing Me wurde in dem kleinen Dorf Chotian in Punjab durchgeführt, wo sich – wie in vielen Dörfern der Region – in den vergangenen Jahren unzählige Bauern das Leben nahmen. Seit der ‚Grünen Revolution’ in den 1960er Jahren treiben westliche Konzerne und die indische Regierung die industrielle Landwirtschaft in Indien voran. Viele Kleinbauern stellt das vor den finanziellen Ruin, weil sie nun patentiertes Saatgut kaufen und die Pflanzen mit teuren Pestiziden behandeln müssen. Viele Bauern überschulden sich dadurch. Mit der Ausweglosigkeit folgt immer häufiger der Freitod der Bauern. Er stürzt die hinterbliebenen Frauen und Kinder in eine prekäre Situation. Diese ist nicht nur menschlich, sondern auch ökologisch ein Desaster. Das Ziel des Projekts war es jedoch nicht, sich auf die Probleme zu konzentrieren. Im Gegenteil, die Projektbeteiligten wollten die einzigartige Möglichkeit nutzen, alle Facetten des Lebens in einem Dorf wie Chotian abzubilden, um eine emotionale Kontaktaufnahme auf einer ganz allgemein menschlichen Ebene zu schaffen. Über einen Zeitraum von acht Wochen wurde mit einer Gruppe von 15 Kindern und Jugendlichen zu ihrer eigenen Erlebniswelt gearbeitet: ihrer eigenen Geschichte, ihren Familien, dem Dorf und ihrer Zukunft. Die Arbeitsweise verband Sofortbild-Fotografie mit dem Schreiben persönlicher Texte. Picturing Me versteht Kunst als Impulsgeber. Die Ausstellung in der Galerie im Saalbau verbindet die Präsentation der Projektergebnisse mit installativen Elementen, die die Lebenswelt des indischen Dorfes visualisieren.

27. Juni bis 6. September 2015

  • Kegelförmige Skulptur aus getrockneten Dungfladen

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Dungobjekt vor gerahmten Fotografien

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Rückenansicht einer Person mit Hut, die ein Foto mit spielenden Kindernin Indien betrachtet

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Blick in den hinteren Galerieraum mit einer Collage von Fotos an der Wand, die durch Kordeln miteinader sternartig verbunden sind

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Besuchende in der Ausstellung

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Gruppenfoto einer indischen Familie

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Galerie im Saalbau, Picturing Me, 2015

    Picturing Me, 2015, Ausstellungsansicht

  • Galerie im Saalbau, Picturing Me, 2015

    Picturing Me, 2015, Sara Sandring (rechts) und ihr Team

Jonas Paul Wilisch – Reklamiertes Glück

Jonas Paul Wilisch beschäftigt sich mit Wertesystemen von Dingen im Kontext der Kunst und der kapitalisierten Warenkultur. Für seine Arbeiten benutzt er gefundene Materialien und Sperrmüll von Neuköllner Straßen, die er zu pseudo-dokumentarischen Szenen neu arrangiert. So zeigen die Fotos der Serie Gefüge – Höffner, Hübner, Boss revisited merkwürdige inszenierte Räume, die man für real halten kann. Ein gerahmter Abzug des Fotos wurde an einen der Fundorte des Mobiliars zurückgebracht. Dort beobachtete und dokumentierte der Künstler die Situation so lange, bis jemand das Foto mitnahm. Neben den Fotografien und den Erzählungen über ihr Verbleiben zeigt Jonas Paul Wilisch in der Ausstellung Objekte aus Fundstücken und eine neue Installation, die sich ebenfalls mit dem Verhältnis von Realität und Fiktion befasst.

9. Mai – 21. Juni 2015

Eike Laeuen – Nacht und Tag

Wie lässt sich die alltägliche Wirklichkeit künstlerisch erfassen? Wenn Eike Laeuen die Welt um sich herum beobachtet, bewegt er sich im Grenzbereich von Malerei, Zeichnung und Fotografie: Tagsüber malt er abstrakte, in zarten Tönen gehaltene Bilder und realistische Porträts von Freunden und Verwandten, deren Gefühlslage er auf subtile Weise erfasst. Unterwegs fotografiert er urbane Brachen am Übergang zwischen Zerfall und dem Anfang von etwas Neuem. Nachts entstehen Tuschezeichnungen und scheinbar beiläufige Handy-Fotos von nächtlichen Stimmungen in Neukölln. All diese unscheinbaren Momente des alltäglichen Lebens fügen sich in der Ausstellung zu einem komplexen Gesamtbild.
Nacht und Tag ist die erste von drei Ausstellungen Neuköllner Künstler*innen, deren Projekte von einer Jury für die Galerie im Saalbau ausgewählt wurden.

14. März 2015 – 3. Mai 2015

Emel Geris – Ergo Sum – Also bin ich!

Der Ausstellungstitel “Ergo Sum – Also bin ich!” nimmt Bezug auf die berühmte Aussage “cogito ergo sum” (ich denke, also bin ich) von René Descartes, der das subjektive Erkennen als Voraussetzung der menschlichen Existenz betrachtet. Emel Geris malt surreale Gedankencollagen, die ihre persönliche Sicht auf das menschliche Dasein wiedergeben. Dafür benutzt sie Motive aus der europäischen sowie der orientalischen Kunstgeschichte und kombiniert diese mit zeitgenössischen Elementen wie einem Punk-Schuh oder Memozettelchen. Viele Bilder sind wie Bühnen aufgebaut, bei denen der Blick von innen nach außen in eine andere, imaginäre Welt wandert. Die Themen kreisen um die Gegensätze von Wahrheit und Lüge, Leben und Tod, Heimat und Exil, Angst und Hoffnung.

17. Januar – 8. März 2015